Theater: Bauliche Mängel gefährden Vorstellungen
Mängel baulicher und technischer Art an und in den Theatergebäuden erregen seit langem den Unmut der Betroffenen. Zuletzt machte im November vergangenen Jahres Intendant Nix höchstpersönlich auf die prekären Verhältnisse aufmerksam und monierte fehlende finanzielle Unterstützung seitens der Verwaltung. Sein Appell, die Sanierung in Angriff zu nehmen, verhallte weitgehend folgenlos. Schon damals wurde unter anderem der marode Zustand des Lastenaufzugs beklagt, dessen häufige Ausfälle den Arbeitsfluss empfindlich stören und die Sicherheit der Beschäftigten gefährden. Nun haben die Hauptleidtragenden offenbar die Faxen dicke. MitarbeiterInnen der Bühnentechnik verfassten einen Brief an die Stadtspitze, in dem sie Taten fordern.
Wie einer Medieninformation des Theaters zu entnehmen ist, fiel der Aufzug im Großen Haus in den vergangenen Monaten gleich „dutzende Male“ aus, und auch im Werkstattgebäude ging offenbar mehrfach nichts mehr ohne die Hilfe eines kurzfristig gerufenen Service-Monteurs. Vorstellungen konnten der Pressemitteilung zufolge teilweise nur stattfinden, weil MitarbeiterInnen unter großem Einsatz selbst Kulissenteile getragen und in Rekordzeit Umbauten bewältigt hätten. Die Betroffenen seien dadurch körperlich und zeitlich „über Gebühr“ belastet worden. Fazit aus dem Theater: „Mit dieser Infrastruktur kann man nicht mehr arbeiten. Die Mitarbeiter stoßen an ihre körperlichen Grenzen“.
In einem von Intendant mitunterzeichneten Schreiben an den Oberbürgermeister finden 26 MitarbeiterInnen des technischen Personals nun deutliche Worte. Sie fordern die Bereitstellung von Mitteln, damit eine „tragfähige Sanierung des Aufzuges im Großen Haus“ endlich in Angriff genommen werden kann. Die Politik habe im November des letzten Jahres die Wichtigkeit des Theaters beteuert und versprochen, sich zu kümmern, so die Mitteilung weiter, „passiert ist jedoch nicht viel“. Obwohl sich das Hochbauamt „in guter Zusammenarbeit bemüht, die bestehenden Probleme zu entschärfen, fehlt der politische Wille, die Mittel bereit zu stellen und einen Plan zur Sanierung zu entwickeln. Bezeichnenderweise hat im gleichen Zeitraum OB Burchardt eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen BM Osner betreffend der fehlenden Mitteleinwerbung zur Theatersanierung ungeprüft abgewiesen.“
Mal schauen, wie das Stadtoberhaupt, dem ja auch der Wahlkampf ums Amt ins Haus steht, auf diesen neuerlichen Warnschuss aus dem Stadttheater reagiert. Nur so am Rande bemerkt: Vielleicht könnte ja ein Streik die nächste Stufe sein, um den berechtigten Anliegen der Beschäftigten Nachdruck zu verleihen.
jüg/MM (Foto: Theater Konstanz)
In Konstanz werden für gegenwertige und zukünftige Projekte und Vorhaben unglaubliche Millionensummen vergeudet, dem ältesten Theater Deutschlands, Alleinstellungsmerkmal, wird die notwendige finanzielle Unterstützung versagt, wer denn Burchhardt und Co. kennt, weiss, warum. Die ungeprüfte Abweisung einer Dienstaufsichtsbeschwerde sollte man diesem Autokraten, der sich nun das Deckmäntelchen eines grünen und sozialen Saubermanns übergeworfen hat, nicht durchgehen lassen. Wie sieht es aus mit Rückendeckung im Gemeinderat, dann können die gewachsenen Gruppen gleich mal zeigen, ob zukünftig ein anderer Wind weht. Was heisst Wind: ein Sturm muss her!