„Harrison ist Konstanzer“
So der Slogan einer gestern gestarteten Kampagne, mit der die Abschiebung eines seit fast neun Jahren in der Region lebenden Asylsuchenden verhindert werden soll. Die InitiatorInnen vom Café Mondial haben dazu eine Petition an das Regierungspräsidium Karlsruhe gerichtet, in der gefordert wird, eine Ausbildungsduldung für den betroffenen Harrison Eijke Chukwu zu erteilen. Ein Unterfangen, das seemoz mit Nachdruck unterstützt.
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Längst ist Konstanz für Harrison Eijke Chukwu zur neuen Heimat geworden. Der gebürtige Nigerianer war 2010 schwer traumatisiert aus seinem Herkunftsland geflohen – vor gewalttätigen Auseinandersetzungen in seiner Heimatregion Biafra, in deren Verlauf er unter anderem Zeuge der Ermordung des jüngeren Bruders und seines damaligen Arbeitgebers werden musste. Für die auf Abschottung geeichten deutschen Behörden war das allerdings noch lange kein Grund, dem Asylantrag des gelernten Elektromechanikers stattzugeben. Nach Jahren, in denen das Damoklesschwert der Abschiebung über dem Geduldeten schwebte, will ihn das Regierungspräsidium Karlsruhe nun endgültig nach Nigeria zurückschaffen lassen.
Das Café Mondial, in dessen Team der trotz Arbeitsverbots bestens integrierte und gut Deutsch sprechende Harrison ein wichtiges Mitglied geworden ist, will das nicht hinnehmen. Zusammen mit dem Verein „83 integriert“ und vielen KonstanzerInnen startete das erfolgreiche Begegnungsprojekt die Kampagne „Harrison ist Konstanzer“. Ziel ist, eine sogenannte Ausbildungsduldung für den vom Rauswurf Bedrohten zu erwirken. Dieser 2016 ins Aufenthaltsgesetz aufgenommenen Regelung zufolge sind Betroffene während einer Berufsausbildung vor der Abschiebung geschützt. Die Zusage eines hiesigen Arbeitgebers für eine Lehrstelle gibt es im Fall Harrisons bereits.
„Die Zeit drängt, denn die Entscheidung des Regierungspräsidiums könnte schon bald fallen“, betont der Vorstand des Café Mondial Konstanz e. V. die Dringlichkeit des Anliegens. Er bittet deshalb, eine am 26.6. lancierte Petition an das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe zu unterzeichnen und auch für deren Weiterverbreitung zu sorgen.
Zur Petition geht es hier.
Und hier ein Video zur Situation von Harrison Eijke Chukwu.
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jüg/MM