Ein „Xentrum“ für Kreuzlingen
Die Schweizer Grenzstadt hat Großes vor. Unter dem Titel „Xentrum“ soll mit einem „Impulsprogramm“ das Areal rund um den Bärenplatz aufgewertet werden. Geplant sind ein neues, zentrales Verwaltungsgebäude, eine Tiefgarage unter dem Bärenplatz, darüber ein Park anstelle der heutigen Parkplätze, die Erweiterung des Bushofes sowie eine neue Schwimmhalle. Realisiert werden soll das Ganze bis in etwa vier Jahren, die Kosten werden zunächst auf etwa 50 bis 60 Millionen Franken geschätzt.
„Xentrum“, so erklärt der Kreuzlinger Verwaltungschef Andreas Netzle auf seinem Blog, „ist kein Schreibfehler, sondern eine einprägsame Marke für die Gestaltung des Zentrums von X-lingen“. Mit dem Projekt solle das Zentrum aufgewertet werden und „unsere Stadt ein angemessenes und zeitgemäßes Profil“ erhalten, meint die Stadtverwaltung, die das Projekt jetzt erstmals öffentlich vorgestellt hat.
Zentrum soll aufgewertet werden
Konkret geht es um die Gestaltung des Areals zwischen dem zentral gelegenen und bisher als Parkplatz genutzten Bärenplatz und dem Sport- und Kulturzentrum Dreispitz. Vor allem aber geht es um den Dauerbrenner „Stadthaus“, ein Verwaltungsgebäude, in dem alle Ämter und Dienststellen der Stadt untergebracht sind. Ein Projekt, über das in Kreuzlingen seit über 20 Jahren diskutiert wird und für das allein mindestens 20 Millionen Franken veranschlagt sind. Um den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, ist außerdem die Erweiterung des Bushofes am Bärenplatz nötig, und schließlich steht auf der Wunschliste auch noch eine zentrale Schwimmhalle, deren Standort aber noch offen ist.
Noch ein weiter Weg
„Xentrum“ also. Allerdings ist es noch ein weiter Weg bis zur Realisierung dieses „Impulsprogramms“. Bisher jedenfalls gibt es weder konkrete Pläne noch genaue Kostenberechnungen und auch keinen exakten Zeitplan für die Realisierung. Vor allem aber sind noch viele Hürden zu überwinden, denn jedes der vier Projekte soll einzeln dem Gemeinderat und anschließend auch den Stimmbürgern zur Abstimmung vorgelegt werden. Und die ersten kritischen Stimmen sind bereits zu hören. Immerhin würde die Realisierung des Gesamt-Projektes auch eine geschätzte Netto-Verschuldung der Stadt Kreuzlingen von rund 43 Millionen Franken bis zum Jahr 2015 bedeuten.
Grundsatzentscheidung bereits am 15. Dezember
Eine erste wichtige Grundsatzentscheidung wird jedoch bereits am 15. Dezember fallen. Dann soll der Kreuzlinger Gemeinderat über den Standort des neuen Verwaltungsgebäudes entscheiden und auch bereits 450 000 Franken für die Durchführung eines Architektenwettbewerbs für diesen Bau genehmigen. Ende Januar wird „Xentrum“ in einer öffentlichen Informationsveranstaltung dann den Bürgern vorgestellt. In jeden Fall aber hofft Stadtammann Netzle auf möglichst sachliche und konstruktive Diskussionen, die zu „mutigen und zukunftweisenden Entscheidungen“ führen. Schließlich bedeute das Projekt einen „Vitaminschub für das Zentrum und für unsere ganze Stadt“.
Autorin: R. Klett