Müller-Esch geht mit Abfindung
„Die Spitalstiftung Konstanz als Träger des Klinikums Konstanz und Herr Professor Dr. Gert Müller-Esch, Chefarzt des Zentrums für Innere Medizin (ZIM), haben sich darauf geeinigt, ihr Arbeitsverhältnis zum Jahresende 2011 zu beenden.“ Derart dürr informiert die Pressestelle der Stadt Konstanz heute über das klanglose Ende einer Auseinandersetzung, die im ablaufenden Jahr wie keine andere die Gemüter erregt hat. Zu einer wohl fälligen Abfindung in wahrscheinlich sechsstelliger Höhe gibt es keine Angaben, auch die Gesamtkosten des Verfahrens bleiben Geheimsache. Dabei hätten Bürger und Steuerzahler sicher ein Recht zu erfahren, was dieser unsägliche Streit – hervorgerufen durch die fristlose Kündigung des Chefarztes durch eine knappe Gemeinderatsmehrheit aus Teilen der FGL, SPD, CDU, FWG und FDP – sie denn letztendlich kostet. (hpk)
Diese Stadträte kann man gewiss nicht wiederwählen, denn die schmeißen unsere knappen Kommunalfinanzen noch mit vollen Händen zum Fenster raus. Ein paar Millionen für die Konzerthaus(KKH)-Planung, ein paar Millionen für eine Luxusbrücke am Bahnhof usw.
Anstand wäre, wenn die Versager selbst endlich ihren Hut nehmen und uns nicht erneut für ihre Wiederwahl anbetteln. Wenigstens der oberverantwortliche Horst Frank geht bald.
Tja, wenn man sich in Konstanz bei Entscheidungen nicht von sachlich-betriebswirtschaftlichen Aspekten leiten lässt, sondern „überwiegend politisch motivierte Kündigungen“ mit „Schaum vor dem Mund“ ausspricht, entsteht ein derartiges „Desaster“.
(Die Zitate übrigens spaßeshalber wörtlich übernommen aus einem (älteren) Südkurier-Kommentar von Jörg-Peter Rau zum Thema).
Da aber Geld bekanntlich nicht auf Bäumen wächst, und die Abfindungssumme in (sicher nicht unterer!) sechsstelliger Höhe plus Anwaltskosten plus Verfahrenskosten schließlich irgendwo eingespart werden muss, sollten die Konstanzer bei der nächsten Preiserhöhung oder gar Schließung kommunaler Einrichtungen wegen leerer Kassen diese (und andere) Auswüchse unprofessionellen Handelns noch im Langzeitgedächtnis behalten.
Und bei der nächsten Wahl nicht darauf hereinfallen, dass Einsparungen mit den Auswirkungen einer
‚globalen Wirtschaftkrise, die auch an Konstanz nicht spurlos vorbei geht’ zusammenhängen.