Fahrraddemo beim Seenachtfest
Das könnte aus unterschiedlichen Gründen spannend werden: Während kommenden Samstag Zehntausende teilweise mit ihrem motorisierten Blech nach Konstanz kommen, um sich spätestens beim Feuerwerk ihre Extraportion Feinstaub abzuholen, ruft Fridays for Future zu einer Fahrraddemo auf. Hauptziel der Demo: Endlich die Verkehrswende einzuleiten.
Mit dieser Demonstration, so die FfF-AktivistInnen in einer Presseerklärung, „wollen wir ein Zeichen setzen für die dringend nötige Verkehrswende. Seit längerem werden in Konstanz Lösungen für das Verkehrsproblem diskutiert. Obwohl nach der Ausrufung des Klimanotstandes vom Gemeinderat die Einrichtung einer Stelle für Mobilitätsmanagement beschlossen wurde, beobachten wir in letzter Zeit eine zunehmend Fahrrad-unfreundliche Politik in der Stadt. So ist u.a. aktuell der Fahrradweg über die alte Rheinbrücke gesperrt. Anstatt für den Fahrradverkehr eine der Autospuren über die Brücke bereitzustellen, werden alle Fahrradfahrer weiträumig umgeleitet und das Fahrrad als klimafreundliches Verkehrsmittel so gegenüber dem Auto unattraktiv gemacht. Wer nicht bereit ist kilometerlange Umwege zu fahren nutzt den Fußweg oder die Autospur und gefährdet sich und andere Verkehrsteilnehmer und riskiert ein Bußgeld“.
Für die Konstanzer FfF-Bewegung ist klar, „die Verkehrswende kann nur gelingen, wenn der schnelle und flächendeckende Umstieg, hin zum Laufen, Fahrradfahren und der Benutzung des ÖPNV gelingt“. Daher wollen die KlimaaktivistInnen am Samstag, 10. August, mit ihrer ersten Fahrraddemo „ein starkes Zeichen für die Verkehrswende setzen“.
MM (Foto: O. Pugliese)
Treffpunkt: Samstag, 10.8. um 13 Uhr am Münsterplatz.
Folgende Route ist vorgesehen: Münsterplatz – Gymnasiumsgasse – Konzilstraße – Fischmarkt – Bahnhofsplatz – Bodanstraße – Obere Laube – Untere Laube – Gartenstraße – Schottenstraße – Fahrradbrücke – Ebertplatz – Petershauser Straße – Jahnstraße – Zähringerplatz – Wollmatinger Straße – Schneckenburgstraße – Reichenaustraße – Ebertplatz – Herosépark
Ist auch irgendwie geplant den Einkaufstourismus aus der Schweiz einzudämmen. Gibt’s da geplante Kooperationen mit Park and ride? Oder wird das nur auf dem Rücken der vielen Pendler und Berufstätigen ausgetragen, die aufs Auto angewiesen sind?
Eine unserer Hoffnungen, auf der gegenüberliegenden Uferseite ist nach wie vor, dass „Fridays for Future“ oder die Klimaaktivisten von „Extinction Rebellion“ sich für das Thema: Umsetzung des ÖPNV-Konzepts nach Vorbild des Vorarlberger Verkehrsverbund aufgeschlossen zeigen. Das Konzept ist seit vielen Jahren erprobt und Zukunftsfest, geht aber weit über das hinaus, was von den GRÜNEN in Aussicht gestellt wird. Ein Beitrag zum Thema: (https://www.forum-langenargen.de/Sonstiges/ Landesweites Azubi-Monatsticket kostet ab September 365 Euro im Jahr, 07.08.2019).
Diese Fahrradtouren sollten mit Einverständnis der Stadtverwaltung regelmäßig, vielleicht im 4-Wochen-Abstand als Testfahrten, stattfinden. Auch unter Beteiligung von Lastenrädern und e-Rollern. Nur so kann die Stadtverwaltung lernen und sich für Nachhaltige Mobilitätskonzepte fit machen.
Dem Druck, durch neue Mobilitätsarten, auf die bisher dem Autoverkehr vorbehaltenen Fahrspuren, muss man weichen. Es es ist durchaus sinnvoll einen Stadtkern so geringer Größe zu Fuß, mit dem Rad oder e-Roller zu erkunden, besonders wenn ein engmaschiges Busnetz vorhanden ist. Spätestens am zweiten Tag kann man erkennen, dass dafür weniger Zeit aufgewendet werden muss, als für den Zeit raubenden, längeren Parkplatzsuchverkehr.
Konstanz und die Mehrzahl der Städte und Gemeinden wurden nie für so eine Vielzahl von Autos geplant und bei zunehmenden alternativen Verkehrsformen kommt man an der Ausweisung von weiteren Tempo-30-Zonen oder Sonderfahrspuren nicht vorbei.
Konstanzer und viele ihrer touristischen Gäste sind ein sportliches (Fahrrad) Mobiles Völkchen und dem wird die Stadtverwaltung entgegenkommen müssen. Eine umweltfreundliche An- und Abreise und Mobilität am Urlaubsort spielen gerade für den Nachhaltigen Tourismus eine zentrale Rolle.