Widerstand gegen Krieg und Naturzerstörung
Der Krieg der Türkei gegen die kurdischen Gesellschaftsprojekte in Nordsyrien bleibt in Konstanz im Gespräch. Zu einer Veranstaltung, die sich um die aktuellen Geschehnisse in Rojava dreht, laden am Samstag gleich mehrere Gruppen ins Jugendkulturzentrum Contrast ein. Das Solidaritätsbündnis Rojava, die Hochschulgruppe Kurdische Rose und die Linksjugend werden dort den Journalisten und Aktivisten Anselm Schindler als Referenten zu Gast haben, der sich in der internationalen Kampagne „Make Rojava green again“ engagiert.
Schindler, der unter anderem für taz, Neues Deutschland und junge Welt schreibt, war seit 2015 mehrmals in den kurdischen Gebieten des Nahen Ostens unterwegs und publiziert seitdem Reportagen und Essays über den kurdischen Freiheitskampf und die Revolution in Rojava. Im Oktober letzten Jahres veröffentlichte er ein Buch, das die Situation vor Ort analysiert. Mit den Reportagen in seinem Buch zeigt er nicht nur die strategischen Herausforderungen der KurdInnen auf, sondern beschreibt auch das Leben der Menschen, ihre Ängste, Stärken und Schwächen. Und ihre Hoffnung auf ein freieres Leben, die weit über Kurdistan hinausweist.
Die Einladung der Veranstalter im Wortlaut:
Die Demokratische Föderation Nordsyrien, sieben Jahre nach Beginn der Rojava-Revolution: Es fallen wieder Bomben in Nordsyrien. Seit dem 9. Oktober greift die türkische Armee mit verbündeten islamistischen Milizen ein weiteres Mal die Demokratische Föderation Nordsyrien an.
Neben der Zivilbevölkerung leidet besonders die Umwelt unter dem Krieg. Die ökologische Krise verschärft sich und droht, den Menschen in der Region die Lebensgrundlagen zu entreißen. Doch die Menschen in Rojava wehren sich und sind entschlossen, die Errungenschaften der Revolution gegen den türkischen Imperialismus zu verteidigen. Und auch was die ökologische Frage betrifft gibt es Hoffnung – die Rojava- Revolution versteht sich auch als Aufbruch in eine Gesellschaft, die in Einklang mit der Natur steht.
Der Referent Anselm Schindler ist Teil der Kampagne Make Rojava Green Again und war bereits mehrfach in Kurdistan. Mit ihm wollen wir diskutieren, was das alles für uns bedeutet. Und warum die soziale und die ökologische Frage zusammengehören – in Kurdistan und überall.
Nach dem Vortrag wird DJ Vahid besten afghanischen und iranischen Techno auflegen. Die Einnahmen gehen zur Hälfte an die kurdische Hilfsorganisation Heyva Sor welche vor Ort medizinische Hilfe leistet. Die andere Hälfte wird zur Finanzierung blutstoppender Verbände für die Frauenkampfeinheiten an die Rote Hilfe Schweiz gespendet.
MM/jüg (Bild: Unrast Verlag)
Wann? Samstag von 19:00 bis 03:00. Wo? JugendKultur e.V. Contrast, Joseph-Belli-Weg 11, 78467 Konstanz