Allensbach: Bunte Liste ein Auslaufmodell?
Der grüne Hype scheint nun dazu zu führen, dass die Bunte Liste Allensbach, die derzeit mit drei Leuten im Gemeinderat vertreten ist, spätestens bei der nächsten Kommunalwahl 2024 von der Bildfläche verschwindet. Im Vorfeld dazu wurde Ende Januar ein grüner Ortsverband gegründet. Die Tage der Bunten Liste, die seit rund 26 Jahren im Allensbacher Rat ist, scheinen gezählt.
In einer aktuellen Pressemitteilung heißt es: „Der Zustimmung zur Gründung des Ortsverbands war eine rege Diskussion über die Zusammenarbeit mit der grünaffinen Bunten Liste (…) vorausgegangen“. Die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen aus Allensbach und den dazugehörigen Ortsteilen hätten sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, „eine intensive Zusammenarbeit mit der Bunten Liste zu suchen“. Der neugegründete Ortsverband möchte „an die gute Arbeit der Bunten Liste anknüpfen“, um grüne Politik in Allensbach weiter voranzubringen.
Mit ein Grund für die Neugründungen grüner Ortsverbände – auch in Stockach und Steißlingen ist man dran und hofft nur noch auf die Zustimmung des Kreisverbandes – seien „die stark steigenden Mitgliederzahlen von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Konstanz.
Jürgen Saegert, Allensbacher Ratsmitglied der Bunten Liste und neuerdings neben Ursula Lommen, Daniela Zepke und Beisitzer Dennis Barth auch im Vorstand des neugegründeten grünen Ortsverbands, erklärt auf Anfrage: „Wir stellen fest, dass wir in Allensbach einen starken Mitgliederzuwachs bei den Grünen haben und leider nicht bei der Bunten Liste. (…) Mittel- bis langfristig – und damit meine ich die nächste Kommunalwahl 2024 – sehen wir dann in Allensbach eine Fokussierung auf die Grünen. Letzendlich würde das dann bedeuten, dass dann bei der nächsten Kommunalwahl die Bunte Liste voraussichtlich nicht mehr antritt.“
hr (Bild: Logo Bunte Liste)
In Moos ist man bei der RGL (Rot-Grüne-Liste) auch am überlegen und diskutieren, ob es zukünftig RGL (Reiche Grüne Liste) sein soll.
Politisch müsste man nur noch das kleine Rest-Rot aus dem Programm streichen, das eh kaum noch existiert. Das eigentlich schlimme ist, das die Grünen seit Jahren bundesweit immer mehr zu einer grün-gefärbten FDP mit leichten schwarzen Anteilen werden. Deshalb nennt sich die wirklich engagierte Gruppe junger Menschen auch Fridays for Future und nicht „Grüne Jugend“..
Schade das es hier in Moos auch nur um die sinnlose E-Auto und E-Fahrrad geht und nicht um wirklich wichtige Themen wie bezahlbare Mieten, Förderung von Ergasautos, Windenergieanlagen und andere wirklich „grüne“ Themen wie z.B. das absolute Verbot von Glyphosat auf der gesamten Höri.
Gute Idee.
Ich schlage vor die konstituierende Sitzung irgendwann im Sommer 2020 auf der gerade erst gewonnenen Freifläche „Wiese Büdingen“ abzuhalten. Hier könnte man das ein oder andere Bierchen in der Sonne, ohne störenden Schattenwurf irgendwelcher doofer Bäume, und gleichzeitig die schöne Seesicht genießen. Man müsste lediglich noch den Besitzer der Anlage um Erlaubnis bitten um es als Konstanzer Bürger betreten zu dürfen, aber das dürfte kein Problem sein.
Die Präsenz von „Freien Grünen oder Bunten Listen“ führt im Bodenseeraum immer wieder zu Irritationen, wenn sich Mitglieder der Bundespartei „Bündnis 90, Die Grünen“ in einem Ortsverband vereinen wollen. Anderswo sieht man darin kein Problem. Die FDP und die SPD zum Beispiel haben einen aktiven Ortsverband, der unabhängig von der Fraktion Veranstaltungen zu Brennpunkten in der Stadt organisiert.
Manchmal passt es, dass die ansässige Partei eine eigene Liste aufstellt, manchmal ist es aber angesagt, lieber eine Freie Wählergruppe mit etwas weiter gefassten politischen Vorstellungen zu gründen. Das kommt auf die Umstände an. Es sieht jetzt so aus, als wenn es auch in Konstanz kein Tabu mehr wäre, einen Ortsverband zu gründen, wenn Mitglieder das wünschen.
Auf keinen Fall aber stehen die Aufgaben eines Ortsvereins welcher Partei auch immer in Konkurrenz zur Arbeit im Gemeinderat. Diese ist sehr intensiv auf das Zusammenwirken aller Fraktionen bei städtepolitischen Projekten und Verwaltungsaufgaben geknüpft und nimmt eine Fraktion voll in Anspruch. Während die Ortsgruppe einer Partei sehr frei und nur ihrer Partei verpflichtet Projekte entwickeln und kommunalpolitische Schwerpunkte setzen kann.
Eine Konkurrenz ist nicht angesagt. Im Gegenteil: Eine von der städtischen Verwaltung und den laufenden Aufgaben eines Gemeinderates unbelastete Gruppe kann neue Ideen haben und weiter geben. Freie Wählergruppen – auch die Grünen – sollten sich vor Ortsvereinen nicht fürchten, sondern ihre Präsenz als Resource nutzen und sich am vielseitigen politischen Austausch erfreuen!