Auflösung: Wer wars? (1)
Am Freitag fragten wir nach der Schriftstellerin, Journalistin und Frauenrechtlerin Mathilde Franziska Anneke (1817–1884). „Das Weib im Konflikt mit den socialen Verhältnissen“ war der Titel ihrer Streitschrift aus dem Jahr 1847, in der sie an die Frauen, „die von dem Brodeln ihres Kochtopfes am Herd noch nicht zu tief eingenickt“ waren, appellierte, nicht länger „die demütige Magd“ zu sein, „die ihrem Herrn die Füße wäscht“. Anneke gab die „Neue Kölnische Zeitung“ heraus, danach die politische „Frauenzeitung“. Neben der „Neuen Rheinischen Zeitung“ von Karl Marx waren diese die wichtigsten oppositionellen Zeitungen der Revolutionsjahre. Die „Memoiren einer Frau aus dem badisch-pfälzischen Feldzuge 1848/49“ veröffentlichte sie 1853. Anneke gründete danach in den USA das fortschrittliche Milwaukee-Töchter-Institut. Ihre Bedeutung auch für die hiesige Frauenbewegung wurde erst erkannt, als sich in den 1970er-Jahren eine US-amerikanische Historikerin auf die Suche nach Annekes deutschen Wurzeln begab.