Bedrohte Natur – bedrohte Menschen

Die indigenen Völker der Regenwälder wirt­schaf­ten seit eh und je nachhaltig. So lange sie ihre traditionellen Territorien selbst ver­wal­ten können, leben sie im Wohl­befin­den, schützen die Natur und damit auch unser Klima. Leider sind Landraub und Waldrodung in den Gebieten dieser Völker an der Tages­ord­nung. Am Sonntag und Montag gibt es zu diesem Thema Vorträge von vier aus­ge­wie­se­nen südamerikanischen Fach­leuten, die die Lage indigener Völker im Amazonasgebiet aus eigener Anschauung kennen.

Die Lage für die Indigenen im größten Regenwaldgebiet unserer Erde wird immer trostloser. Illegale oder staatlich unterstützte Vertreibung, Hungersnot und Ethnozid gehören für viele von ihnen zum Alltag, gerade seit in Brasilien Präsident Bolsonaro im Amt ist. Unter seiner Regierung hört man aus Brasilien zumeist Negatives zum Thema Umweltschutz und Menschenrechte.

Dennoch gibt es zahlreiche Menschen in wichtigen staatlichen Positionen sowie Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten, die sich für eine nachhaltige Entwicklung für das Amazonasgebiet und ihre Urbevölkerung einsetzen. Vier von diesen Menschen werden in Konstanz in den beiden Veranstaltungen von ihren Aktivitäten und Erfahrungen sprechen, damit wir mehr über diesen vieldiskutierten Fleck auf Erden erfahren und unsere Einflussmöglichkeiten kennenlernen.

Abend 1

Was: Der Amazonas im Kontext der globalen Klimakrise: Herausforderungen und mögliche Wege zur Nachhaltigkeit. Ein Diskussionsabend für jedermann (Portugiesisch mit Simultanübersetzung). Wann: Sonntag, 9.2., 19:00-21:30 Uhr. Wo: Technologiezentrum Konstanz, Vortragssaal, Blarerstraße 56, 78462 Konstanz. Referentinnen: Patricia Roth (Brasilien), Dipl. Forstwirtin, Staatsekretariat für Umwelt – Abteilung Extraktivismus und Nichtholzprodukte. Erilene Lima Silva (Brasilien), Dipl. Forstwirtin, Erhalt und nachhaltige Nutzung des Tropenwaldes (Amazon Cooperation Treaty Organisation), Landproduzentin.

Abend 2

Was: Hoffnung für den Regenwald. Indigenes Wissen und westliche Forstwissenschaft für eine nachhaltige Entwicklung im Amazonasgebiet. Ein Diskussionsabend in Kooperation mit der Hochschulgruppe des Café Mondial (Portugiesisch mit Simultanübersetzung). Wann: Montag, 10.2., 18:45-21:00 Uhr. Wo: Universität Konstanz, Raum D0432. Referent*innen: Joseneidy de Oliveira Pinheiro (Brasilien), Agraringenieurin, Schulung indigener Umweltakteure, Landproduzentin. Erilene Lima Silva (Brasilien), Dipl. Forstwirtin, Erhalt und nachhaltige Nutzung des Tropenwaldes (Amazon Cooperation Treaty Organisation), Landproduzentin. Marco Aurelio Ancaten Yanez (Chile/Mapuche), Pädagogik für Ethnotourismus und Kulturerbe. Patricia Roth (Brasilien), Dipl. Forstwirtin, Staatsekretariat für Umwelt ­ Abteilung Extraktivismus und Nichtholzprodukte

MM (Fotos: ProAmazonia)