Narrenpräsident entschuldigt sich

(hr) Auch Rainer Hespeler, Präsident der Narrengesellschaft Hegau-Bodensee bedauert den Vorfall in Berlin, bei dem CDU-Rat Marcus Nabholz Lieder des Altnazis Willi Hermann gesungen hat – und der ganze Saal sang mit. seemoz hat Hespeler um Stellungnahme gebeten. Hier diese im Wortlaut.

„Die Fasnacht steht für Toleranz, Offenheit und Integration. Sie führt Menschen unterschiedlicher Herkunft, Nationalität und Religion zusammen. Für diese Werte steht die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Wir lehnen jede Form von Extremismus strikt ab und distanzieren uns vollständig von jeglichem rechtsradikalen Gedankengut. Das hat in unserer Gesellschaft nichts zu suchen.
Willi Hermann war schwerer Antisemit und schlimmer Nationalsozialist. Durch die Aufnahme zweier Lieder von Willi Hermann in das Programm des Fastnachtsabends in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin ist uns ein schwerer Fehler unterlaufen.

Bei der Vorbereitung dieses Abends hat es uns an der notwendigen Sensibilität hierfür gemangelt. Dies bedauern wir sehr.

Wir haben zwischenzeitlich alle Videos, die das Singen dieser Lieder zeigen, aus unseren Seiten der sozialen Netzwerke entfernt. Weiterhin werde ich dem Präsidium der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee vorschlagen, eine Richtlinie zu beschließen, dass Lieder von Willi Hermann generell nicht mehr in unseren Programmen gesungen werden.“

Rainer Hespeler, Präsident der Narrengesellschaft Hegau-Bodensee.

Mehr zum Thema:
14.02.20 | Nabholz singt in Berlin Lied des Nazis Willi Hermann