Ziemlich späte Einsichten

Jahr für Jahr werden Steuergelder in Millionenhöhe dafür verwendet, das Bodenseeforum finanziell zumindest noch eine Weile über Wasser zu halten. Nun hofft das Junge Forum Konstanz (JFK), mit einer schnellen Namensänderung könne das Desaster geschönt werden. Doch wer mag schon daran glauben?

Das horrende Defizit des Bodenseeforums sei vor den Konstanzer Einwohnerinnen und Einwohnern nur schwer zu rechtfertigen, schreibt das JFK in einer Pressemitteilung. Das Junge Forum „sieht daher eine besondere Verantwortung der Stadt, diesen Fehlbetrag nicht nur zu begründen, sondern auch alles in unserer Macht stehende zu tun, ihn zu reduzieren“.

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Die Erkenntnis, dass das Bodenseeforum zu einem Fass ohne Boden geworden ist, hätte der JFK-Fraktion, die meist zustimmte, wenn das Bodenseeforum erneut um hohe Zuschüsse bettelte, auch früher kommen können. Vor allem, wenn sie nun aktuell und leicht verschämt mitteilen: „2.183.000 Mio. €, die für dieses Jahr als Zuschuss im Doppelhaushalt 2019/ 2020 der Stadt Konstanz vorgesehen sind, sind Gelder, die eigentlich dringend an anderen Stellen benötigt werden. Zusammen mit den Abschreibungen steigen die Kosten im Jahr 2020 auf knapp 3 Mio. €. Mit diesem Geld könnte man zum Beispiel ca. 80 Vollzeit-Krankenpflegestellen ein ganzes Jahr lang finanzieren. Oder ~15000m² Solarpanels auf unseren Dächern installieren. Oder 5 Elektrobusse kaufen. Doch dafür gibt es kein Geld“.

In ihrem Antrag geht es der JFK ihrer Aussage nach vor allem darum, „ die hohe Qualität des Veranstaltungshauses zu behalten, indem wir das bestehende Defizit weniger über die öffentlichen Ausgaben und mehr über die privaten Investitionen abdecken. Wir fordern, dass die Stadt analog zu Eventlocations in vielen anderen Städten ein Namens-Sponsoring ausschreibt und bei  entsprechender Bewerberlage nach Rücksprache vergibt. Als Beispiel könnte uns die Rothaus-Arena oder die Sick-Arena in der Messe Freiburg dienen. Nicht nur wäre diese Entscheidung eine Entlastung für die öffentliche Tasche, sondern auch ein Gewinn für den Standort. Durch eine Vergabe an lokal ansässige Unternehmen könnte ein Regionalbezug hergestellt werden, der den Standort unterstreichen und gleichzeitig mit einem bekannten und hochwertigen Namen aufwerten würde.“

Pfiffige Vorschläge nimmt das JFK gerne bis zum 31.3. entgegen: info@jungesforumkonstanz.de

PM/hr