Stadt Konstanz konkretisiert Allgemeinverfügung
Die Stadt Konstanz hat am Dienstag, 17.3., eine neue Allgemeinverfügung veröffentlicht. Mit ihr werden alle Veranstaltungen im Stadtgebiet Konstanz einschließlich den Ortsteilen Dettingen-Wallhausen, Litzelstetten und Dingelsdorf untersagt. Damit geht die Stadt über die Rechtsverordnung der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus, die derzeit nur Veranstaltungen mit über 100 Teilnehmenden verbietet. Die Mitteilung des städtischen Pressereferats dazu:
Die Rechtsverordnung der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus SARS-Cov-2 (Corona-Verordnung – CoronaVO) vom 16.03.2020 verbietet derzeit nur Veranstaltungen mit über 100 Teilnehmenden. Die Stadt Konstanz hält jedoch weiterhin daran fest, alle Veranstaltungen unabhängig von der Besucherzahl zu verbieten um einen effektiveren Schutz der Konstanzer Bevölkerung vor einer zu schnellen Verbreitung des Corona-Virus zu erreichen. Hierzu wurde heute eine neue Allgemeinverfügung veröffentlicht, die die Allgemeinverfügung vom vergangenen Freitag konkretisiert und ersetzt. Nach der neuen Allgemeinverfügung werden alle Veranstaltungen im Stadtgebiet Konstanz einschließlich den Ortsteilen Dettingen-Wallhausen, Litzelstetten und Dingelsdorf untersagt.
Im Übrigen gelten die Vorgaben aus der Rechtsverordnung der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus SARS-Cov-2 (Corona-Verordnung – CoronaVO) vom 16.03.2020 unmittelbar für ganz Baden-Württemberg. Die Stadt Konstanz geht jedoch weiterhin davon aus, dass die gestern von der Bundesregierung verkündeten Leitlinien in Kürze auch in Baden-Württemberg umgesetzt werden und die Rechtsverordnung des Landes dahingehend noch erweitert wird.
Hier der Link zur neuen Allgemeinverfügung
MM/red
Beim MDR gibt es jetzt auch eine Podcastserie von und mit
dem Virologen, Epidemologen Prof. Alexander Kekulé
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/kekule-corona/corona-kompass-kekule-mundschutz100.html
„Der angebliche Griff von Donald Trump nach dem an einem Corona-Impfstoff forschenden Unternehmen sorgte für Schlagzeilen. Jetzt sorgt Curevac selbst dafür, dass man sich fragt, was an dieser Sache „Fake News“ sein könnte.“
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/corona-impfstoff-curevac-hat-kein-angebot-der-us-regierung-erhalten-16683587.html
Und nu? – de.wikipedia.org/wiki/Vom_Splitter_und_vom_Balken
Vielleicht kann dieser Bericht nochmal deutlich machen, wie sich
dieser Virus „explosionsartig“ verbreitet hat und ohne Vorsichtsmassnahmen weiter verbreiten kann.
„Wie sich in einem österreichischen Skiort Hunderte von Gästen aus halb Europa mit dem Coronavirus ansteckten.
Tirol ist zu einem der gefährlichsten Infektionsherde geworden. Verantwortlich dafür sind die Sorglosigkeit der Party-Touristen und die zögerliche Haltung der Behörden – die Folgen werden erst langsam absehbar.“
https://www.nzz.ch/international/corona-virus-in-tirol-infektion-beim-apres-ski-in-ischgl-ld.1546680
Und einige unserer Vorstellungen von der Welt, werden auf den
Kopf gestellt
„Afrika schottet sich gegen Europa ab“
https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-afrika-grenzen-europaeer-1.4848766
Danke für diesen Beitrag Herr Maier. Dem kann ich mich nur anschließen. Das sind harte Maßnahmen, und man darf bezweifeln, dass sie im richtigen Verhältnis zur realen Bedrohung stehen. Ich finde das nicht.
Ich kann nur unterstreichen, dass dadurch viele Familien getrennt werden, anstatt vereint. Z. B. trennt die Landesgrenze Eltern von Kindern. Senioren leiden unter Vereinsamung in Heimen, können nicht verstehen, warum kein Besuch mehr kommt. Konkret kenne ich einen Fall, in dem eine Tochter ihre Mutter nicht mehr besuchen darf, obwohl absehbar ist, dass sie bald sterben wird. Kinder sollen keine anderen Kinder mehr treffen, um mit ihnen zu spielen.
Abgesehen davon wird es infolge einer Pleitewelle dazu kommen, dass Familien in finanzielle Not geraten. Ob die Entschädigungen, die den Unternehmen versprochen wurden, dann auch gewährt werden, und vor allem wann (! )steht auf einem anderen Blatt.
Es ist bedauerlich, dass mit Todesfällen zu rechnen ist. Nur hat unsere Gesellschaft dabei aus den Augen verloren, dass täglich Menschen sterben, bei uns in Europa meistens infolge von Krankheiten und Unfällen. Die Angst, die persönliche Bedrohung durch dieses Virus ist wohl der Grund für das Panik-Verhalten. Man sollte besser einen Schritt zurücktreten, und mit Blick auf das Ganze Entscheidungen treffen. Laut Experten wird es 2 Jahre dauern, bis eine Immunität in der Bevölkerung erreicht ist, Neuansteckungen nicht ausgeschlossen.
Solange kann man keine Schulen schließen, so lange kann man keine Unternehmen und Grenzen schließen. Die Geschäfte, denen das Ostergeschäft entgeht, haben zum Teil bereits den halben Jahresumsatz eingebüßt.
Natürlich ist es einfacher, zu sagen, jetzt muß alles zurückstehen, zu Gunsten der Gesundheit – und es kommt auch gut an. Das Risiko für die Allgemeinheit besteht aber zu einem großen Teil genauso aus der psychischen Gesundheit und der finanziellen Lebensgrundlage. Darum sollte sorgfältig abgewägt werden, was der Bevölkerung zugemutet werden muss.
Wir können nur hoffen dass all diese Verordnungen und daraus resultierenden Eingriffe in unsere, in den Menschenrechten verbrieften Grundrechte, verhältnismäßig sind. Denn nur dann, wenn die Verhältnismäßigkeit gewährleistet ist darf der Staat sich solcher Eingriffe ermächtigen. Unverhältnismäßige Vorsicht wäre keine Legitimation sondern nur Ausdruck illegitimer, irrationaler, bürokratischer und technokratischer Übergriffe einiger weniger überforderter Entscheidungsträger über die gesamte Gesellschaft. Man muss daher auch hoffen, dass diese Entscheidungsträger sich nicht nur von Virologen sondern insbesondere auch von Epidemiologen aber auch anderen Experten beraten lassen. Und man muss hoffen, dass sie bei all ihren Abwägungen auch die negativen Folgen der Maßnahmen auf die gesamte Bevölkerung einbeziehen – den Anstieg der häuslichen Gewalt, die psychosozialen Folgen, den Anstieg an Suiziden durch Isolation, wirtschaftliche Not und andere Krisenbedingte Auslöser, die wirtschaftliche Not durch Verdienstausfälle und Jobverlust. Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen. Für prospektiv vergleichbare Krisen wäre es daher auch zu wünschen, dass auch in diesen zur Zeit unsichtbaren Gesellschaftsbereichen ein angemessenes Monitoring erfolgt. Sollte ein Entscheidungsträger diese Zeilen lesen dann appeliere ich, bewältigen Sie nicht nur diese Krise sondern helfen Sie auch, dass die Gesellschaft aus ihr lernt! Denn nur wenn Sie auch in der Rückschau Fehler eingestehen, können wir gemeinsam die komnenden Krisen besser bewältigen.