Kreuzlingen solidarisch
Am Anfang stand ein persönliches Hilfsangebot. Zeljka Blank hatte Zeit und wollte in der Corona-Krise nicht untätig bleiben. An einigen Bushaltestellen in der Umgebung ihres Wohnorts hängte sie Zettel aus, in denen sie Hilfe bei Einkäufen und Besorgungen anbot. In nur einer Woche ist daraus ein Netzwerk von rund 70 HelferInnen entstanden, das Menschen aus Corona-Risikogruppen bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützt.
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Damit besonders gefährdete oder infizierte Leute überhaupt zu Hause bleiben können, sind sie auf Unterstützung angewiesen. Mehr als 20 Hilfseinsätze haben die Corona-HelferInnen mittlerweile absolviert, zudem hat die Initiative Kontakte zu weiteren Gruppen und Institutionen geknüpft, wie etwa der evangelischen Kirche, der albanischen Moschee oder den Samaritern Thurgau sowie zu verschiedenen regionalen Anbietern. Überdies gelang es, die Stadt Kreuzlingen selbst ins Boot zu holen, die nun Infrastruktur zur Verfügung stellt und die Koordination der Freiwilligeneinsätze personell unterstützt. Die Stadtverwaltung bietet darüber hinaus inzwischen Hilfen etwa in Form von Lebensmittelgutscheinen für Personen in finanzieller Notlage an.
Kreuzlingen hilft, wie die Initiative nun heißt, will in den kommenden Tagen die Arbeit intensivieren. Geplant ist etwa, die Informationen für Angehörige von Risikogruppen auszuweiten, im Gespräch ist derzeit eine Telefonaktion. Nachgedacht wird zudem über mehrsprachige Informationsangebote sowie Lieferdienste von Restaurants. Schon veröffentlicht haben die HelferInnen einen Info-Flyer, zudem wurden Plakate an zentralen Stellen der Stadt aufgehängt.
„Wir sind in acht Tagen alle etwas näher zusammengerückt“, zieht Zeljka Blank auf der Facebook-Seite der Initiative eine Zwischenbilanz. „Die Generationen, die Kulturen, Arbeitskollegen, ansässige Organisationen und neue Freiwillige – social distancing ist nur eine Massnahme zur Infektionsbekämpfung.“ Zur Nachahmung empfohlen.
MM/jüg
Kreuzlingen hilft
Zentrale Anlaufstelle
Täglich ist die zentrale Anlaufstelle für Personen, die Hilfe benötigen oder anbieten, im Begegnungszentrum TRÖSCH an der Hauptstrasse 42 von 9.00 bis 11.00 Uhr geöffnet.
Benötigen Sie Hilfe?
Gehören Sie zur Risikogruppe und benötigen Hilfe für den Einkauf oder andere Besorgungen? Dann bleiben Sie zu Hause und rufen Sie uns an. Wir koordinieren und organisieren die Einsätze. Telefon: 071 677 65 50.
Lebensmittelgutscheine
Die Stadt Kreuzlingen bietet Lebensmittelgutscheine für Personen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden. Die Abgabe erfolgt nach Prüfung der aktuellen Bedürftigkeit. Bitte rufen Sie uns an, damit wir Ihre Situation vorgängig klären können. Wir sind montags bis freitags von 09.00 bis 11.00 und von 14.00 bis 17.00 Uhr unter Telefon 071 677 65 51 für Sie da.
Nur so kann es in dieser Ausnahmesituation funktionieren, es ist nicht hilfreich, täglich von morgens bis abends die erwähnten „Horror“–Nachrichten anzuschauen oder zu hören, dass dies nur der Anfang der Katastrophe sein wird. Damit verunsichert man Menschen, die „Heute“ versuchen, sich mit der Situation zu arrangieren, und die nicht nur an sich denken, sondern auch an andere. Hoffnung auf bessere Zeiten ist das Einzige, was zählt. Inzwischen sollte nahezu jeder die Regeln kennen, die uns aktuell hier noch ermöglichen, ohne Ausgangssperre ein bisschen Freiraum zu nutzen. Das diese Krise die Mitmenschlichkeit fördert, die Achtsamkeit, das Miteinander ist der einzig positive Nebeneffekt. Und wer trotz der Sinnlosigkeit dennoch über Dieses und Jenes jammert, sollte sich eines klar machen: Den Umständen entsprechend geht es uns in Deutschland noch gut.Oder möchte jetzt jemand in Italien sein? Dank an alle Menschen, die gerade jetzt auch für Andere da sind. In Gedanken bei all Jenen, die jetzt hilflos dieser Pandemie ausgeliefert sind, wünsche ich uns, dass wir die Chance nutzen, die wir jetzt durch diese Einschränkungen noch haben, um dadurch die Möglichkeit zu erhöhen, gesund zu bleiben. Danke an SEEMOZ, dass ihr weiter berichtet.