Corona: Auch der Sport in Konstanz braucht Hilfe
Unter den Folgen der Corona-Krise leiden auch Konstanzer Sportvereine. Der Stadtsportverband, Interessenvertretung der hiesigen Vereine, wendet sich jetzt mit einem Hilferuf an Oberbürgermeister Uli Burchardt, den für Sport zuständigen Dezernenten Andreas Osner und die Ratsfraktionen. Nötig sei ein Signal, dass die Stadt den Sport finanziell nicht hängen lässt. Das Schreiben des Vorstands im Wortlaut.
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Konstanzer Sport steht wie alle anderen Bereiche des öffentlichen Lebens vor einer schwierigen Situation im Rahmen der Corona-Krise. Auch hier sind akut Vereine in ihrem Dasein gefährdet.
- Die laufenden Kosten der Vereine werden durch kommunale Freiwilligkeitsleistungen der Stadt Konstanz zu einem nicht unerheblichen Teil gedeckt. Sollten diese jetzt ausfallen, wäre in kurzer Zeit der ein oder andere Verein in seiner Existenz bedroht, denn die laufenden Kosten für Sportstätten, Mitarbeiter, etc. laufen ja weiter.
- Bei annähernd einhundert Sportvereinen in Konstanz kann man davon ausgehen, dass in jedem Verein im Schnitt fünf Übungsleiter tätig sind, wir sprechen also im Moment auch von fünfhundert Übungsleitern, die ihr kleines Zusatzsalär nicht mehr bekommen. Die Vereine haben viele studentische Übungsleiter, Alleinerzieher, Rentner, die durch den Ausfall ihrer Gelder stark betroffen sind und kein Kurzarbeitergeld oder ähnliches beanspruchen können.
- Gleichzeitig braucht man all diese Menschen, um nach der Wiedereröffnung der Sportstätten, wieder in jedwede Arbeit des Sports einsteigen zu können.
- Wir gehen davon aus, dass es für viele Mitgliedsbeitragszahler in den nächsten Wochen und Monaten deutlich schwieriger werden wird, Beiträge für eine Leistung zu bezahlen, die sie nicht bekommen.
- Sollten also die Vereine, was leider anzunehmen ist, in diesem Jahr Mitglieder, aber vor allem auch Mitgliedsbeiträge verlieren, wird die Situation noch dramatischer. Der Stadtsportverband hat einen Appell an die Mitglieder der Sportvereine auf der Homepage eingestellt.
Wir denken, dass wir dringend ein Signal der Stadt Konstanz benötigen, dass zumindest die für dieses Jahr geplante Sportförderung an die Vereine zur Verfügung steht. Eine Auszahlung könnte sich im Extremfall, – das heißt längerfristige Sperrung der Sportanlagen, etc. – auf die Zahlen und Anträge des Vorjahres beziehen.
Bitte helfen sie dem Konstanzer Sport zeitnah. Wir brauchen dringend ein Signal, viele Vereine müssen in den nächsten Tagen den Halbjahres- oder Jahresbeitrag abbuchen, wenn wir Solidität von unseren Mitgliedern einfordern, dann wäre es schön, wenn wir mitteilen könnten, dass auch die Stadt Konstanz sich der Solidarität nicht entziehen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand
MM/red
Na, dann „Nix für Ungut“. .Es fehlen eben die täglichen Artikel(chen) im Südkurier, aber da die Gelegenheiten fehlen und Händeschütteln im Moment ohnehin nicht gut ankommt, gibt es wohl nicht viel zu berichten. Nach dem lobenden Leserbrief von Frau Sonntag über das großartige „Krisenmanagement“ des OB, habe ich auf mehr gehofft von der Stadtspitze. Dass die Sportvereine auf die SV zukommen und nicht umgekehrt, ist nicht unbedingt ein Zeichen von Mitdenken oder gar Mitgefühl. .Es gibt wohl Wichtiges zu tun. Bereitet der Oberbürgermeister die Knaller für seinen Wahlkampf vor? Nutzt er die Zeit, um sich seine Versprechen von 2012 nochmals vorzunehmen, deren Umsetzung er nach Amtsantritt „irgendwie“ vergessen hat? Für alle, die nach wie vor an Uli B. glauben: die aktuelle Ruhe auf den Straßen, das Fehlen von Staus und Hektik, die wesentlich gesündere Luft, sind nicht die Folgen seiner u. a. versprochenen „radikalen Maßnahmen“ gg. das Verkehrschaos, sondern Corona geschuldet. Wenn wir das Gröbste überstanden haben, hoffe ich, dass auch hier ein Umdenken stattfindet und gesehen wird, wie notwendig ein gesundes Gleichgewicht ist und ein Miteinander, um in unserer Stadt eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. Danke für die täglichen Berichte und Neuigkeiten.
@Angelika Bernecker
Veto, Euer Ehren: Die Verwaltungsspitze und alle MitarbeiterInnen in den Konstanzer Amtsstuben arbeiten in dieser Situation ebenso bis zum Anschlag, wie viele andere auch. Und das ist zumindest auch Anerkennung wert.
Tja, allzuviele Gedanken über das Notwendigste hinaus machen sich die Herren des Konstanzer Dreigespanns nicht. Sind diese überhaupt noch anwesend? Bis auf den Bericht über Osners Bewerbung, die hoffentlich angenommen wird, lange nix gehört. Wundert´s irgendwen?