SPD will Gemeinderatssitzung als Videokonferenz

Noch im Mai können Gremiensitzungen des Gemeinderats in virtueller Form als Videokonferenz stattfinden. Dazu hat der Landtag von Baden-Württemberg den Weg frei gemacht und Gemeindeordnung und Landkreisordnung geändert. „Nachdem die neuen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, sollten wir sie in Konstanz umgehend nutzen,“ fordert der stellvertretende Vorsitzende der SPD im Gemeinderat, Stadtrat Jan Welsch und bittet die Verwaltung, mit der Umsetzung sofort zu beginnen.

Künftig können Städte und Gemeinden, einfache Angelegenheiten in einer öffentlich übertragenen Videokonferenz zu regeln. Außerdem seien virtuelle Sitzungen in außergewöhnlichen Umständen wie bei Naturkatastrophen zulässig. Die Gesetzesbegründung zähle die aktuelle Situation der Corona-Pandemie ausdrücklich dazu..

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„Mehrere Wochen lang haben wir auf praktikable und rechtssichere Lösungsvorschläge aus Stuttgart gewartet, wie wir kommunale Demokratie im Rahmen eines eingeschränkten öffentlichen Lebens organisieren können,“ kritisiert Welsch das lange Schweigen der Regierungskoalition aus Grünen und der CDU. Welsch kritisiert zwei handwerkliche Mängel der Neuregelung. Unverständlich sei die Vorschrift, dass Videokonferenzen in jedem Fall in einen öffentlichen Raum übertragen werden müssten, während eine Live-Übertragung ins Internet nicht vorgesehen sei.

Bereits 2011 habe die Konstanzer SPD-Fraktion als eine der ersten in Baden-Württemberg solche Live-Streams aus dem Rat gefordert und die zeitversetzt veröffentlichen Videopodcasts aus den Sitzungen durchgesetzt. Jetzt habe der Landtag eine gute Gelegenheit, landeseinheitliche Rechtsgrundlagen für Live-Übertragungen aus den Gemeinderäten zu schaffen, verstreichen lassen.

Welsch, von Beruf Rechtsanwalt, hätte sich zudem gewünscht, dass die Voraussetzungen für eine Sitzung per Videokonferenz präziser gefasst worden wären.

MM (Bild: SPD Konstanz)