Kandidat Burchardt, die Plaudertasche
Andreas Hennemann, Andreas Matt, Jury Martin und Luigi Pantisano haben bereitwillig Auskunft gegeben, wieviel sie in etwa für ihren OB-Wahlkampf auszugeben gedenken. Nun hat auch der amtierende Rathauschef auf unsere Fragen geantwortet. Und das derart ausufernd und exakt, dass es uns fast aus den Socken gehauen hätte. So viel Bürgernähe und Transparenz haben wir wirklich nicht von ihm erwartet. Außerdem versucht er sich neuerdings auch als Koch. Ein echter Tausendsassa eben.
Hier die Fragen – und die Antworten von Uli Buchardt:
1. Mit welchen Gesamtkosten rechnen Sie für Ihren Wahlkampf?
„Das kann ich noch nicht sagen. Durch die Verschiebung auf jeden Fall deutlich mehr als ursprünglich geplant.“ (Kommentar: Danke, so genau wollten wir das gar nicht wissen)
2. Werden Sie finanziell von einer Partei oder auch von Verbänden unterstützt? Wenn ja, von wem und in welcher Höhe?
„Nein, werde ich nicht.“ (Erstaunlich. Ist seine Partei, die CDU, klamm, oder glaubt sie am Ende nicht so wirklich an ihren Kandidaten?)
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3. Wieviel steuern Sie vermutlich aus Ihrer Privatschatulle bei?
„Fünfstellig.“ (Ein weites Feld, also irgendwas zwischen 10 000 und 99 999 Euro? Sollte man ihm wirklich die Kasse überlassen, und dann noch die einer gesamten Stadtgesellschaft?)
4. Wie sieht es aktuell mit der Spendenbereitschaft aus?
„Es kommen immer wieder Spenden und wir werden demnächst auch nochmal einen Spendenaufruf starten.“ (Da wünschen wir doch viel Erfolg!)
Erst Seilbahn-Uli, nun Spaghetti-Uli
Bei dieser Auskunftsfreude möchte an fast dabei sein, wenn Uli Burchardt demnächst dem akademischen Nachwuchs seine Aufwartung macht. Denn er fischt in studentischen Kreisen. Über seezeit (siehe Abbildung) bietet er an, für Wohngemeinschaften Spaghetti zu kochen. Das klingt überzeugend und soll Stimmen bringen, auch wenn so manche StudentInnen noch gar nicht wissen, dass es in Konstanz einen Oberbürgermeister gibt, den auch sie wählen können.
Linksradikale Lästerzungen behaupten zudem, gegen eine kleine Wahlkampfspende würde der Oberbürgermeister auch putzen und sich um die Wäsche des wissenschaftlichen Nachwuchses kümmern. Das allerdings ist wohl eher ein böses, ja ehrverletzendes Gerücht, das wir an dieser Stelle mit aufrichtiger Empörung zurückweisen.
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Aber die Essenseinladung gilt. Wer Burchardt am studentischen Herd sehen möchte, wende sich einer Terminabsprache wegen an sein Wahlkampfteam: team@uliburchardt.de
Text und Screenshots: H. Reile
Peter Stribl:
Eines ist sicher, Uli Burchardt wird nicht nur mir NACHHALTIG in Erinnerung bleiben. Insofern hat er wenigstens ein Wahl-Versprechen eingelöst.
Nochmal zu Herr Bach: Nicht Herr Reile betreibt Wahlkampf, sondern die Kandidaten.
Seriös = u. a. anständig
Uli Burchhardts Attacke gg. Luigi Pantisano, den er nicht einmal beim Namen nannte: Seriös?
Frau Bernecker,
es gibt durchaus Nachhaltigkeit in der Tätigkeit Herrn Burchardts. Denken Sie nur an das BoFo. So was nachhaltig Teures bekommen Bürger anderer Städte nicht so frech-billig serviert. Klar, dazu brauchte es auch einen Gemeinderat, dem die Schlange Kaa mit dem Wort „Jahrhundertchance“ sämtliche Sinne vernebelte. Aber Nachhaltigkeit hat der OB auf dem Terrain versenkter Millionen doch vorbildlich nachgewiesen.
Bevor nun Verfechter medialer Ethik den Presserat bemühen, sollten sie doch mal nach dem Verursacher dieses gequirlten Mists Ausschau halten. Vielleicht bringen sie trotz ihrer Empörung den ungetrübten Blick auf, in der Arroganz der Nichtbeantwortung der Seemoz-Anfrage den Kern zu entdecken.
Hallo Herr Greszki,
ich schließe mich Ihren Ausführungen und Fazit an – mehr gibt es in dieser Sache wirklich nicht zu bemerken.
Beste Grüße
Thomas Martin
Ich hab´mich mal wieder köstlich amüsiert, auch über die Kommentare, na ja, über die meisten jedenfalls.
Wie schon vor 8 Jahren, stibitzt Uli wieder Ideen bei anderen Kandidaten. Dass er sich dann auch noch ein italienisches Gericht zutraut, alle Achtung! Auch das wird „nachhaltig“ in Erinnerung bleiben.
Die Kommentare von J Herr Bach und von Herr Greis(bekannt), ensprechen weniger meinem Humor. Ernst nehmen konnte ich sie allerdings auch nicht, Dass es nach 8 Jahren immer noch Burchhardt-Fans ist wahrlich verblüffend. Aber bei Herr Greis weiss ich wenigstens, warum!
Sehr geehrter Herr Bach: Unter Uli Burchhardts Wahlplakat steht: „Nachhaltig für Konstanz“. Das finde ICH unseriös.
Die wenig aussagekräftigen Antworten des OB auf die konkreten Seemoz-Fragen haben die meisten Leser zur Kenntnis genommen. Ihre satirischen Anmerkungen sind durchaus angebracht und erheiternd, aber bitte nicht als Mix von Nachricht und Kommentar.
Schön, wenn Sie, Herr Reile, dies künftig wieder beachten würden. Vielleicht gelingt ihn dann der problematische Spagat zwischen Gemeinderat und Redakteur besser.
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Herr Reile, mir gefällt die Ungleichbehandlung der Kandidaten nicht. Ich sehe mehrere journalistische Grundsätze verletzt. Seemoz läuft jetzt bei mir unter Propagandablatt denn einer informativen Nachrichtenseite.
Ich habe KEINERLEI Symphatien für Herr Burchardt und seine Politik, aber was sie da abgeliefert haben – insbesondere im Gegensatz zu den Artikeln zu seinen Konkurrenten – ist unterste Schublade.
SeeMoz? kritisch – widerborstig – informativ
Kritisch kann man diesen Artikel auch nicht bezeichnen, er ist eher billige Polemik.
Streichen sie mindestens „informativ“
https://www.ardmediathek.de/ard/video/nachtcafe/von-einmachglas-bis-flugverzicht-wie-retten-wir-unsere-zukunft/swr-fernsehen/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzExNTQ3MTk/
Video verfügbar:
bis 19.09.2020 ∙ 23:30 Uhr
Während OB Ulrich Borchardt sich als Spaghetti-Koch hoffnungsfroh einer vermutet interessierten studentischen Klientel zuwenden möchte, die ohnehin den Großteil des Tages im Home-Office verbringt, die es gelernt hat sich mit der Ravioli-Dose eigenständig fulminat zu verköstigen oder sich noch bis Oktober „bei Mutti“ in den Ferien befindet, wenden sich die MitarbeiterInnen der Arbeitsstellen mit 24 oder 72-Stunden-Dauerdiensten nach dieser Werbe-Charme-Offensive scharenweise von der CDU und ihrem OB ab.
Statt mit einem Sandwich bei Rettungsdiensten, Pflegekräften oder AssistenzärztInnen, beispielsweise im Nachtdienst, vorbeizuschauen – nichts. Dabei haben auch sie Zugang zu allen sozialen Medien.
Herr Burchardt, da geht bestimmt kein Post zu ihren Gunsten vom schwer arbeitenden Volke ab.
Die SchwerstarbeiterInnen haben verstanden. Die Zeiten wo Beifall, besser als Klatschen bekannt, die einzige Mittagsmahlzeit blieb sind vorbei und nun gibt es gar nichts mehr. Nicht mal einen Cheese-Burger. Weder Einmalzahlung noch Lohnerhöhung und wie jede(r) leicht erkennen kann, nicht einmal den sattsam bekannten warmen Händedruck (oder Ellenbogen rubbeln). Kann administrativer Spott mehr schmerzen?
Studierende haben manchmal, einen sehr eigenen Humor, sofern sie nicht der Jungen Union angehören, und das könnte bedeuten, dass sie Tausenden Selfie´s: „Uli beim Spülen. Er wäscht seine Hände wieder in Unschuld“ ins Netz stellen.
Rene Bach,
Ihre Befürchtungen sind durchaus zu verstehen. Möglich, daß der „Kontrovers“-Artikel Seemoz mehr schadet als Herrn Burchardt. Woran das liegt, wäre allerdings eine Untersuchung wert.
Als Hauptstränge eines solchen Vorhabens könnte ich mir den Neusprech Orwells in Verbindung mit der demokratischen Kultur in Deutschland sowie die gängige politische Bildung durch BILD, BLUT und BLÖD vorstellen.
Ein Vorschlag, um die Wogen der Empörung zu glätten: Entspannen Sie sich, genießen Sie die Talkshow mit Burchardt zum Thema Klimanotstand in allen Einzelheiten. Dann vergleichen Sie das Gesprochene mit den Realitäten in Konstanz, allem voran die Mieten im Zusammenhang mit der Vincentius-Baustelle. Danach einen Faktencheck über die „Fahrradstadt Konstanz“.
Sollte Ihr Empörungslevel wieder angestiegen sein, lassen Sie den Frust darüber an der geeigneten Stelle raus. Wie es um die demokratische Kultur in Deutschland derzeit bestellt ist, wird entscheidend dadurch beeinflußt, daß hohlem Geschwätz in Talkshows die radikalkapitalistische Praxis in den Städten entgegengesetzt wird.
Sie sprechen mir aus der Seele, Herr Bach.
Ich finde es schade, Herr Reile, dass Sie nicht in der Lage sind, seriösen Wahlkampf zu betreiben.
Letztendlich schaden Sie sich und Seemoz mehr, als Herrn Burchardt.
Ihre Provokation ist um so bedenklicher, wenn man sieht, wie es um die demokratische Kultur in Deutschland derzeit bestellt ist.
Ich bin sehr gespannt, ob dieser Kommentar überhaupt veröffentlicht wird.
Ich empfehle jeder WG im Voraus einige Dinge zu beachten. Anfangen würde ich damit, dass man sich nicht darauf verlässt dass Herr Burchardt Spaghetti kocht. Wichtig ist sich Ziele zu setzen, sagen wir bspw. Essen gibts um 20:30 Uhr.
Auch würde ich feste Kriterien vereinbaren für das was am Ende dabei herauskommt. Sonst hat man nachher einen Teigklumpen der nicht schön ist, der keine Kultur inne hat, und weder künstlerischen noch musikalischen Ansprüchen gerecht wird. Stattdessen muss man alle paar Minuten Wasser bezuschussen bis man weiß was man damit anfangen soll.
Auch worin diese Spaghettis zubereitet werden sollen muss klar definiert sein. Mir kam schon zu Ohren, dass Herr Burchardt auch noch den letzten Topf an professionelle Topfspekulanten verscherbelt. (Vom Tafelsilber möchte ich an dieser Stelle nicht sprechen, es geht immerhin um eine WG.)
Und wenn dann nach 8 Minuten die Nudeln nur noch so lasch im Topf hängen, weil man sie schon viel früher hätte raus schmeißen sollen, dann kann ich nur empfehlen das Pasta kochen den Profis zu überlassen. Vielleicht kennt man ja bei Seemoz einen „Italiener“ der den Job gerne (besser) machen würde?