Stich ins Herz von Herzen-Streuhau
Einem Auwald in Radolfzell droht Gefahr. Nach dem Willen der Stadtverwaltung soll das ökologisch wertvolle Gebiet für Tourismuszwecke bebaut werden. Dagegen stemmt sich das Bürgerforum Bauen Radolfzell (BBR), eine Initiative von EinwohnerInnen, die sich für den Erhalt von Grünflächen einsetzt. In einem Video haben sie bildgewaltige Argumente gegen die Zerstörung des Biotops zusammengetragen.
Im Westen Radolfzells, angrenzend an das Natura-2000-Naturschutzgebiet „Radolfzeller Aachried“ steht ein etwa 40-Jahre alter Auwald, genannt Herzen-Streuhau. Hier wachsen Eichen, Birken, Silberweiden, Kirschbäume, Ebereschen und vieles mehr. Gefährdete und schonungsbedürftige Vogelarten wie Gelbspötter, Rauchschwalbe, Grauschnäpper, Kleinspecht und Nachtigall haben dort ihre Heimat. Auch streng geschützte Fledermäuse und der Biber sind anzutreffen. Im gesamten Gebiet gibt es 12 Biotope sowie 2 Biotopverbünde, hat die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) bescheinigt. Es ist außerdem hochwassergefährdet (HQ100), nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG) des Bundes darf hier eigentlich nichts gebaut werden.
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Trotzdem soll dieses Gebiet nun einer „touristischen Nutzung“ zugeführt werden. Dafür hat jetzt auch das Landratsamt Zustimmung signalisiert: Eine Ausnahmegenehmigung für die Bebauung in dem hochwassergefährdeten Gebiet sei möglich, ließ die Behörde auf eine Presseanfrage mitteilen. Geplant ist der Bau von 34 Ferienhäuser für 2–8 Personen, 5 Baumhäuser, ein Tagungshaus, ein Hotel mit 80 Zimmern, ein Restaurant und Café sowie ein Langhaus für Fitness und Yoga. Und dazu natürlich ein entsprechend großes Parkhaus.
Das BBR fürchtet fatale Folgen für Umwelt und Mensch: „Eine derartig massive Bebauung wirkt sich äußerst negativ aus, für Klima, Flora und Fauna und auch für Radolfzeller. Zu viele Bade-, Boot- und sonstige Touristen am sensiblen Ufer führen zu dauerhaften Störungen der Vogel-Population im Gebiet „Radolfzeller Aach“ und zur Zerstörung der angrenzenden Biotope, die ungeschützt inmitten touristischer Flächen liegen. Ein Parkhaus führt zu einer Zunahme von Quell- und Ziel-Verkehr.“ In Zeiten des Klimawandels seien „städtische oder stadtnahe Grünflächen unverzichtbar und auch nicht durch Anpflanzungen anderswo zu ersetzen.“
MM/redMehr zum Thema:
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Es gibt inzwischen eine von mir initiierte Onlinepetition, die hoffentlich noch viele unterschreiben werden. https://www.openpetition.de/petition/online/haende-weg-vom-seeufer-biotop-streuhau-in-radolfzell-am-bodensee-2
> Die 26 Stadträte von Radolfzell und OB Staab, der im November 21 wiedergewählt werden will, haben beim Thema Zerstörung Auwald undFeuchtbiotop Herzen Streuhau durch Baumaßnahmen – also Betonierung einer völlig unberührten Landschaft in Ihrer Bewertung der Rechtslage vermutlich noch nicht ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1967 auf dem Schirm. Fundstelle- Art. 14 Abs.1 und 2 Grundgesetz zum Grundeigentum. Das höchste Gericht der Republik
hat damals zur Eigentumsgarantie und Einschränkbarkeit in Bezug auf das
Grundeigentum, also auch die Natur, geäußert:
*Die Tatsache dass der Grund und Boden unvermehrbar und unentbehrlich ist, verbietet es, seine Nutzung dem unübersehbaren Spiel der freien Kräfte und
> dem Belieben des Einzelnen vollständig zu überlassen. Eine gerechte Rechts und Gesellschaftsordnung zwingt vielmehr dazu, die Interessen der Allgemeinheit beim Boden in weit stärkerem Maße zur Geltung zu bringen als bei anderen Vermögenswerten.“*
*Ich frage mich daher, ob bei der nun nach der Demonstration v. 26.6.21 in dem am 29.7.21 von OB Staab einberufenen Bürgerinformationsabend für die Radolfzeller dieser
Punkt bei der Bewertung der anstehenden Entscheidung über den Verbleib der Natur für Tiere und Pflanzen eine Rolle spielt? *
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Wenn eine beherzte Bürgerin oder ein Bürger in diesem Sinne klagt, und ich hoffe es geschieht, werden die drei Vorhaben „Erweiterung des Bora Hotels,
Bau eines zweiten Hotels
Bau eines Feriendorfes
im Herzen Streuhau in Radolfzell schneller am zum Glück immer noch noch jungfräulichen Strand von Herzen Streuhau schneller
versanden als von Investoren angenommen.
*Anzunehmen ist, der Bund und das Land Baden Württ. keine Klage gegen die Stadt Radolfzell einreichen werden. Landratsamt und Umweltministerium sind zu Kompromissen bereit.. Das muss also aus der Bürgschaft kommen. Es stellt sich daher für jedermann nun die Frage, wer in diesem Tauziehen um die
Zerstörung der Natur der „Einzelne“ ist laut Urteil BVerfG
Und wer das unübersehbare Spiel der freien Kräfte in Radolfzell vehement betreibt?*
Freundliche Grüsse, Heinz Keller*
Guten Tag zusammen,
zum Sterben eines der letzten großen Rückzugsgebiete am Bodensee- unser Herzen-Streuhau drücken immer mehr Menschen
ihr Mitgefühl aus. Ein Hinweis: Bundestagsdrucksache 2019 WD 3-3000 061/19, Auszug; „Diese Rechtsauffassung hat das Bundesverfassungsricht seither mehrfach bestätigt: „Die Unvermehrbarkeit von Bund und Boden verbietet, es seine Nutzung des freien Spiel der Kräfte und dem Belieben des Einzelnen vollständig zu überlassen (vgl. BVerfGE 21,73 -82 f.) Wir sind das Volk.
Eine Bürgerbefragung muss her, wenn die Stadträte als Volksvertreter eine Zerstörung des Biofeuchtgebiets wünschen und nicht für den Naturschutz stimmen wollen. Das sagen uns jedenfalls die Gerüchte, die gerade umlaufen. Druck von den Wählerinnen und Wähler kann aber noch zu Korrekturen führen.
Vielen Dank, liebe Raphaela Janus,
für die Gründung dieser Facebook Gruppe.
Das Video aus Drohnenaufnahmen, Video-Clips vom Boden aus sowie Fotos wurde von mir geschnitten und vertont.
In der Hoffnung, Leute anzusprechen, die lange nicht mehr in diesem Gebiet waren und deshalb keine Ahnung haben, wie schön es dort ist. Im Rathaus wird leider nach anderen Kriterien entschieden.
Es gibt eine offizielle Facebook Gruppe zu diesem Thema
https://www.facebook.com/groups/438119620325467
Jeder kann sich hier austauschen und Fragen stellen
Unbedingt schützen!!!
So ein wichtiger Flecken Erde für unsere Mitlebewesen!!!
Ich drücke die Daumen und bin dankbar für Ihren Einsatz!!!
Leider haben wir in Konstanz die selben Herausforderungen…