Die Klimaliste tritt in Konstanz an

Auch in Konstanz ist es nun so weit: Zur Landtagswahl in wenigen Monaten wird im Wahlkreis 56 die Klimaliste BW antreten, die erste der bundesweit aktiven Klimalisten, die sich im September 2020 als Partei gegründet hat. Sie will bei enttäuschten Grünen-WählerInnen Stimmen gewinnen, da die Grünen in ihren Augen bei ihrem Aufstieg zu den Honigtöpfen der Macht klimapolitisch erlahmt sind. Das zentrale Anliegen der neuen Partei: Eine Begrenzung des Temperatur­anstiegs auf höchstens zwei Grad.

Hier die Ankündigung der Klimaliste:

Seit einigen Monaten machen in ganz Deutschland Klimalisten den Grünen Konkurrenz in Sachen Klimapolitik. Auch in Baden-Württemberg stellt die Klimaliste anlässlich der Landtagswahl im März 2021 eine wählbare Alternative zu der bisherigen „Klimaschutz“-Partei der Grünen dar. Selbst als stärkste Regierungspartei im Landtag handeln die Grünen nicht ausreichend und das als eine Partei, die den Ernst der Klimakrise im Vergleich noch am ehesten erkennen müsste (von den anderen Fraktionen des Landtags ganz zu schweigen).

KlimaaktivistInnen kämpfen schon seit langem für die notwendigen Schritte, die die Erderhitzung auf unter zwei Grad, besser noch auf 1,5 Grad Celsius, begrenzen. Die (fehlenden) Entscheidungen der Grünen haben das Vertrauen und die Hoffnungen der AktivistInnen auf effizienten Klimaschutz immer wieder enttäuscht. Notgedrungen hat sich am 20. September 2020 in Freiburg die Partei Klimaliste BW gegründet, um aufzuzeigen, wie 1,5-Grad-konforme Klimapolitik im Ländle aussehen muss. „Wir brauchen Menschen aus der Bewegung in der Politik. Wir müssen in die Politik, weil wir nicht diejenigen sind, die vor Konzernlobbys einknicken,“ meint Mitgründerin Jessica Stolzenberger.

Inzwischen sind bereits in über zwei Dritteln der Wahlkreise KandidatInnen aufgestellt, so auch im Wahlkreis Konstanz. Am Sonntag, den 6. Dezember trafen sich die lokalen Mitglieder (der Klimaliste) zur Aufstellungsversammlung und wählten Zoe Blumberg als Kandidatin, sowie Thorben Kleeh als Ersatzkandidaten für den Landtag. Die 18-jährige Kandidatin arbeitet aktuell als FSJ-lerin im ZfP Reichenau und hat als lokale FfF-Aktivistin im Zuge des Klimanotstandes schon ihr politisches Geschick und ihre Redegewandtheit unter Beweis gestellt. „Wenn Klimakrise und Klimaaktivismus von der Politik nicht wahr- oder ernstgenommen werden, tragen wir den Aktivismus in die Politik. Junge Menschen wie ich und nachfolgende Generationen werden am längsten und meisten unter den Folgen der Klimakrise leiden. Daher sehe ich es als meine Aufgabe und meine Verantwortung, mich den anstehenden Herausforderungen zu stellen. Außerdem bin ich der Ansicht, dass die zukünftige Politik stärker von dem Handeln (junger) Frauen beeinflusst werden muss und bin bereit, einen weiteren Schritt in diese Richtung zu gehen“, so die Kandidatin.

MM/red (Bild: Klimaliste BW Konstanz)