„Andreas Jung ist ein Maulheld“

Die Jungsozialisten hauen auf die Pauke. Dieses Mal nehmen sie sich den Konstanzer CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Jung vor. In einer aktuellen Pressemitteilung bezichtigt Juso-Kreissprecher Jan Welsch den CDU-Mann des Wortbruchs und bezeichnet ihn als Maulhelden, der gerade in der aktuellen Debatte um die Kürzung der Solarförderung „sein grünes Mäntelchen“ in den Wind dreht. Solch‘ starker Tobak wird die Konstanzer SPD-Granden aber gar nicht freuen.

„In jedem Bundestagswahlkampf zieht sich Herr Jung ein grünes Mäntelchen an und verkündet, er sei ein wahrhaft ‚grüner Schwarzer‘. Wenn es aber darauf ankommt, stimmt er im Bundestag immer gegen seine vermeintlich grünen Positionen“ beschreibt Juso-Kreissprecher Jan Welsch das inkonsequente Handeln des CDU-Wahlkreisabgeordneten.

Jung hätte im Bundestagswahlkampf 2009 mehrfach betont, den Atomausstieg in der Union durchgesetzt zu haben. Im November 2010 stimmte Jung im Deutschen Bundestag jedoch („ohne mit der Wimper zu zucken“, wie die Jusos in einer Presseerklärung hämisch feststellen) für den „Ausstieg aus dem Ausstieg“.

Heute wiederum verkünde Jung nonchalant, dem Beschluss von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) zur Kürzung der Solarförderung (seemoz berichtete) zustimmen zu wollen. „Damit gefährdet er ganz direkt Arbeitsplätze in unserer Region“, so Welsch weiter.

Zwar sei eine Kürzung der Solarförderung auf Grund der Anfang 2012 erreichten Netzparität von Solarstrom durchaus angebracht, allerdings habe die Bundesregierung die Solarbranche im Jahr 2011 durch die letzten beiden 180°-Wenden in der Energiepolitik in große Schwierigkeiten gestürzt. Die jetzt geplante Kürzung komme daher zu früh, sei in der Höhe viel zu drastisch und vergrößere diese Schwierigkeiten nur noch mehr, analysieren die Jungsozialisten der Konstanzer SPD.

Dass solche Warnungen nicht aus der Luft gegriffen sind, zeigt auch die jüngste Entwicklung in der Konstanzer Solarbranche: Ein Hersteller verkaufte das Geschäft erst jüngst an die chinesische Konkurrenz, ein anderer steckt, so hört man, in ernsthaften Schwierigkeiten. Und Oberbürgermeister Frank schickt Brandbriefe nach Berlin.

Zurück zum Zwist Jusos-Jung: Juso-Chef Welsch indes der festen Überzeugung, dass „man auch als Hinterbänkler aufrecht für seine vermeintlichen Überzeugungen streiten kann. Leider haben wir es bei Andreas Jung mit einem Maulhelden zu tun: Im Wahlkampf spielt er den großen Öko und im Plenarsaal zeigt er dann sein wahres Gesicht.“

Autor: PM/hpk

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