Seenotrettung erlauben – Anklage fallen lassen
Unter diesem Motto gehen vom 20. Juni, dem Weltflüchtlingstag, bis zum 26. Juni, dem internationalen Tag zur Unterstützung von Folteropfern, in vielen Städten im Südwesten Deutschlands Mitglieder von Amnesty International auf die Straße. Auch in Konstanz ist kommenden Sonntag eine Aktion geplant.
Die Gruppen werden über die Situation von geflüchteten Menschen informieren und sich mit Lebensretter:innen zu solidarisieren. Auch in Konstanz solidarisieren sich Aktivist:innen mit geflüchteten Menschen und Lebensretter:innen.
Anstatt Menschen in Not zu helfen, schottet sich Europa immer mehr ab. Kinder, Frauen und Männer stranden an den Grenzen Europas oder ertrinken auf dem Weg dorthin. Es wird immer schwieriger, für geflüchtete Menschen Schutz zu finden. Doch wer sich für die Rechte von Flüchtlingen und Migrant:innen einsetzt, gerät schnell ins Fadenkreuz von Ermittler:innen. Dazu ein aktuelles Beispiel:
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Drei Jugendliche wollten nur in Sicherheit gelangen und andere Gerettete schützen. Die El Hiblu 3 und etwa 100 andere Menschen wurden von der Besatzung des Öltankers „El Hiblu“ aus einem Schlauchboot auf dem Mittelmeer gerettet. Doch die Besatzung versuchte die Geretteten nach Libyen zurückzubringen. Die drei Jugendlichen dolmetschten und verhinderten, dass die Menschen erneut nach Libyen in Haft gebracht und von Folter bedroht wurden. Aber auf dem Meer vor Malta stürmten die maltesischen Behörden das Schiff und behaupteten, die drei Jugendlichen hätten es mit Gewalt unter ihre Kontrolle gebracht. Ihnen drohen jetzt lebenslängliche Haftstrafen. Wir stellen uns an die Seite der El Hiblu 3 und vieler anderer mutiger Menschen, die sich an den Grenzen Europas für die Rechte von Schutzsuchenden einsetzen!
Menschen dürfen nicht bestraft werden, weil sie geflüchteten Menschen geholfen haben. Jedes Leben muss gerettet werden, egal wo.
Daher werden in Konstanz Amnesty-Mitglieder der Stadt- und Hochschulgruppe Konstanz mit einer öffentlichen Aktion auf das Thema Seenotrettung und die Situation von geflüchteten Menschen aufmerksam machen und informieren.
MM/red (Bild: Amnesty International)
Wann? Sonntag, 20. Juni 2021, 14.00 bis 15.30 Uhr. Wo? Marktstätte am Kaiserbrunnen. Kundgebung und Infostand.
Weitere Informationen finden sich hier.
Wort zum Sonntag (Schlussbild?) aus Wien:
https://twitter.com/PluralEcon_Wien/status/1406011667859787777
Nicht mal, wenn Wasser in Gold aufgewogen wird.
@Minotti
Wenn die Bahnsteigtickets unerschwinglich werden?…
Eine marxistische Revolution in Deutschland/ Europa? Gibt’s schon einen Termin?
Russland und China als Verwirklichung marxistischer Ideale zu bezeichnen, wäre ja wohl eine Bewerbung für die geschlossene Abteilung. Dennoch gibt es ernsthafte Bemühungen, den Kapitalismus zu überwinden. Siehe Kuba.
Was die Menschenwürde betrifft: Hat ein Altmaier, eine Merkel oder ein Seibert mal den Unterschied zwischen einem Hartz-IV-Bezieher und Frau Klatten herausgearbeitet? Die einen rechtfertigen den Kapitalismus um seiner selbst willen. Bei den anderen darf man wenigstens hoffen, daß sie seine Mechanismen einsetzen, um sein Ende herbeizuführen.
Flucht vor egal welchen Gräueln wird es erst dann nicht mehr geben, wenn marxistische Ziele zumindest angegangen werden. Der aktuelle Irrweg ist gespickt mit kolonialer kapitalistischer Überheblichkeit und Selbstgefälligkeit. Hier mit den bekannten Mitteln rumzupflastern, verschärft die traurige Problematik. Eine Lösung gibt es nur durch die Befreiung aller.
Gott sei Dank gibt es ja noch China, Russland etc. pp., die die Fahne der Menschenwürde ganz weit oben tragen und uns ein glühendes Vorbild sein sollten. Aber wenigstens geht’s da den Tieren noch beschissener als bei uns. Tse tse tse…
Schon F.K.Waechter hat das korrigiert: „Die
Bürde des Menschen ist unantastbar.“ Gültig im gesamten kapitalistischen Imperium. Aber das kümmert wahrscheinlich wieder mal kein Schwein.
Unseren Haustieren gehts gut! Alles da, Nahrung, Wasser, ein komfortabler Schlafplatz, sogar Kämpfer für Tierrechte gibt es bei uns. Und die Menschenrechte?
80 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, die allermeisten auf ihrem Kontinent. Sie flüchten aus ihrer Heimat, weil ihnen die eben genannten simpelsten Lebensgrundlagen genommen wurden. Sie flüchten vor Kriegen, Hunger, zunehmendem Wassermangel und Gewalt. Die Gründe sind vielfältig, strukturelle Gewalt gehört dazu, d.h. Beeinträchtigung oder Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen u.a. durch unsere Vorgehensweise als Übermächtige in der Weltwirtschaft, Kriegsgewalt zur Sicherung des Energie- und Materialnachschubs für unsere aufwändige Lebensweise und vieles mehr. Die Scherben dieser meist nur widerwillig eingestandenen Zusammenhänge haben wir vor Augen:
Flüchtlingslagerelend an den Außengrenzen der EU (jedem Haushund bei uns geht es vergleichsweise super!), Asylantrags-Verweigerung, tausende Ertrunkene. Antwort oft: „Solln se doch zuhause bleiben“ und „die wollen nur an unsere Sozialgelder“. Beschämend.
Wie steht es doch so schön im Grundgesetz Art.1: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Gilt das nur für Deutsche?
Claus Kittsteiner, Unteruhldingen