Wir wollen studieren — nicht stagnieren!
Hochschulen leben vom Austausch. Sie leben von Diskursen im Großen, wie im Kleinen. Vielleicht lässt sich die Hochschule als Ort der großen Diskussionen in Videokonferenzen übertragen. Das Leben auf dem Campus und jene Diskussionen im Kleinen, in den Bibliotheken, in den Mensen, den Laboren, den Werkstätten und auf den Fluren gehen verloren. Das wollen Konstanzer Studierende nicht länger hinnehmen und laden für kommenden Freitag zu einer Kundgebung ein.
Hier die leicht gekürzte Pressemitteilung
Für einige Bereiche unserer Gesellschaft wird seit Beginn der Pandemie an solchen Perspektiven gearbeitet. Der dabei angelegte Fokus auf die Wirtschaft wird der Komplexität der aktuellen Lage allerdings nicht gerecht. Zwar können die Werte eines Studiums nicht unmittelbar kapitalisiert werden – Studierende im Zuge der Pandemiebekämpfung allerdings konsequent nicht mitzudenken, ist schlichtweg zu kurzsichtig.
Die generellen pandemiebedingten Maßnahmen haben teils drastische Folgen: Nebeneinkünfte brechen weg, Netzwerke lösen sich auf, die psychische Belastung steigt und die Beratungs- und Hilfsangebote reichen bei Weitem nicht aus. Während für die Prüfungen das festgeschriebene Vorgehen wie vor der Pandemie durchgesetzt wird, werden für Archive, Bibliotheken, Labore und Werkstätten keine einheitlichen Lösungen gesucht.
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Die Qualität der Lehre leidet stark, die Anforderungen an die Ergebnisse bleiben aber gleich. Öffnungsperspektiven und damit einhergehende Planungssicherheit für das kommende Wintersemester fehlen noch immer. Wir sind Studierende verschiedener Universitäten und Hochschulen in Baden-Württemberg und wollen diese Probleme sichtbar machen, sie in die Öffentlichkeit tragen und zeigen, dass es durchaus konkrete und sofort umsetzbare Lösungsvorschläge gibt. Das machen wir mit Maske, Abstand und einer klaren Distanzierung zur Querdenkenbewegung. Unter dem Motto “Studieren – nicht stagnieren” verschaffen wir uns Gehör. Wir dürfen nicht vergessen werden!
Unsere Forderungen
- Wir fordern konkrete und planungssichere Perspektiven für die Öffnung der Hochschulen, für die Konzeption eines Hybridsemesters, sowie für die Eingliederung von Erstsemester im Studium und Letztsemester auf dem Arbeitsmarkt!
- Wir fordern einen entschiedenen und schnellen Ausbau der psychosozialen Beratungs- und Hilfsangebote, auch nach der Pandemie!
- Wir fordern ein integratives Konzept der digitalen Hochschule! Die Hochschule lebt auch außerhalb des Hörsaals und Diskurse lassen sich nur schwer in Videokonferenzen führen!
- Wir fordern die Aussetzung der Gebühren für alle Studierenden – insbesondere für jene, die sich im internationalen oder zweiten Studium befinden!
- Wir fordern vernünftige, unbürokratische und sozial angemessene finanzielle Unterstützung für Studierende!
- Wir fordern die sozialverträgliche und integrative Anpassung der Prüfungsordnungen und Fristen auf die besonderen Bedingungen der Pandemie!
- Wir fordern maßgebliche Beteiligung und Zusammenarbeit mit der Politik in der Überwindung der pandemiebedingten Herausforderungen!
Wann? Freitag, 16.7., 19 Uhr. Wo? Stadtgarten Konstanz.
MM/hr (Bild: Universität Konstanz)