Jung sein – aber wo?
Unter dem Motto „Jung sein – aber wo?“ lud die Bundestagskandidatin der Linken Sibylle Röth am vergangenen Montag zum offenen Gespräch über Freiräume und die Verdrängung junger Menschen ein. Tatkräftig unterstützt wurde sie dabei vom Stuttgarter Stadtrat, Waiblinger Bundestagskandidaten und ehemaligen OB-Kandidaten für Konstanz Luigi Pantisano. Fazit: Der öffentliche Raum ist auch für jüngere Menschen da, drei Quadratmeter WG-Balkon reichen für sie nicht.
Ein Montagnachmittag im Juli, warme 25 Grad und Sonne satt. Am Schänzle – dem Treffpunkt für das Gespräch – badet und bräunt sich, wer kann. Schnell fällt auf, dass hier alle Generationen das Leben genießen – nicht nur die Jungen. Der Ort hat vor einigen Wochen Schlagzeilen gemacht, als eines nachts um die 3.000 „Feierwütige“ (Polizeipräsidium Konstanz, 28.06.2021) dort ihr Unwesen getrieben haben sollen. Nun sitzt hier eine kleine Runde unterschiedlicher Generationen auf Picknickdecken und Handtüchern, um sich über Orte im öffentlichen Raum für junge Konstanzer*innen zu unterhalten. Sibylle Röth betont gleich zur Begrüßung, dass ihr ein Wahlkampf abseits von Ausschüssen und Amtsstuben wichtig sei und sie mit den Bürger*innen ins Gespräch kommen wolle.
Endlich wieder raus
Spätestens seit der Corona-Pandemie wird die Nutzung des öffentlichen Raums am Schänzle und im Herosé-Park wieder heiß diskutiert. Die Stadt greift zu immer kreativeren Maßnahmen, um die ‚Ruhestörenfriede‘ im Zaum zu halten – zuletzt ein juristisch fragwürdiges Spiel- und Musikverbot (siehe hier). Ein Student berichtet, dass die Lockerungen der Corona-Maßnahmen den jungen Menschen nun die Möglichkeit gäben, sich wieder mit Freunden zu treffen. Ein Teil von ihnen ist jedoch immer noch nicht geimpft, weswegen Treffen im Freien weniger gefährlich seien als zuhause oder in Kneipen und Bars. Wenn dann der Ordnungsdienst komme, schlage die fröhliche Stimmung oftmals schnell um. Erst seit wenigen Wochen hätten auch junge Leute Zugang zu Impfungen. Luigi Pantisano berichtet, dass er von einem Sozialdienst in Stuttgart wisse, dass Jugendliche und Kinder durch die corona-bedingten Kontaktbeschränkungen sehr belastet sind. Dass dann schnell Unmut hochkoche, wenn junge Feiernde mit neuen Einschränkungen und Verboten konfrontiert werden, während ältere Geimpfte teilweise schon seit Monaten viele Freiheiten genössen, sei kaum verwunderlich. In Stuttgart sei die Stadt tagsüber voll mit Menschen, abends seien nun aber öffentliche Plätze, die vorher für Zusammenkünfte insbesondere Jugendlicher dienten, gesperrt und in der ganzen Innenstadt herrsche Alkoholverbot. Nur der gepflegte Apérol Spritz am Tisch im Restaurant sei zu später Stunde noch erlaubt. Für die, die sich’s leisten können.
Welche Alternativen?
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Die Runde ist sich einig: Solange es nur Beschwerden gegen die jungen Leute gibt, aber keine Alternativen für sie aufgezeigt werden, führt das zu nichts. Der Student von eben ist von der Existenz eines gesellschaftlichen Konsenses überzeugt, der besagt, dass man beim Feiern möglichst niemanden stören möchte. Es sei jedoch problematisch, wenn es keine Orte gibt, an die man gehen könne und an denen niemand gestört würde. Der Hockgraben hat in letzter Zeit an Popularität bei den jüngeren Menschen gewonnen. Röth stellt aber fest, dass das Gelände, auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Anschein erwecke, zumindest teilweise Privateigentum sei. Wohl auch deswegen seien dort weder Mülleimer noch ausreichend Tische und Bänke oder Grillstellen vorhanden, die zum Verweilen einladen würden. Eine interessierte Anwohnerin aus dem Paradies bemerkt, dass auch die Bänke am Webersteig vor der Strandbar so weit auseinander stünden, dass man sich nicht gegenübersitzen könne, um sich zu unterhalten. Man könne nebeneinander sitzen und auf den See schauen, aber ein Austausch, der für junge Menschen wichtig sei, würde dadurch nicht ermöglicht.
Wahlkampf abseits von Ausschüssen und Amtsstuben
Es kommt die Frage nach dem Stephansplatz auf. Schon seit etwa anderthalb Jahren werden mögliche Umnutzungen diskutiert und diverse Bürgerbeteiligungsmaßnahmen durchgeführt. Geändert hat sich bislang nichts. Stattdessen thematisiert die Stadtverwaltung nun eine Aufwertung des Augustinerplatzes. Ein politisches Ablenkungsmanöver? Ein Vorschlag aus dem Sitzkreis: Erst einmal den Stephansplatz konkret anpacken und endlich umgestalten! Ein weiteres Manko alternativer Freiflächen, so die Bundestagskandidatin, sei die fehlende Infrastruktur. Öffentliche Toiletten fehlten in Konstanz, der Touristenstadt, an vielen Ecken und Enden. Erst im vergangenen Jahr haben Schänzle-Anwohner*innen zurecht Toiletten am Schänzle gefordert, es wurden aber keine eingerichtet. „Es ist vielleicht auch gar nicht gewollt, dass sich die Menschen hier wohlfühlen. Man will nicht, dass sie länger bleiben“, meint Sibylle Röth. Bleibt die Frage, wo man als junger Mensch im öffentlichen Raum in Konstanz länger bleiben, feiern, Musik machen, spielen und lustig sein darf. Im Kinderzimmer oder auf dem etwa 3 Quadratmeter großen Balkon einer WG geht das wohl kaum.
F. Spanner (Bild: Tobias Braun)
Wäre die eigentlich zu stellende Frage nicht: Jung sein – aber wie? Feiern allein macht keine Zukunft.
@K. Wessels,
Sie ziteren
„Delta ist generell ansteckender – das gilt auch, wenn man an der frischen Luft ist.“
Der ARD ist zu entnehmen, daß sich ein Land (Peru?) mittlerweile um die LAMBDA-Variante höchste Sorgen macht. Wir dürfen also gespannt sein, was alles geschieht, bis das griechische und demnächst wohl auch das chinesische Alphabet (2000 Schriftzeichen mindestens) durchgeklimpert ist.
Die höchste Stufe der Sicherheit dürfte nach Ihrer Schilderung die konsequente Unterdrückung der Atmung sein. Ihnen wünsche ich viel Spaß dabei; meine Lunge bleibt von derlei Experimenten verschont. Daß Masken in Ansammlungen sinnvoll sind, keine Frage. Aber der Arsch gehört in die Hose, salopp-österreichisch ausgedrückt.
Bemerkenswert ist, daß russische oder chinesische Impfstoffe als Teufelszeug behandelt werden. Daß Kräuter, die antibakteriell und antiviral wirken, mit dem Vorsichts-Stop-Schild einschlägiger Institute gebrandmarkt werden.
Ein Hundsfott, wer dahinter Lobbyisten europäischer Pharmakonzerne vermutet.
Mit Verlaub, werte Herren, werte Damen, werte Diverse.
Der Präsident der Gesellschaft für Virologie, Ralf Bartenschlager, sagt, ich zitiere:
„Delta ist generell ansteckender – das gilt auch, wenn man an der frischen Luft ist. Man konnte sich zwar auch mit früheren Varianten schon im Freien anstecken, allerdings steigt mit Delta die Wahrscheinlichkeit, dass es passiert. Je mehr Virus bei einem Infizierten vorhanden ist, desto größer das Übertragungsrisiko, auch im Freien. Es lässt sich nicht pauschal sagen, wie schnell eine Infektion geschehen kann – das kann vielleicht eine Minute dauern oder auch eine Stunde.“
Sensibilisieren Sie unsere Jugend, zeigen Sie Verantwortung!
Sie unterstützen die Ausbreitung der Pandemie mit solchen Artikeln.
Und eine Frage möchte ich dann doch wiederholen. Sie schreiben: „Bleibt die Frage, wo man als junger Mensch im öffentlichen Raum in Konstanz länger bleiben, feiern, Musik machen, spielen und lustig sein darf. “
Warum ist Ihnen denn Klein Venedig keine Erwähnung wert? Weil das Ihre Frage zu schnell beantwortet?
@Thomas Martin,
Sie müssen schon selbst einschätzen, wie Ihr Vokabular wirkt und dann auch dazu stehen.
Ist es eine unzulässige Unterstützung der Faulheit der Besucher, die Strecke zur nächsten Toilette auf meinetwegen 50 Meter zu reduzieren?
Ist es denkbar, daß damit auch eine Reduktion des Vandalismus (Sachbeschädigungen und Geschmiere) einhergeht?
Sie schüren den Verdacht, daß Ihre Ablehnung weiterer Toiletten taktisch/strategische Ursachen hat.
Nett, Ihre Einschätzung, daß ich Ihre „Tatsachenbeschreibung auf die Spitze getrieben habe mit dem Begriff ‚Feindbild'“. So kommen wir des Pudels Haufen doch noch in die Nähe.
Es grüßt Sie in träger Faulheit
P. Stribl
Also Herr Stribl,
jetzt lassen Sie es doch mal gut sein und treiben meine Tatsachenbeschreibung nicht auf die Spitze indem Sie auch noch den Begriff „Feindbild“ in die Debatte einführen – so kommen wir nie auf einen gemeinsamen Nenner. Schauen Sie sich die Toiletten selbst an, da gibt es Sachbeschädigungen und Geschmiere. Das nenne ich Vandalismus; so daneben ist das nicht. Und die Faulheit der Besucher – natürlich nicht aller Besucher – nur 100 oder 200 m zu den Toiletten zu laufen ist evident, da selbst beobachtet. Es gibt im Wesentlichen nun wirklich keinen Grund, sämtliche Körperausscheidungen entlang der Gartenanlagen unserer Häuser abzulassen, das tut man nicht, das ist Sauerei und vielfach der Faulheit der Verursacher geschuldet. Mehr ist dazu nicht zusagen – that’s it.
Thomas Martin,
Ihre Wortwahl
– Faulheit der Besucher
– Vandalismus
lassen den Schluß auf ein verfestigtes FEINDBILD zu. Was ich mit meinem Beitrag illustrieren wollte, war die – oberflächlich wahrnehmbare – Sauerei(?) aufgrund von Mängeln. Daß Toiletten nicht gerade üppig vorhanden sind, haben Sie sorgfältig unter den Teppich gekehrt mit Ihren Hinweisen auf Engelsings Anregungen und Ihre Reaktionen darauf.
Es bleibt dabei, daß
– das Geistige eindeutig zu kurz kommt.–
@F. Spanner: Der Brief von Tobias Engelsing ist mir natürlich bekannt. Tobias wollte uns Anwohner unterstützen, jedoch war seine Toiletten-Aussage nicht mit uns abgestimmt. Das haben wir dann mit den Stadt-Verantwortlichen nachgeholt. Unsere Aussage wurde offensichtlich nicht öffentlich zugänglich gemacht.
Ihr Aufruf, sich mit den jungen Leuten auszutauschen finde ich in Ordnung. Dennoch werde ich Kommentarspalten weiter nutzen, dafür sind diese doch gemacht und Sie selbst erhoffen sich ja auch Resonanz zu Ihrem Artikel, sonst würden Sie diesen gar nicht geschrieben haben. Alles andere wäre wohl auch langweilig.
@Peter Stribl: Ich empfehle Ihnen, meinen Beitrag nochmal genau durchzulesen, vielleicht haben Sie es dann verstanden. Ihr Beispiel passt jedenfalls nicht zur Toilettensituation an der Schänzle-Halle – es geht um Vandalismus – und ist deshalb ein intellektueller Fehlschluss.
@Thomas Martin: Mit meiner Aussage, Schänzle-Anwohner hätten Toiletten gefordert, bezog ich mich auf den Brief von Dr. Tobias Engelsing an Herrn Langensteiner-Schönborn, der im Juli 2019 auf Seemoz veröffentlicht wurde (https://archiv.seemoz.de/lokal_regional/aerger-im-konstanzer-paradies/). Hierin heißt es wörtlich:
„Doch bis heute weigert sich die Stadt dort eine Toilettenanlage aufzustellen, mutmaßlich weil man aus Haftungsgründen jeden Eindruck vermeiden will, der Uferabschnitt sei der Öffentlichkeit förmlich als Freibad gewidmet. Dadurch entsteht jedoch ein für die dortigen Anwohner unerträglicher Zustand, weil die Badenden die naheliegenden Vorgärten aufsuchen, um sich und ihre Kinder zu erleichtern. “
@Karl Wessels:
In dem Text habe ich mehrheitlich Positionen wiedergegeben, die von den anwesenden Personen diskutiert wurden. Dafür gibt es den Konjunktiv und andere sprachliche Mittel 😉
@werte Herren, die hier kommentieren:
Nutzen Sie doch solche Gelegenheiten, wie diese Veranstaltung am Montag, um sich gemeinsam mit den jungen Leuten über die Problematik auszutauschen und nach Lösungen zu suchen. Ist vielleicht zielführender als Kommentarspalten zu füllen.
@Thomas Martin
Es ist lange her, daß ich per Zug von Konstanz nach Athen gefahren bin – eine wunderbare Erfahrung. Der einzige Wermutstropfen war die eingeschränkte Möglichkeit zum Duschen (eine Dusche pro Waggon (oder noch weniger(?)). Die Dusche hat natürlich dementsprechend ausgesehen nach der Reise. Keiner der Reisenden hatte einen Wischmop dabei, Teufel aber auch!
– Die Gesichter der Schweizer Zöllner sind mir noch gut in Erinnerung: Angeekelt, verständnislos, voller Verachtung für die Verursacher des ungustiösen Anblicks.
Nach Abwägung aller Kriterien kam und komme ich zum Schluß, daß bei deren Betrachtungsweise
– das Geistige eindeutig zu kurz kommt –.
@F. Spanner: Ihre Aussage über die Schänzle-Anwohner, die angeblich dort Toiletten gefordert hätten, ist nicht korrekt. Im Gegenteil: Wir Anwohner merkten an, dass direkt neben der Schänzle-Halle genügend öffentliche Toiletten zur Verfügung stünden, diese aber aufgrund der Faulheit der Besucher kaum genutzt würden. Ausserdem empfehle ich Ihnen mal einen persönlichen Blick auf diese Toiletten zu werfen. Sie werden feststellen, dass diese durch Vandalismus beschmiert und beschädigt wurden. Das passiert eben, wenn durch die Stadt-Verantwortlichen rechtsfreie Räume geschaffen werden, wo offensichtlich alles erlaubt und nichts geahndet wird – ein Areal auf dem sich der KOD mit chaotisierenden Ballermann -Saufköpfen quasi ins Bett legt.
Bitte jetzt nicht falsch interpretieren: Wir Anwohner sind nicht gegen Besucher und Badende, wir haben rein gar nichts gegen Gäste, die sich als solche benehmen. Wir sind aber gegen jegliche massiven Ruhestörungen nach 22.00 Uhr, dazu zählen vor allem die Beschallungen des gesamten Areals mittels leistungsstarker (portabler) Boxen/Anlagen. Das sind unverschämte und nicht hinnehmbare Zustände – die Freiheit jedes Einzelnen muss eben mit Vernunft gekoppelt sein, nur dann könnte es für alle erträglich sein und gelingen. Die Tatsache, dass die von vielen Besuchern ausgehende Lärmerzeugung weit über das erträgliche und zumutbare Maß hinausgeht zeigt aber, dass bei den Verursachern das Geistige eindeutig zu kurz kommt.
Sehr geehrte Kommentatoren / innen
Es geht nach meinem Verständnis doch grundlegend um die Lärmbelästigung der feiernden Personen gegenüber den Anliegern im Herose Park oder am Schänzle.
Wir haben in unserer Jugend doch auch in der Schmugglerbucht oder am Wasserwerk gesessen und Würste gegrillt und einer mit der Klampe hat House of rising sun gespielt.
Wenn es zu laut oder zu lange ging kamen die netten Uniformierten und haben uns nach Hause geschickt.
Lärmbelästigung ist gemäss unserem Gesetz ab 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr morgens. Darum wurde wenn ich mich recht erinnere unter anderem auch an der Laube Tempo 30 eingeführt.
Wenn aber gleich mehrere Gruppen versuchen sich mit Ihren Ghettoblaster bis nach Mitternacht zu überbieten wird die Lärmbelästigung für die Anwohner zur Folter.
Das Klein Venedig richtig aufgemotzt wäre ein idealer Standort im Gegensatz zum Stephansplatz.
Die Nähe zum See ist am Stephansplatz nicht gerade gegeben und die dortigen Anwohner würden sich über die ausgestellten Sondergenehmigungen (z. B. Sperrstunde 01:00 Uhr) nicht gerade freuen.
Vielleicht bekommen die Anwohner am Schänzle oder Herose Park ja mal die Adressen der Feiernden und können sich mit entsprechenden Aktionen revanchieren.
Wäre doch mal ein Versuch wert um zu sehen was die klagenden Jurastudenten dann für Argumente gegen die Lärmbelästigung und Entsorgung von Körperflüssigkeiten an ihrer Haustür hervorzaubern.
Lieber Herr Wessels,
zunächst ein Hinweis: Auch Frauen haben das Handwerk der Schreibkunst inzwischen erlernt und dürfen sich, tatsächlich auch im und am Seemoz, beteiligen. Klingt nach wilder Zukunftsmusik, scheint aber so zu sein…
Ihre Belehrungen in allen Ehren, scheinen Ihre Hinweise doch ebenso plakativ wie trivial: Ja, die Jugend weis um die Delta-Variante und auch um deren Ansteckungsrisiken. Wenn aber gleichzeitig sich Fussballstadien füllen, Einkaufende dicht gedrängt die Innenstädte füllen und Rentner:innen die Restaurants erobern, dann entsteht durchaus Frust auf Seiten der Jugend. Die anderthalb Jahren Isolation ist Ihnen leider kein Pinselstrich oder Tastenanschlag wert…
An der Luft ist das Risiko der Ansteckung tatsächlich weit geringer, wenn die Regeln des Abstands bedacht werden. Warum sie meinen, die Luft auf dem Balkon wäre eine andere als jene im Schänzle, bleibt wohl ihr Geheimnis. Unsere uniformierten Würdenträger beanstanden durchaus jede größere Zusammenballung, die Gruppen in den Parks sind daher kleine, aber deren viele…
Leider regt die Tonalität Ihrer Ausführungen zur Jugend in toto und der sittlichen Verantwortung der seemoz-Redaktion nicht dazu bei, ihnen weiter Gehör zu schenken. (Er erweist sich somit eher als Boomerang, um mal ein Wortspiel zu wagen.) Als dann verabschiede ich mich Ihnen zum Trotz auf meinen Balkon zur Dauerparty meines Lebens.
Was ist denn bei diesem Artikel in sie gefahren, werte Herren! Statt die jungen Leute dafür zu sensibilisieren, dass Delta hochansteckend ist, auch im Freien, und gerade diese Gruppe noch nicht geimpft ist, suggerieren Sie, dass Corona im Sommer kein Thema mehr ist! Schauen Sie in die Niederlande, nach Spanien, Portugal, nach Israel! AHA Regel außer Kraft am Bodensee?
Zu große Abstände im Pop-Up am Webersteig? Unverschämtheit!
Gemütlich in kleiner Runde auf dem Balkon zusammen sitzen? Unzumutbar!
Klein Venedig, frisch umgebaut? Keine Erwähnung wert!
Stattdessen: Stephansplatz, mitten in der Stadt, mit hunderten Anwohnern. Das ist ganz selbstverständlich die ideale Partylocation, das muss sofort vorangetrieben werden…
Sie sollten Ihre Stellung dazu nutzen, die Menschheit bei stetig steigenden Zahlen für die nächste Welle zu sensibilisieren und nicht enge Zusammenkünfte auch noch zu befeuern. Dieser Artikel ist unverständlich und unverantwortlich.
Als gebürtiger Konstanzer schäme ich mich. Das Leben ist keine Dauerparty in Zeiten der Pandemie.
K. Wessels