Per Mausklick zur richtigen Beratungsstelle
Welche frühkindliche oder schulische Bildungsstätte ist die richtige für den Nachwuchs, was mache ich nach dem Schulabschluss: Studieren oder eine Lehre beginnen? Was für Bildungsangebote gibt es im Raum Konstanz für Geflüchtete oder Menschen mit Förderbedarf, welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der neue digitale Beratungsatlas der Stadt Konstanz, der Orientierung im „Dschungel“ der hiesigen Bildungs- und Beratungsangebote geben will.
Das kostenfreie digitale Nachschlagewerk, das in Zusammenarbeit mit der Konstanzer Hochschule Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) entstanden ist, erhebt den Anspruch, in jedem Lebensalter und jeder Bildungsphase die passende Beratungsstelle zu finden. Dabei werden die Bereiche Vorschule, Schule, Hochschule, allgemeine und berufliche Weiterbildung sowie Seniorenbildung in und um Konstanz abgedeckt. Die Datenbank kann auch ein nützliches Instrument sein, wenn man noch nicht so genau weiß, wohin die (Aus-)Bildungsreise gehen soll und sich erst mal per Mausklick einen Überblick über die verschiedenen Beratungsangebote und Bildungsmöglichkeiten verschaffen will.
Rund 130 Beratungsangebote können Konstanzer Bürgerinnen und Bürger in Anspruch nehmen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Konstanz. Dass dabei die Orientierung verlorengehen kann, ist nachvollziehbar. Seit einigen Tagen ist nun der digitale Bildungsberatungsatlas online, initiiert durch die städtische Koordinationsstelle „Bildung und Integration“ im Amt für Bildung und Sport. Entstanden ist die Online-Plattform in Kooperation mit Studierenden aus dem Fachbereich Kommunikationsdesign der HTWG sowie mit Fördergeldern des baden-württembergischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration.
Zwei einfache Fragen müssen Nutzerinnen und Nutzer auf der Internetseite „beratungsatlas.bildungsberatung-konstanz.de“ beantworten: „In welchem Bereich möchten Sie beraten werden?“ und „Für wen suchen Sie Beratung?“. Auswählen kann man dann aus unterschiedlichen Kategorien, die mit Hilfe von Piktogrammen leicht verständlich dargestellt sind. Jungdesignerin Leonie Schaufler holt damit Ratsuchende bei sich und ihren Fragen ab. Denn die jeweiligen Ämter-Zuständigkeiten stehen für Betroffene, die zum Beispiel eine Ausbildungsstelle suchen, Wohngeld-Bafög beantragen wollen oder schlicht auf der Suche nach einem Kindergartenplatz sind, erstmal nicht im Vordergrund, sondern die Orientierung im Dschungel der Bürokratie.
Das umfangreiche Beratungsangebot bürgernah, nutzerfreundlich und in einfacher Sprache darzustellen, war das Ziel von Evrim Bayram und Julia Sommer, die bei der städtischen Koordinationsstelle „Bildung und Integration“ beschäftigt sind und die Idee für den digitalen Atlas hatten. Julia Sommer nennt als Beispiel die geflohene zugezogene Familie, die erst seit kurzem in Konstanz lebt, Kindergeld beantragen muss und passende Schulen für den Nachwuchs sucht. „Da gibt es einen vielfältigen Bedarf und durch die Pandemie wird der nicht kleiner“, sagt sie. In Zusammenarbeit mit Studierenden aus dem Fachbereich Kommunikationsdesign ist es gelungen, das breitgefächerte Angebot thematisch zu bündeln und die verschiedenen Kategorien ansprechend darzustellen. Für Studentin Leonie Schaufler war das laut Pressenotiz auch beruflich eine ganz neue Erfahrung: sie habe sich intensiv in andere Menschen hineinversetzt und sich ganz auf die Nutzerperspektive eingelassen. Evrim Bayram und Julia Sommer ihrerseits wollen nun den digitalen Atlas mit Postkarten und Plakaten bewerben, Zielgruppen direkt ansprechen und so dafür sorgen, dass das Angebot zu den Menschen kommt, für die es gedacht ist: die Konstanzer Bürgerinnen und Bürger.
Hier kann der neue Beratungsatlas für Konstanz aufgerufen werden.
MM/ans
Bild: ©Stadt Konstanz