Was das Bürgerbudget 2019 bewirkte
Seit drei Jahren bestimmt der „Konstanzer BürgerInnenrat“ über die Verteilung des sogenannten Bürgerbudgets, in der Regel 100.000 Euro pro Jahr für konkrete Projekte von Vereinen und Initiativen. Dieser Baustein der städtischen Bemühungen um mehr Bürgerbeteiligung ist jedenfalls eine konkrete Angelegenheit. Wenn man aber beispielsweise an das Luxus-Hotelprojekt im Büdingen-Park oder den Erhalt des beliebten Filmpalasts „Scala“ an der Marktstätte denkt, fanden die Stimmen der Bürgerschaft eher wenig Gehör. Wie dem auch sei, in einer aktuellen Pressemitteilung zieht die Stadtverwaltung nun eine Bilanz der geförderten Projekte des Jahres 2019.
Zwölf erfolgreich realisierte Projekte aus der Konstanzer Bürgerschaft
Das Bürgerbudget bindet die KonstanzerInnen von drei Seiten her ein: als Antragstellende und Engagierte für gute Projekte, als NutznießerInnen der gemeinsinnstiftenden Aktionen und als Zufallsteilnehmende eines BürgerInnenrats, der eine Empfehlung für die Förderungen ausspricht. 2019 stellten 29 Vereine, Initiativen und Projektgruppen einen Antrag auf Förderung aus dem Bürgerbudget. Der aus 20 zufällig ausgewählten KonstanzerInnen neu gegründete BürgerInnenrat trat dann im Oktober zusammen und empfahl dreizehn förderungswürdige Projekte. Trotz der Corona-Einschränkungen und zeitlichen Aufschiebungen kann nun auf über ein Dutzend Projekte zurückgeblickt werden, die nachfolgend im Einzelnen aufgeführt werden.
Im Gedenken an die badischen und saarpfälzischen Juden organisierte der „Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge“ mit Konstanzer SchülerInnen eine Exkursion nach Rivesaltes und Gurs (Fördersumme: 2500 Euro). „Tintenklecks e. V.“ nutzte die Fördersumme von 9000 Euro zur Neuaufstellung des Vereins: Digitalisierung, neue Lernmittel und Mitgliederwerbung sollen die Chancengleichheit für NachhilfeschülerInnen voranbringen. Die Förderung der Konstanzer Tafel mit 15.000 Euro für einen neuen Lieferwagen unterstützt die Weitergabe von Lebensmitteln an Menschen mit geringem Einkommen.
Mit Erklärvideos auf der Webseite und verschiedenen Veranstaltungsformaten konnte der Verein „Miteinander Konstanz“ auf seine Arbeit zur Stärkung der Gemeinschaft besser aufmerksam machen (3700 Euro). Die „Geschichte der Demokratiebewegungen in Konstanz“ ließ die örtliche Projektgruppe in Form von Stadtführungen, Film und Buch neu aufleben (13.000 Euro). Der Förderverein Margarete Blarer gestaltete ein „Wohlfühlprogramm“ für Körper, Geist und Seele für die BewohnerInnen des gleichnamigen Seniorenzentrums (4890 Euro). Der neue „Pop-Up-Space“ der farm-Kulturinitiative schuf einen Kennenlern- und Ausprobierraum für KünstlerInnen (10.000 Euro). Durch die Fördersumme von 1000 Euro konnte der „Elternverein Kernzeit Dingelsdorf“ ein spannendes Ferienprogramm bieten.
Dank des Projekts „Seegeschichten“ des Cafés Mondial Konstanz konnten Interessierte die bunte Konstanzer Gesellschaft unmittelbar miterleben (14.980 Euro). Die Schaffung von neuen Lebensräumen für Insekten und die Aufklärung über klimaschutzrelevanten Themen war Inhalt des Projekts „Konstanz summt 2.0“ vom BUND – Ortsverband Konstanz (4455 Euro). Um vor Ort BürgerInnen über aktuelle Meldungen zu informieren, erhielt die Bürgervereinigung Allmannsdorf Staad eine Förderung von 773,50 Euro für einen Schaukasten. Und, last but not least, gab der Altenhilfeverein der Bewegung aller Altersgruppen in der Natur durch die Neugestaltung von drei verschiedenen Spazierrouten im Schwaketental neuen Schwung (10.500 Euro).
Das Bürgerbudget geht dieses Jahr in die vierte Runde: Die Antragstellung zur Förderung von Projekten ist bis zum 20. Juli 2022 möglich. Anträge stellen können Vereine, Initiativen und alle KonstanzerInnen über 14 Jahre, die sich für eine gute Idee zusammentun.
Weiterführende Informationen zu allen Projekten unter www.konstanz.de/buergerbudget.
MM/ans;
Bild: Stadt Konstanz