Radverkehr I: Das hat sich in letzter Zeit getan

Pünktlich zum neuen Jahr hat die Stadt Konstanz eine Liste der Verbesserungen für den Radverkehr aus der letzten Zeit vorgelegt (ein Ausblick auf die für die nächste Zeit geplanten Maßnahmen folgt morgen). Hier also die Antwort auf die Frage: „Was hat sich getan?“ Eine Antwort auf die Frage, „und wieso fühle ich mich als RadlerIn in Konstanz immer noch so benachteiligt?“ müssen Sie sich hingegen schon selbst geben.

Zugegeben, in Konstanz hat sich im vergangenen Jahr einiges getan: Neue Fahrradabstellanlagen, Radschutzstreifen, eine erneuerte Radwegweisung und zahlreiche weitere Maßnahmen wurden ergriffen. Allerdings: Die große Verkehrswende ist das nicht, und wenn es in diesem Tempo weitergeht, dürfte das letzte Fahrrad im Klimawandel verglüht sein, ehe sich Konstanz mit allem Recht als „Radstadt“ bezeichnen darf. Zu viele der Maßnahmen sind zwar sinnvoll, haben aber eher kosmetischen Charakter, statt die Axt an die Wurzel des Übels – die bedingungslose Vorherrschaft des Autoverkehrs über andere VerkehrsteilnehmerInnen – zu legen.

Hier also ein stichwortartiger Überblick über die wichtigsten Rad-Projekte des Jahres 2021.

Radwegweisung
In den Jahren 2020 und 2021 wurde die Radwegweisung im Stadtgebiet vollständig erneuert: Die Stadt Konstanz montierte ca. 620 neue Wegweiser an ca. 270 Pfosten. Diese Investition wurde zu 50 Prozent vom Land Baden-Württemberg gefördert.

Fahrradabstellanlagen
91 neue Anlehnbügel für 182 Fahrräder wurden in der Altstadt neu geschaffen, darunter u.a. in der Konzilstraße, am Fischmarkt, in der Rosgartenstraße und an der Hofhalde.

Fürstenbergstraße
In der Fürstenbergstraße wurden beidseitig Radschutzstreifen zwischen der Schwaketenstraße und dem Buhlenweg markiert. Ein Teil der Schutzstreifen wurde im Rahmen der Sanierung der Fürstenbergstraße zwischen Riedstraße und Siebenbürgener Weg aufgebracht. Damit wurde Maßnahme Nummer 22 aus dem Handlungsprogramm Rad umgesetzt.

Seestraße
In der Seestraße wurde auf ca. 200 Metern Länge eine Fahrradstraße eingerichtet. Um die Sicherheit des Radverkehrs zu erhöhen, wurde eine Einbahnstraße für den Kfz-Verkehr eingerichtet. An den Kreuzungen Glärnischstraße/Seestraße und Conrad-Gröber-Straße/Seestraße wurde die Vorfahrt zugunsten der Hauptrichtung des Radverkehrs geändert.

Eichhornstraße
In der Eichhornstraße wurde testweise eine neue Verkehrsführung mit Radfahrstreifen und Schutzstreifen eingeführt, um die Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr auf Waldwegen zu reduzieren. Die Maßnahme sollte außerdem die Sicherheit und den Komfort des Radverkehrs verbessern.

RadSERVICE-Punkte
Die RadSERVICE-Punkte am Bahnhaltepunkt Fürstenberg und am Eingang zur Mainau bieten Werkzeug und Luftpumpe für FahrradfahrerInnen rund um die Uhr. Die Stationen wurden auf Initiative und mit den Mitteln des Arbeitskreises Rad- und Fußverkehr errichtet.

Dauerzählstellen
Die vom Land Baden-Württemberg finanzierten Mobilitätssäulen befinden sich am Radweg entlang der Bahnlinie und sind mit einer Zählstelle für den Radverkehr ausgestattet. Wie bei der Zählstelle im Herosépark sollen rund um die Uhr die Radfahrenden gezählt werden. Die Einstellung der Zählstellen ist noch nicht abgeschlossen und aktuell in Arbeit.

Text: MM/red, Bild: O. Pugliese (Fahrradbügel an der Dreifaltigkeitskirche, Rosgartenstraße 25)