Taufe, Tod und Kirchenaustritt in Konstanz

Die Bilanz des Standesamtes für 2021 zeigt, dass ein erfreulicher Trend ungebrochen ist: Die Zahl der Kirchenaustritte lässt hoffen, dass wir das Absterben zumindest der christlichen Variante des Aberglaubens noch in diesem Jahrhundert erleben dürfen, wenn nichts schiefgeht. Außerdem wird in Konstanz scheint’s gern geschnackelt, was die Zahl der Geburten auf ein 50-Jahres-Hoch getrieben hat.

2021 wurden so viele Kinder geboren wie seit 1970 nicht mehr: in Konstanz 1.161. Die Zahl ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. 2018 wurde seit Langem erstmals wieder die 1.000er-Marke geknackt. Zu Hause kamen – meist in Begleitung einer Hebamme – 30 Kinder zur Welt. Es wurden 560 Mädchen und 601 Jungen geboren. Die beliebtesten Namen für Mädchen waren Ella, Amelie und Mia und für Jungen waren Leon, Jonas und Luca die Favoriten.

Eine besondere Herausforderung waren im letzten Jahr die Hochzeiten. Die Pandemie macht zum einen Abstands- und Hygieneregeln und zum anderen die Maskenpflicht notwendig. Auch wenn einige Paare ihre Trauung ein weiteres Mal verschoben haben, entschlossen sich doch manche, die Hochzeit 2021 dennoch zu feiern. Insgesamt brachen die Zahlen die letzten Jahre ziemlich ein: 2018 waren es 616 Hochzeiten, 2019 dann 521, 2020 fanden 438 Hochzeiten statt und im Jahr 2021 waren es gerade einmal 304 Trauungen. Viele Paare trauten sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr, da die Pandemie keine „normale“ Feier zuließ.

Im Jahr 2021 gab es zudem eine noch nie dagewesene Anzahl an Kirchenaustritten: Es erklärten 1.205 Personen ihren Austritt aus einer Religionsgemeinschaft. Bereits 2019 und 2020 gab es eine hohe Anzahl an Kirchenaustritten, die im vergangenen Jahr ihren Höhepunkt erreichten.

Auch bei den Sterbefällen ist ein Anstieg zu verzeichnen, was sicherlich auch mit der immer größer werdenden Einwohnerzahl zusammenhängt. Kurioserweise ist im ersten Pandemiejahr 2020 die Anzahl der Sterbefälle etwas eingebrochen, obwohl die Todesfälle im Zusammenhang mit Corona als sehr hoch eingeschätzt wurden.

Text: MM/red, Bild von keskieve auf Pixabay