Ausbleibender Regen stresst Bäume: Wie KonstanzerInnen helfen können
Die Stadt Konstanz bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Bewässerung der Bäume in der gegenwärtigen Dürre- und Hitzeperiode. In einer Medienmitteilung beschreibt die Verwaltung, was die KonstanzerInnen tun können, um einen oder mehrere Bäume zu retten.
Die Bäume in Konstanz leiden unter der andauernden Hitze und Trockenheit. Bürgerinnen und Bürger können die Technischen Betriebe Konstanz (TBK) unterstützen, indem sie Bäume auf öffentlichem Grund vor dem eigenen Haus bzw. der Wohnung gießen. Um Trinkwasser zu sparen, kann bestenfalls mit Regen- oder Brauchwasser unterstützt werden.
Die meisten Bäume haben in der Stadt mit Bodenverdichtung und zu wenig Platz um den Baum herum – also zu kleinen sogenannten Baumscheiben – zu kämpfen. Der Regen der letzten Wochen und Monate reichte nicht aus, um die öffentlichen Bäume ausreichend zu wässern. Häufig ist der Boden auch zu trocken, um das Regenwasser aufzunehmen. Insbesondere junge Bäume oder Flachwurzler kommen nicht an das Grundwasser heran und sind deshalb auf zusätzliche Wasserversorgung angewiesen.
Jungbäume werden über die TBK versorgt
Zwar kümmern sich die TBK um die Bewässerung der Bäume, allerdings kommen sie in diesen Tagen damit an ihre Grenzen. Das Personal schafft es aktuell nur noch, die jungen, neu gepflanzten Bäume zu versorgen. Diese würden ohne zusätzliche Wässerung absterben. Für Jungbäume empfiehlt es sich, bei längeren Hitze- und Trockenperioden einmal pro Woche mit circa 200 Litern zu gießen.
Lieber einmal richtig ausgiebig gießen, als mehrfach zu sparsam
Ältere Bäume haben tiefere Wurzeln und erreichen deshalb mehr Wasser in der Tiefe – doch auch dieses wird knapp. Hier können die KonstanzerInnen helfen!
[the_ad id=“87862″]Bäume müssen nicht täglich gegossen werden, dafür aber richtig. Als Faustregel gilt: lieber einmal richtig ausgiebig gießen, als mehrfach zu sparsam. Nur bei großen Wassermengen gelangt dieses tiefer ins Erdreich und verdunstet nicht sofort wieder. Wenn das Wasser in die Tiefe gelangt, bilden die Bäume tief reichende Wurzeln, die sie auf Dauer widerstandsfähiger gegen Trockenheit werden lassen.
Die komplette Baumscheibe sollte beim Gießen erst ein wenig angefeuchtet werden, damit die Erde das Wasser besser aufnimmt. In Stammnähe zu gießen bringt relativ wenig, da sich hier die dicken, für die Statik relevanten Wurzeln befinden. Die Wasseraufnahme findet eher am Rand der Baumscheibe statt, wo die feinen Versorgungswurzeln zu finden sind.
Die beste Zeit zum Gießen ist in den frühen Morgenstunden, dann kann der in der Nacht abgekühlte Boden Feuchtigkeit am besten absorbieren. Alternativ kann auch in den späten Abendstunden gegossen werden, wenn die Sonne bereits untergegangen ist.
Versuchsreihe in der Brüelstraße
In der Brüelstraße wurden ältere Straßenbäume mit beengten und verdichteten Baumscheiben versuchsweise mit sogenannten Gießsäcken ausgestattet. Das gewünschte Ergebnis hat sich leider nicht eingestellt: Die Tröpfchenbewässerung dringt nicht bis in tiefere Wurzelbereiche ein und ist räumlich nur auf das direkte Stammumfeld begrenzt.
Perspektive für kommende Sommer
Der Erhalt von Straßen- und Parkbäumen ist eine der wichtigsten Anpassungsmaßnahmen an die Klimaerwärmung im Stadtgebiet. Gemeinsam mit den Stadtwerken Konstanz und dem Amt für Stadtplanung und Umwelt der Stadt Konstanz erarbeiten die TBK im Moment ein Konzept zur Bewässerung wertgebender Altbäume im Stadtgebiet.
Text: MM, Bilder: O. Pugliese
In der Stadt des Klimanotstands sind die Mittel für die Bewässerung von Stadtbäumen gleichwohl begrenzt. Priorität genießen frisch gepflanzte Jungbäume (klimarelevant erst nach einigen Jahren), stadtbildprägende Baumdenkmäler und jener Altbestand, der auch wärmere Temperaturen und längere Trockenperioden zu goutieren verspricht. Dem Vertrocknen überlassen blieben dagegen jene Bäume, die bereits vor ein paar Jahren gepflanzt, als Birken oder Pappeln sowieso demnächst verdursten werden, als Erlen, Ulmen oder Kastanien von Schädligen befallen sind.
Warum kann diese Stadt nicht ein paar mehr Tankfahrzeuge anschaffen und Leute beschäftigen, um mehr Bäume zu bewässern? Was soll das Pflanzen neuer Bäume, wenn man dann aus Kapazitätsgründen die vorherige Generation vertrocknen lässt?
@Thomas Fürstenberg: Es geht nicht um den Preis eines Gießkännchens und überhaut nicht ums Geld. Mein konkretes Problem ist, jede Woche 300 Liter Wasser zum nächsten, sechs Häuser entfernten Straßenbaum zu transportieren!
Beim momentanen Wasserpreis von 2.28 Euro pro kubikmeter kostet das 10l Giesskännchen sagenhafte 2.28 Cent.
Aber klar, man kann auch auf den Tankwagen warten, der auf 100km 30l Diesel braucht…..
@Thomas Fürstenberg
Frau Nicole Niedermüller fragt doch nur, warum wir Bürger dann nicht die benötigten Tankwagen der Stadt zum richtig ausgiebig gießen bekommen.
@NicoleNiedermüller:
Stimmt. Warum sollte ich erste Hilfe leisten, wenn ich doch Steuern für den Rettungsdienst und das Krankenhaus bezahle. Gehts noch?
Und ausserdem, so lange es das BoFo noch gibt lasse ich den Typ mit Herzinfarkt liegen. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder auf einmal was für das Gemeinwohl tuen müsste.
Verstehe ich das richtig?
Weil Konstanz sein Geld lieber in Geldvernichtungsmaschinen wie das BoFo und Seilbahnprojektevaluationen bläst, sollen die Konstanzer:innen auf eigene Rechnung die Stadtbäume giessen?
Dieses Problem ist hausgemacht, wie so vieles unter diesem Oberbürgermeister und die Allgemeinheit relativ unverfroren aufzufordern, aus goodwill einzuspringen, ist frech. Und Uli B. lässt sich derweil als Klimabürgermeister feiern. Gehts noch?