Andreas Zumach im Treffpunkt Petershausen
Nun kommt er wieder nach Konstanz: Nachdem der Journalist Andreas Zumach im Frühjahr die Hintergründe des Ukraine-Kriegs darlegte, analysiert er kommenden Freitag, 11. November, die jüngsten Entwicklungen – und stellt die Frage nach verantwortungsvollem Handeln.
Während unsere Leitmedien unisono verkünden, nur die Lieferung schwerer Waffen und der Sieg der Ukraine gegen die Atommacht Russland könne Sicherheit, Frieden und Wohlstand sichern, versucht Andreas Zumach in seinem Vortrag „Trotz Ukraine-Krieg für eine ökologische, militärfreie und sozial wie global gerechte Politik“ sachorientierte Antworten auf die wesentlichen Fragen: Wie kann dieser Krieg beendet werden? Was kann dann kommen? Wie könnte eine neue europäische Friedens- und Sicherheitspolitik aussehen?
Aufbauend auf seinen Vortrag vom März 2022 in Kreuzlingen (seemoz berichtete) wird Zumach den Fortgang des Ukraine-Krieges analysieren und Perspektiven aufzeigen – sowohl in die Richtung Eskalation als auch in Richtung Friedensschluss. Nicht nur Russlands Krieg gegen die Ukraine, auch Kriege in anderen Weltregionen vernichten Leben, zerstören Lebensgrundlagen und Infrastrukturen. Die Pariser Klimaziele und eine klimagerechte Welt sind in akuter Gefahr; die ökologischen Folgen von Kriegen und Klimakatastrophen bedrohen uns immer unmittelbarer in allen Lebensbereichen. Wie muss eine Friedenspolitik aussehen, die trotz des Ukrainekrieges die Transformation zu einer klimagerechten Welt fördert und die durch diesen Krieg noch verschärften Kosten dieser Transformation sozial und global gerecht verteilt?
Der Journalist und Buchautor Andreas Zumach („Reform oder Blockade – welche Zukunft hat die UNO“, Rotpunktverlag, Zürich 2021) hat über dreißig Jahre lang als Korrespondent bei der UNO für die Berliner Tageszeitung taz, die Schweizer Wochenzeitung WOZ sowie Radio- und TV-Stationen aus Genf berichtet. Er war 1990 dabei, als westliche Politiker (wie der damalige US-Außenminister James Baker, Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher) dem russischen Präsidenten Michail Gorbatschow versprachen, auf eine NATO-Osterweiterung zu verzichten. Zumach hat ausgiebig zu militärischen Konflikten recherchiert und zuletzt die Kriege in Syrien, im Irak, in Afghanistan und der Ukraine analysiert.
Andreas Zumach: „Trotz Ukrainekrieg – für eine ökologische, militärfreie und sozial wie global gerechte Politik“. Vortrag und Diskussion. Freitag, 11. November 2022. Beginn: 19:30 Uhr. Treffpunkt Petershausen, Georg-Elser-Platz 1, Konstanz. Der Eintritt ist frei.Die Veranstaltung wird organisiert von der Friedensinitiative Konstanz und gefördert vom Bildungsverein seemoz e.v. Zu den Unterstützern gehören der Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten VVN-BdA Konstanz-Singen, das Konstanzer Bündnis für gerechten Welthandel und der ver.di-Ortsverein Medien+Kunst Konstanz.
Text: Maik Schluroff;
Foto oben (Bombenangriff auf Kiew, März 2022): CC BY 4.0, Wikimedia Commons; Porträt Zumach: privat
Eigentlich war diese Veranstaltung so etwas wie ein Geheimtipp. Trotzdem erstaunlich gut besucht. Zwei Stunden hat Andreas Zumach in freier rede mit einem Hintergrundwissen brilliert, gespickt mit Jahreszahlen und Originalzitaten.30 jährige Geschichte mit konkretem Bezug zum gegenwärtigen Krieg. So könnte Aufklärung, so müsste Aufklärung sein, dann wären Schlagzeilen schnell entlarvt die nur Vorurteile bedienen. Herr Zumach ist Pazifist und zeigt aus diesem Blickwinkel all die Fehlentscheidungen der letzen Jahrzehnte auf, die auch die Eskalation befördert haben. Nie war die nukleare Bedrohung größer als heute.