Naturschutztage vom 5. bis 8. Januar 2023

Zum 46. Mal laden BUND und NABU zur Traditionsveranstaltung an den Bodensee ein. Klimaschutz, Flächenverbrauch und weitere zukunftsweisende Themen rund um den Natur- und Umweltschutz stehen dabei im Fokus. Nach einem Jahr Pause und einer virtuellen Tagung Anfang 2022 findet die größte Naturschutz-Veranstaltung im deutschsprachigen Raum nun wieder in Präsenz statt.

Seit den 1970er-Jahren treffen sich Naturschutz-Interessierte zu Austausch und Weiterbildung am Bodensee. Aus der Taufe gehoben wurde die Veranstaltung durch den BUND-Mitbegründer Gerhard Thielcke und den langjährigen BUND-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Friedrich. Was in einer Turnhalle begann, gilt mittlerweile als größtes Treffen von ehren- und hauptamtlichen Naturschützer*innen im deutschsprachigen Raum. Seit 1987 veranstalten die baden-württembergischen Landesverbände von BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) und NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) die Naturschutztage gemeinsam. Die Naturschutztage 2020 endeten nach vier Tagen mit einem Besuchsrekord: rund 1500 Interessierte hatten sich in sechzig Vorträgen, Seminaren, Foren und Exkursionen über Natur- und Umweltschutz ausgetauscht und informiert. 2021 pausierten die Naturschutztage coronabedingt, das Jahr darauf fand die Veranstaltung zum ersten Mal erfolgreich digital statt.

BUND und NABU in Baden-Württemberg laden nun vom 5. bis 8. Januar 2023 zu den 46. Naturschutztagen in Radolfzell am Bodensee ein. Neueste Erkenntnisse und Projekte zum Klima- und Artenschutz sowie der Flächenverbrauch werden zentrale Themen der rund 40 Einzelveranstaltungen sein. Fachvorträge, Seminare, eine Podiumsdiskussion zum Flächenverbrauch, Exkursionen und Diskussionsforen, ein Kabarett- sowie ein Filmabend stehen auf dem Programm. In diesem Jahr richtet der BUND Baden-Württemberg das Treffen aus.

Für die hochkarätigen Referent*innen aus Wissenschaft, Politik und Verbandslandschaft stehen dabei drei zentrale Fragen im Mittelpunkt: Wie wirkt sich die Klimakrise in Baden-Württemberg aus und welche Maßnahmen sind jetzt notwendig? Wie kann das Land den galoppierenden Flächenfraß auf Netto-Null begrenzen? Welche neuen Ansätze gibt es für mehr Artenschutz?

Höhepunkte im Programm

Wie die Klimakrise unser Leben verändern wird, beschreibt der Buchautor Nick Reimer am ersten Tag. Christian Kühn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie Mitglied des Bundestags, stellt dar, wie sich Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz auf den naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien auswirken können. Warum Artensterben und Klimawandel als Zwillingskrise bezeichnet werden können, zeigt die Vegetationsökologin Katja Tielbörger von der Universität Tübingen.

Über Moore für den Klimaschutz und ihre Bedeutung als natürliche CO2-Senken in Baden-Württemberg referiert Andre Baumann, Staatsekretär im Umweltministerium Baden-Württemberg, am zweiten Tag. Die von BUND und Öko-Institut in Auftrag gegebene Studie „100 Prozent Klimaneutralität – der Beitrag Baden-Württembergs und seiner Regionen“ stellen Matthias Koch vom Öko-Institut Freiburg und Fritz Mielert vom BUND vor.

Am dritten Tag spricht Andrea Lindlohr, Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, über das Flächensparziel des Landes. Mit der BUND-Landesvorsitzenden Sylvia Pilarsky-Grosch und dem Vorsitzenden des Landesnaturschutzverbands (LNV), Gerhard Bronner, diskutiert sie anschließend auf dem Podium über die Begrenzung des Flächenverbrauchs.

Am Sonntag hält Burkhard Vogel, Staatssekretär im Umweltministerium Thüringen, einen Vortrag zum Thema „Naturräume und Menschen verbinden – die Notwendigkeit von Schutzkategorien im Naturschutz am Beispiel des Grünen Bandes in Thüringen.“

Weitere Informationen rund um die Naturschutztage am Bodensee gibt es hier.

MM/ans; Bild: © Waldemar Grosch