Wie ein Kandidat in Schwung gebracht werden soll
Uli Burchardt wird gepusht. Vor allem die Heimatzeitung müht sich seit Wochen, den OB-Kandidaten aus Radolfzell zum Strahlemann umzuschreiben. Das geht nicht ohne Pannen und Peinlichkeiten ab, wie Veröffentlichungen gerade des letzten Wochenendes belegen. Doch Jörg-Peter Rau, wuseliger Lokalchef beim Südkurier, ficht das nicht an: Einem Werbetexter gleich preist er den blassen Kandidaten wie Käpt’n Blaubär an.
Entlarvend für solche Kampagne ist die Südkurier-Aufmacherseite im Konstanzteil von Samstag: Am Fuß eine vieltausendeuro teure, fünfspaltige Unterstützer-Werbeanzeige für Uli Burchardt (unfein, wer Unfeines dabei denkt) und darüber ein seitenfüllender Artikel über eine Wählerumfrage der Uni, wohlfeil mit Statistik-Balken garniert, die Wissenschaftlichkeit signalisieren sollen. Tenor: Kandidat Burchardt auf der Siegerstraße. Originaltext: „So sprach Uli Burchardt Anhänger von CDU und Grünen gleichermaßen an, konnte aber vor allem das größte Lager mehrheitlich für sich gewinnen: das der sich als unabhängig bezeichnenden Wähler“. Wohlgemerkt: Basis der Studenten-Umfrage ist ein Panel von 1071 (unter 26 198), nach Augenschein ausgewählten Wählern des ersten Wahlgangs am 1. Juli.
Nur beiläufig erfährt der Leser in einem Informationskasten: „Die Ergebnisse dieser Szenarien dürfen nicht als Prognosen für den zweiten Wahlgang am 15. Juli missverstanden werden“. Da schwante wohl auch den verantwortlichen Professoren, dass ihre Daten missverständlich interpretiert werden könnten. Doch der Keim der Stimmungsmache war etliche Zeilen vorher schon gelegt. Wieder Originaltext: „Und wohin gehen die rund 3700 Zylla-Stimmen? Bei 39 Prozent der befragten Wähler sei es unklar, sagten die Wissenschaftler. Beim Rest deutet sich eine Tendenz zu Uli Burchardt an, mit Abstand folgen Sabine Seeliger und Sabine Reiser.“
Wie ist das mit ATTAC?
Auch andere Informationen zu und um Burchardt wurden am Wochenende zurecht gerückt. Der Kandidat, der seit Wochen im Wahlkampf mit seiner Mitgliedschaft im globalisierungskritischen Netzwerk ATTAC kokettiert, muss sich von Thomas Koch sagen lassen: „Als Gruppenkoordinator und Ansprechpartner von ATTAC Konstanz möchte ich … klarstellen: Jeder kann in wenigen Augenblicken per Internet für 15 Euro pro Jahr Mitglied bei ATTAC werden. Ich freue mich über jeden, der es Uli Burchardt nach tun möchte: https://www.attac.de/mitmachen/mitglied-werden
Wenn Herr Burchardt aktives ATTAC Mitglied wäre, also regional oder überregional Lebenszeit investieren würde und Kontakt hielte, dann müsste ich oder ein anderes Konstanzer ATTAC- Mitglied davon eigentlich Kenntnis haben. Ich kenne Uli Burchardt nicht und habe ihn vor dem Wahlkampf nie gesehen. Herr Burchardt kennt als Lehrbeauftragter für Marketing selbstverständlich die Technik des Imagetransfers. Ein Imagetransfer wäre es zum Beispiel, wenn ein ansonsten farbloser Politiker seinen Namen mit einer positiv besetzten Organisation (z.B. ATTAC oder NaBu) in Verbindung brächte“.
Wie ist das mit dem Wirtschaftsrat der CDU?
Und noch einmal ATTAC-Sprecher Thomas Koch: „Uli Burchardt schreibt, ‚Ich gehöre der CDU an und engagiere mich im regionalen Vorstand deren Wirtschaftsrats‘ (Fehler im Original). Zum Verständnis: Der „Wirtschaftsrat der CDU e.V.“ ist nicht etwa ein Expertengremium, sondern ein Verein mit 12 000 Mitgliedern, bei dem man genauso einfach Mitglied werden kann wie bei ATTAC. Nach eigener Auskunft … sei Herr Burchardt Vorstandsmitglied, Sektionssprecher und habe Veranstaltungen organisiert. Auf der Homepage des Wirtschaftsrates ist als Kontaktperson nicht Herr Burchardt angegeben, eine Information, die man auch telefonisch beim Landesverband bestätigt bekommt. Google kennt zum Thema „Uli Burchardt CDU Wirtschaftsrat“ nur seine Moderation einer Veranstaltung von 2011 und davor nichts“.
Wie ist das mit der „Agentur für Helden“?
Über die „Agentur für Helden“ (die heißt wirklich so), die Burchardt als Referenten anbietet, erfährt man wenig. In der Reihe der tatsächlich namhaften Redner tauchen neben Burchardt allerdings Thilo Bode, Gründer und Geschäftsführer der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch und vorher lange Jahre Manager bei Greenpeace, sowie Konstantin Wecker, linker Liedermacher, auf – beide waren für seemoz am Wochenende nicht erreichbar.
Die Büroadresse in Radolfzell ist übrigens deckungsgleich mit der des Abgeordnetenbüros von CDU-MdB Andreas Jung. Der Konstanzer CDU-Abgeordnete hat also schlicht seinen Büronachbarn als OB-Kandidaten abgeschleppt – ob das als Qualifikationsnachweis reicht?
Als Kommentar auf dem Konstanzer Blog dornroeschen.nu taucht gleichfalls am Wochenende die Einschätzung eines Anonymus auf, deren Wahrheitsgehalt nur teilweise überprüft werden konnte: „Der letzte veröffentlichte Bericht (der Uli Burchardt GmbH, die Red.) ist die Bilanz für das Geschäftsjahr 2010… Wer eine GmbH gründet und sechs Jahre nach Gründung immer noch das Stammkapital nicht beisammen hat, ist zwar buchhalterisch korrekt, aber nicht unbedingt seriös. Ein Jahresüberschuss von 8000 EUR bei 98 000 EUR Verbindlichkeiten ist nicht unbedingt solide. Ebenso wenig vertrauenserweckend ist die Eigenkapitalquote von gerade mal 15%.“
Auch über Burchardts Vergangenheit als Geschäftsführer des Versandhandels Manufaktum ist wenig Greifbares in Erfahrung zu bringen. Nach eigenen Angaben schied er 2005 bei der Firma aus, die 2007 von einer Tochtergesellschaft des Otto-Versands übernommen wurde. In der Personalabteilung des Otto-Versands allerdings ist der Name Uli Burchardt nicht bekannt.
Autor: hpk
Liebe Christina,
man kann das aber auch so sehen, dass jemand der gerade mal auf Jobsuche ist gerne OB werden möchte, weil er da eine gut dotierte Position für acht Jahre sicher inne hat und dabei gleich noch jede Menge Kontakte knüpfen kann.
80.000 Konstanzer BürgerInnen kennen Herrn Burchardt oder Frau Reiser etc. eben nicht und da macht man sich ein Bild von unserem künftigen Repräsentanten.
Ein etwas „bunter“ Lebenslauf mag zwar den Menschen an sich nicht abwerten, aber grundsätzlich wertet das nicht zum OB auf. Klare Vergangenheit schafft da schon eher Vertrauen.
Es erstaunt mich, dass Leute wohl nichts besseres zu tun haben, als in der Vergangenheit anderer zu schnüffeln und seltsame, verbogene Bilder daraus zu formen!
Neider? Solche, die einen geraderen (spießigen?) Weg gewählt haben? Oder einfach Idioten? Meine Güte, wenn jemand in seinem Leben Umwege genommen hat, ist er um Erfahrungen reicher, die andere nicht haben. Flexibilität erlangt man dadurch wohl u.a., und das ist eine Eigenschaft, die ich mir bei einem OB wünsche!
Ich kenne den Kandidaten Burchardt und weiß, dass er mitnichten so erfolglos war/ist, wie hier darzustellen Louis de Funes (Verzeihung) mit aller Macht versucht!
Aus meiner Sicht ist das lächerlich, ich kann nur hoffen, dass der vernünftige Wähler sich selber ein Bild macht (und z.B. Uli Burchardts Stellungnahme auf der „Wir für Uli Burchardt“-Seite liest)!
Hallo Herr Reile, Hallo Herr Koch,
vielen Dank erstmal für die „kritische“ Berichterstattung auf SeeMoz über die OB Wahl. Obwohl ich mit einigen Inhalten von Ihnen nicht einverstanden bin finde ich die Seite und v.a. Ihre persönliche Initiative grundsätzlich gut. Zusammen mit anderen Medien in der Bodenseeregion (on- und offline) lässt sich so das eigene, kritische „Bürgerbild“ zusammenbasteln.
Ich möchte sie auf einem Umstand hinweisen, der mich schon seit längerem ärgert – in den letzten Tagen aber vermehrt auftritt. Evtl. können sie als „kritisches“ Medium das mal aufnehmen, vielleicht machen auch andere User die gleichen Erfahrungen.
Mich stört konkret die aktive Zensur, die auf der Facebook Seite von Frau Reiser passiert, ich habe desöfteren beobachtet das kritische Nachfragen / Links (ohne jeglichen beleidigenden Inhalt) entfernt wurden. Beispiele habe ich Ihnen per eMail zugesandt (Wahrung der Anonymität der entsprechenden Nutzer)
Mir selbst ist auf der see-online.info Seite ebenso so ergangen, ebenfalls bei einem Artikel den Frau Kaesser geschrieben hat. Eine kritische Nachfrage von mir zu Ihrer Doppelrolle als „Journalistin“ und Wahlkampf Managerin von Frau Reiser wurde als Kommentar nicht freigegeben.
Dies erstmal nur als Hinweis – vielleicht sehe ich Gespenster – vielleicht ergeht es anderen Usern aber genau gleich und regen sich mit „Faust in der Tasche“ über solch ein Verhalten in einer Demokratie (Meinungsfreiheit) auf. Wer Facebook o.ä. nutzt sollte neben (durchaus berechtigtem Lob) auch Kritik einstecken können.
MfG
Thomas Struppi
unbekannter fouis de lunes,
warum veröffentlichen sie ihre kommentare nicht unter ihrem klarnamen? aus dem gebüsch heraus kann man ja locker die flinte in position bringen. stehen sie nicht zu ihrer meinung? und: vieles mag ja richtig sein, was sie schreiben. aber wenn einer vor dem abitur das gymnasium verlässt, ist er noch lange nicht gescheitert. und bei manufactum ist burchardt ebenfalls nicht gescheitert. sein buch verkauft sich außerdem sehr gut. aus ihren zeilen, herr de lunes, tropft schon reichlich viel unangenehmer bildungsdünkel. man sollte den kandidaten an seinen inhalten messen, mit denen er seinen ob-wahlkampf bestreitet und nicht an seiner durchaus kurvigen biographie. nicht jeder, der umwege nimmt, ist gleich eine gescheiterte existenz.
h.reile
Nachdem Anfang 2012 auf Burchardts Firmenwebseite lediglich ein paar dürftige Referenzen aus dem Jahr 2010 gelistet waren, wurde diese Seite im März durch die Buchwerbeseite ersetzt. Eine Unternehmensberatung ohne Aufträge und ohne Mitarbeiter bedeutet eine wirtschaftlich eher missliche Lage. Sowas nennt man erfolglos. Dann wurde diese Firmenwebseite abgeschaltet. Wenn es keine Aufträge gibt, braucht man keine Firmenwebseite.
Dann wird die Buchwerbeseite online geschaltet, um sein Buch zu bewerben. Dafür nimmt er die Unterstützung einer Profiagentur in Anspruch, die sich mit Autorenvermarktung auskennt. Ob diese Agentur ihn nur vermarktet oder ob die ihm beim Schreiben geholfen haben, ist nicht klar. Auf jeden Fall ist das Buch so vage und nichtssagend, daß ein Ghostwriter die Arbeit hätte erledigen können. Zumal eine Texterin bei dieser Agentur mit Burchardt zusammen bei Manufaktum gearbeitet hat. Zeit genug, sich einen fremden Stil anzugewöhnen. Denn das ist ja die Kunst des Ghostwriting, was die Agentur selber sagt. „Wir schreiben Ihr Buch so, wie Sie es schreiben würden.“
In der Schule gescheitert, nie in seinem erlernten Beruf gearbeitet, bei Manufaktum den Gartenkatalog gestaltet, bei Manufaktum gescheitert, als Unternehmensberater gescheitert. Das alles wird mit schöner Rhetorik verschleiert. Und jetzt mal OB werden.
Burchardt der Marketingfachmann lässt sich von einer Agentur für die Vermarktung seines Buches helfen: http://www.gorus.de/index-2.html Diese Agentur bietet neben einem Rundum-Sorglos-Paket für Autoren auch Ghostwriting für „Autoren“ an, die keine Zeit zum selber schreiben haben.
Von einer anderen Agentur ließ er sich beim neuen Design seiner Webseite helfen. Obwohl er sogar noch eine eigene Designagentur sein eigen nennt/nannte. http://www.pointedefilet.com/index.php/projects/uli-burchardt/ (Bis März noch eine Firmenwebseite, jetzt seine Buchvermarktungsseite).
Wenn er selber angeblich Marketing und Design kann, warum müssen ihm da Profis helfen? Ein Unternehmensberater, der selber Berater braucht?
„Leise und gekonnt. Unaufdringlich und unwiderstehlich. zurückhaltend, uneitel, interdisziplinär, medienübergreifend. KREUZER/BURCHARDT ist das Design-Label der uli burchardt GmbH.“
http://web.archive.org/web/20110203122751/http://www.uliburchardt.com/
Aber es sieht so aus, daß auch da nichts dahinter steckt.
http://www.riz-radolfzell.de/bueroraeume-tagung-event/firmen,firma-47-kreuzer-burchardt-markenbureau.html
Der Link auf dieses „Markenbureau“ geht ins Leere.
Hier noch etwas zum nachdenklich werden: Auf wessen Konto geht „Ausgegeizt“? Die nachfolgende Agentur führt Ulrich Burchhardt als Kunden! http://www.gorus.de/index-2.html Es lohnt sich auch ein Blick auf die Mitarbeiterliste. Hier finden wir eine Bettina Burchhardt mit interessanten beruflichen Stationen:http://www.gorus.de/bettina_burchardt.html
@INA: Unter HTWG/Kommunikationsdesign/Lehrbeauftragte stand bis 09.10.2012 „Dipl.Des.“ (verlangt Hochschulabschluss), seit heute (nach dem Lesebeitrag) steht „Dipl.Ing.“.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Danke für diesen Artikel – schon seit Wochen stößt mit die Schönschreiberei des Südkuriers auf.
So wurde auch im Übereifer in großen Lettern nach der ersten Wahl angekündigt, dass Henning Tatsch nun eine Empfehlung für Herrn Burchardt aussprechen wird – um 2 Tage später in einem winzigen Dementi klarzustellen, dass dies wohl ein Missverständnis war.
Wenn ein 41 jähriger ohne Peinlichkeit als Umwelt-Referenz seinen Zivildienst aufführt, gibt mir das sehr zu denken. Zumal: Wenn er denn Konstanz so liebt, warum ist weder sein Unternehmen hier, noch sein Wohnsitz? Aber: Warum macht der Südkurier diese offensive Burchmardt-Kampagne? Ist Herr Rau mit Papa Burchardt befreundet und der fände es einfach schick, nachdem er als Gutachter die Nazivergangenheit des Alt-OB Helme zutage gebracht hat, dass nun Sohnemann OB wird?!?
Es lohnt sehr, auch einen Blick auf das berufliche Profil von Frau Reiser zu werfen:
Die Kandidatin nennt sich „Leiterin des Referats für Städtebauförderung in Stuttgart“. Das hört sich echt beeindruckend an und suggeriert Erfahrung auf höchster Ebene, allerdings ergibt ein Click auf die entsprechende Internetseite http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1147360/index.html , dass die treffendere Bezeichnung für dieses Referat nicht „Städtebauförderung“ sondern „Stadtsanierung“ ist, und das klingt doch schon weitaus bescheidener, nicht wahr?
In diesem Büro wird nicht per se der Städtebau in Baden-Württemberg als solches gefördert, wie uns Frau Reiser suggerieren will, sondern es werden einzelne Sanierungsobjekte finanziell unterstützt.
„Stuttgart“, das kommt hinzu, klingt wichtig nach „Baden-Württemberg“, aber wenn man etwas tiefer googelt, dann stellt man fest, dass es ebensolche „Referate für StadtSANIERUNG(!)“ auch noch in Freiburg, Karlsruhe und Tübingen gibt.
Da fragt sich dann auch, wo die mal 300, mal 500 Bürgermeister stecken sollen, mit denen Frau Reiser angeblich permanent zu tun hat.
Bei der gestrigen Podiumsdiskussion im Konzil erwähnte Frau Reiser auch eine „intensive Zusammenarbeit mit dem Wirtschafts- und Finanzministeriums“. Es ging um die (angebliche) Gründung eines Innovationszentrums. Sorry, aber ich fürchte, das gibt dieses Referat nicht her. Stadtsanierung und Innovationszentrum, hallo? Glauben wir KonstanzerInnen so einen Schmu tatsächlich?
Man nennt eine solche Übertreibung auch Hochstapelei. Das ist so, als wenn ich mit meinem kleinen Laden für Produkte aus Lateinamerika behaupte, im „internationalen Handel“ tätig zu sein…
@Michael: Hr. Burchardt ist auf den Seiten der HTWG als Dipl.-Ing. geführt. (Vermutlich: der Forstwirtschaft.)
Das widerspricht sich nicht mit seinem Lebenslauf.
Es ist legitim, die Qualifikation eines Bewerbers für dieses anspruchsvolle Amt kritisch auf den Prüfstand zu stellen.
Das Vorgetragene wäre jedoch glaubwürdiger, wenn es in Stil und Diktion an der bisherigen fairen Wahlkampfführung anknüpft.
Es ist die (auf dieser Plattform dankenswerterweise pos. bedachte) Grüne Kandidatin, die in besonderem Maße zeigt, dass zu einem neuen Politikverständnis grundsätzlicher Respekt und Achtung vor dem Anderen gehört. Und es ist die Souveränität innerer Stärke, die ohne Schablonen und Schubladen auskommt.
Diese Eigenschaften von Frau Seeliger – gepaart mit hoher fachlicher Kompetenz – sind es, die immer mehr Wähler überzeugen, sie unterscheidbar machen und so für dieses Amt hoch qualifizieren. Wer dies auch so sieht, der möge seine Aktivität in der verbleibenden Zeit doch gerne dorthin ausrichten und die Mitbewerber einfach so lassen wie sie sind oder waren.
@Fouis_de_Lunes: Warum stellen sie Herrn Burchardt diese Fragen nicht einfach und berichten nachher hier darüber? Möglichkeiten das zu tun gibt es ja reichlich.
Wundere mich allerdings über die Frage „Empfehlung“ des Arbeitgebers. Ich wähle Frau Seeliger weil sie mich inhaltlich überzeugt – aber ich würde nie im Traum darauf kommen, bei Sunways nach einer Referenz zu fragen. Und soweit ich mich erinnere hat das in diesem Forum auch noch keiner getan….
Warum so ein Artikel?
Vielleicht weil die Berichterstattung des Südkuriers in diesem Wahlkampf fragwürdig ist. Bitte recherchiert noch mehr nach. Das ist wirklich wichtig, noch mehr wie ein guter Artikel.Es ist schon sehr klar, dass der Südkurier durch Auslassung und Auswahl von Informationen, geschickte Zitierung von Meinungen in Hauptartikeln, aus dem Kontext gerissene Zitate, fein aber klein einen der Kandidaten deutlich besser aussehen lässt, als seine Konkurrentinnen. Das ist mehr als fragwürdig, vor allem auch deshalb fatal, da beide Kandidatinnen sich besser in die Materie eingearbeitet haben, insgesamt deutlich bessere Voraussetzungen für das Amt mitbringen. Frau Reiser durch ihre Verwaltungserfahrung und Frau Seliger durch ihre politische Erfahrung, beide haben große Stärken, die Herr Burchardt nicht aufweisen kann. Für Konstanz ist die Informationspolitik des Südkuriers auch deshalb so fatal, weil er wirklich viele Menschen erreicht und beeinflusst. Danke für euer Engagement und macht weiter, noch präziser und vielleicht etwas sachlicher und damit weniger angreifbar. Ich wünsche mir
EINE OB für Konstanz, weil uns das weiterbringen wird. Ich unterstütze Frau Reiser, weil ich ihre Verwaltungserfahrung für unsere Stadt möchte, aber vor allen persönlichen Wünschen möchte ich eine gute Stadtspitze und respektiere jeden wirklich für die Stadt engagierten Kandidaten.
Mal im Ernst: Soll es sich Konstanz wirklich antun, einen OB von „Südkuriers Gnaden“ zu wählen? Es tut mir fast schon leid um Herrn B., daß er sich so protegieren lassen muß und selbst tatsächlich nichts bringt außer seine, inzwischen nirgends mehr erkennbare „Unabhängigkeit“ zu betonen. Wo er doch anfangs einer der hoffnungsvollen Kandidaten war. Kein gutes Zeugnis! Hätte er nämlich nen Ar… in der Hose, würde er sich endlich klar und öffentlich von dieser Abhängigkeit distanzieren.
Wir wollen doch von einer Ober-Meisterin oder einem Ober-Meister der Bürger und nicht von einem Ober-Kaschperle einer Lokalzeitung durch die kommenden acht Jahre geführt werden.
Unangenehme Fragen sind keine Schlammlacht, sondern hätten schon längst gestellt werden müssen und wer eine erklärungsbedürftige Vita hat, darf sich nicht über Vermutungen wundern. Für mich sind viele Fragen bis jetzt ungeklärt, und es werden immer mehr, z.B.:
– Warum der Abstieg aus dem Management zu einer Unternehmensberatung mit offensichtlich geringer Auftragsauslastung?
– Wer sind oder waren seine Kunden?
– Was tut diese Unternehmensberatung genau?
– Wird diese Unternehmensberatung als OB weitergführt? Wie viele Aufträge sind noch in der „Pipeline“ und abzuarbeiten? Wer wird das übernehmen?
– Wieviele Angestellte hat diese Unternehmensberatung?
– Wie hat er Zeit und Muße, ein Buch zuschreiben, wenn er eine Unternehmensberatung führt? Warum nutzte er die Zeit nicht, um Aufträge zu generieren? Denn diese Unternehmensberatung floriert nicht wirklich. Zumindest lassen das die Bilanzen vermuten. (Gibt es da nichts zu tun oder haben andere die Arbeit erledigt?)
– Welche Art von Führungserfahrung hat Burchardt bei Manufaktum gesammelt? Gibt es eine Empfehlung seines früheren Arbeitgebers?
– Was waren das für „verschiedener Handels- und Industrieunternehmen“, in denen er „Erfahrung in Marketing und Vertrieb“ von 1997 bis 2005 sammelte (Beschreibung aus der Seite der Agentur für Helden)
– Wieso mutieren diese „Erfahrungen in Marketing und Vertrieb“ (agentur-fuer-helden.de) zu „Verschiedene Führungspositionen in Unternehmen wie der Manufactum Hoof & Partner KG und der Magazin GmbH“ (uliburchardt.de)?
– Welche Rolle spielt Andreas Jung im Leben von Uli Burchardt? Und zwar geschäftlich und wirtschaftlich? Gibt es außerhalb der Politik weitere Verflechtungen?
– Gemäß eigenen Angaben „zuletzt gebloggt“, befindet er sich in einer Wahlkampfauszeit seit dem 27. Mai. Davor hat er sein Buch geschrieben. Wie finanziert er diese Auszeit? Woher kommen seine Einkünfte? Wie hält er seine Unternehmenberatung derzeit über Wasser? Wer finanziert ihm seinen Wahlkampf? Wird nur der Wahlkampf finanziert?
Dies sind Fragen, denen sich ein OB-Kandidat stellen sollte. Abgesehen von den Ungereimtheiten, erkenne ich bei Burchardt nur einen einzigen roten Faden: Er bleibt immer unpräszise und wage. Schöne Worte, marketinggerechtes Vokabular auf seiner Webseite, in seinem Buch, auf den Veranstaltungen. Aber handfestes habe ich bisher nicht viel gehört.
Ich hätte nichts dagegen, wenn sich jeder Kandidat ehrlich und offen zu seinem bisherigen Lebenslauf äußern würde. Fragenkataloge gab es bisher ja viele, nur eben nicht zu privaten Dingen, wozu auch der jeweilige Lebenslauf gehört. Ich finde es wichtig, dass die Wähler wissen, wen sie tatsächlich wählen. Denn zu einem OB gehören nicht nur Ansichten und Parteizugehörigkeiten und Menschen, die hinter ihm stehen, sondern vor allem der OB als Mensch, der schließlich die nächsten acht Jahre Konstanz repräsentieren wird.
Bei allem Respekt für investigativen Journalismus – aber, eine Recherchemethode, bei der man einfach in der Personalabteilung der Otto Group anruft um etwas über ehemalige Mitarbeiter in Erfahrung zu bringen empfinde ich mehr als fragwürdig……. Auch wenn der Personaler was über Herrn Burchard zu erzählen wüsste (was sehr unwahrscheinlich ist, denn bei 53.000 Mitarbeitenden bei Otto gibt es mit Sicherheit 200+ Mitarbeiter im Personalwesen) würde er es wahrscheinlich nicht gerade einem „selbsternannten“ Journalisten am Telefon erzählen. Nach geltender Rechtslage wäre der Mitarbeitende seinen Job los – und das zurecht – wegen Verletzung des Datenschutz.
Wenn schon die Schlammschlacht angerührt wird (wie schade – ich dachte zumindest in einem OB Wahlkampf in KN bin ich davon verschont) – dann bitte mit belastbaren Fakten und nicht mit Vermutungen und latenten Unterstellungen die auf mehr als unprofessionellen Methoden basieren
Ich schreibe das übrigens als Unterstützer von Fr. Seliger – entspreche also durchaus der Zielgruppe von SeeMoz…
Bleiben wir einfach im Bereich der Fakten. Rückschlüsse möge jeder für sich ziehen. Man schaue auf die Homepage der HTWG Konstanz. Er ist dort als Dipl. Des. aufgeführt. Wo und wann hat er diesen Abschluss erlangt? In einer Beilage zum Südkurier teilte er mit, dass er den anderen Bewerbern/innen an Führungsfähigkeit überlegen sei. Hat er, wie er behauptet tatsächlich 200 Mitarbeiter als Personalchef o.ä. verantwortlicher Position geführt? Eine enfache procura sagt darüber nichts aus. Wieviele fest angestellte Mitarbeiter führt er derzeit in seinem eigenen Unternehmen?
Wer hätte es gedacht. Ein Journalist vom Seemoz ruft als einziger bei Manufaktum an und erkundigt sich nach Uli Burchardt. Man macht sich über die kleinen und sehr speziellen Kandidaten lustig und vergisst dabei, den größten Blender mal zu hinterfragen. Ein Oberbürgermeister kann von mir aus grün, gelb, rot oder schwarz sein. Aber er sollte eine klare Vita haben, ohne Geheimnisse. Ohne offene Fragen. Ohne Halbwahrheiten. Ein gestandener Mann oder eine gestandene Frau. Kein Blender. Keine von Parteikumpanen protegierte Marionette.
Was soll dieser Artikel? Einzelne Kandidaten auseinandernehmen? Warum sich nur so einseitig auf Herrn Burchardt einschiessen? Ist hpk sauer? Betreibt er grünen Wahlkampf? Es wäre angebracht, entweder bei allen verbliebenen Kandidaten Ungereimtheiten oder unstimmige Vorgänge zu recherchieren- oder gar nicht! Denn was in diesem Artikel angemahnt wird („einseitiges Pushing) das betreibt der Autor oder die Autorin selber – nur mit dem Ziel Negatives über Herrn Burchardt zu verbreiten.
Dieser Artikel besteht eher aus belanglosem Aneinanderreihen zum Teil dümmlicher Aussagen („wuseliger Lokalredakteur“, wie preist denn Käpt´n Blaubär an?, Darstellung der Wahlanalyse durch die Uni als unseriös). Prof. Selb und sein Team beherrschen ihre Materie – im Gegensatz zu hpk, dem ich empfehlen würde, sich im Journalistenhandbuch das Kapitel „Objektive Berichterstattung für Anfänger“ noch einmal vorzunehmen.
Zum Schluss: Personalabteilungen dürfen an irgendwelche Personen keine Aussagen über irgendwelche aktiven oder sonstigen Mitarbeiter erteilen – aus Datenschutzgründen. Daher kann hpk hierzu keinerlei objektive Aussagen zu Beschäftigungsverhältnissen des Hr. Burchardt treffen, sondern nur mutmaßen. Aber das ist keine Recherche, sondern nur ins Blaue Geschriebene.
@ Eugen Kurz: Mir persönlich ist es Bommel, ob ein Kandidat mit 200-Euro-Schuhen oder Aldiletten daherkommt – das darf jeder für sich entscheiden. Personen anhand ihres Schuhwerks analysieren zu können, das traue ich mir nicht zu. Und wieso ist es ein Gegensatz Schulabgänger und Geschäftsmann zu sein? Warum sollte ein CDUler nicht ATTAC-Mitglied sein? Ist das so eine Teufel-Weihwasser-Geschichte?
Schade, dass jetzt die Schlammschlacht beginnt….
Außer wörtlich in der Überschrift sehe ich im Artikel keine Entzauberung zwischen all der heißen Luft…
endlich traut sich jemand den Kandidaten Burchhardt auf Schein und Sein zu untersuchen. Ich denke das kann noch sehr ergiebig werden. Jedenfalls sollte derjenige der Burchhardt wählt wissen wie das Original aussieht. Er hat recht er ist das Original . Ein Marketing- und Werbemann der Leuten beibringt was sie kaufen sollen ob sie es brauchen oder nicht oder eben eine untergeordnete Einkaufsstrasse zum großen Einkaufs-Event erhebt. Es ist legitim, dass er dies auch für sich anwendet. Dem Wähler ist sein Beruf bekannt, also muss er eben hinterfragen.
und zwar so wie wenn ich ihn einstellen würde:
1. weshalb haben Sie Ihre Arbeit gekündigt oder hat die Firma Ihnen gekündigt und weshalb.?
2. wenn Sie gekündigt haben, war dies eine Fehlentscheidung, denn als Unternehmensberater, so scheint es jedenfalls, ist der Erfolg noch ausgeblieben.?
3. da Sie bei einigen Themen die Sie für sich hervorgehoben haben Berichtigungen vornehmen mussten,möchte ich Sie fragen haben Sie ihr Buch ganz allein geschrieben?
Naja vielleicht bekomme ich ja eine Antwort und kann diese prüfen und werde eines besseren belehrt.
Wer alles zugleich sein will: CDU- und Attac-Mitglied (in dieser Reihenfolge), Schulabgänger (mit nachgeholter FHreife) und Geschäftsmann (ohne Eigenkapital), lockerer Jeansträger und seriöser Zurschausteller von 200-Euro-Schuhen, Autor & Referent & Dozent & Rednervermittler, Radolfzeller (der seit Suso-Tagen nicht in Konstanz gelebt hat) und „Echt Konstanz“ (für die Dauer eines Wahlkampfes), – der ist am Ende gar nichts.
Hinter der riesigen Marketingblase spüre ich nur das CDU-Parteibuch eines Spezis von MdB Jung.
Mit der größten Heldentat, eine Biermarke erfunden zu haben, von der das mit echtem Kork (wie Champagner!) verschlossene Fläschle 8,50 Euro kostet.
Wer, bitte, soll sich daran berauschen? Die Hartz-IV-Empfänger. Die Neu-Studis, wenn sie im Oktober unter der Brücke nächtigen müssen.
Die Unternehmensberatung Agentur Für Helden ist eigentlich, wie hier schon angemerkt, eine Redneragentur, zur Vemittlung von hochkarätigen Referenten. Die Agentur gehört nicht Uli Burchardt, sondern Andreas Kirsche, wie man unschwer dem Impressum (http://www.agentur-fuer-helden.de/impressum.php) entnehmen kann. Herr Burchardt wird bei dieser Agentur nur als Teil der zu vermittelnden Referenten geführt(http://www.agentur-fuer-helden.de/referenten.php?we_objectID=117).
Spannender wäre es, wenn Sie der Bilanz der Uli Burchardt GmbH noch einmal nachgehen könnten. Denn bei jemandem, der so viel Wert auf Unternehmertum und Führungserfahrung legt, sollte nicht nur die Fassade, sondern auch die harten Fakten -sprich die unternehmerischen Kennzahlen- stimmen.