„Seeliger kann überzeugen“

Exklusive Online-Inhalte zur Konstanzer OB-Wahl erhalten Sie…nein, nicht für 2,99 beim Südkurier, sondern brühwarm hier. Zum Beispiel: Die Wahlempfehlung dreier unabhängiger Ex-OB-Kandidaten für Sabine Seeliger. Die überraschte – noch mehr aber überraschte ihre Begründung.

„Henning Tartsch, Andreas Kaltenbach und Martin Luithle … empfehlen, Sabine Seeliger zur Oberbürgermeisterin zu wählen. Das gaben die drei Ex-Kandidaten am Montag in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt“. So berichtete seemoz gestern in einer Eilmeldung. Die von den Dreien angekündigte Erklärung erreichte uns leider nicht rechtzeitig – so müssen ihre mündlichen Aussagen während der gestrigen Pressekonferenz genügen.

„Aus Verantwortung für unsere Stadt“ haben die drei Ex-Kandidaten das Gespräch mit den drei aussichtsreichsten OB-Kandidaten Reiser, Burchardt und Seeliger gesucht. Einen Fragebogen haben sie verschickt und unzählige Telefonate geführt, letztlich „konnte nur Sabine Seeliger uns überzeugen“, so Andreas Kaltenbach. Die Antworten von Sabine Reiser seien zu vage gewesen, die Antworten von Uli Burchardt, trotz Anmahnung, erst in der Nacht zuvor eingetroffen. Und dann die Bewertung: „Die gemeinsamen Schnittstellen mit Seeliger überwogen“ (Henning Tartsch).

Allerdings musste wohl auch die Grüne Seeliger einige Kröten schlucken. So rückte sie von ihrem „Nein zum Weiterausbau der B33“ ab und bekannte: „Wenn so viele Menschen diesen Bau befürworten, ist die Zeit für eine Aufschnürung des Projekts wohl abgelaufen“. Von einer „ererbten Planung“ sprach sie und zog bittere Vergleiche zur S21-Entscheidung. Diese Aussage war den drei Ex-Kandidaten wohl ebenso so wichtig wie die Bündelung der städtischen Wirtschaftsförderung. Vor allem Tartsch konnte sich mit seiner Idee der Zusammenlegung von Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung („womöglich auch Touri-Information“) durchsetzen – Sabine Seeliger wird sich an ihren Zusagen messen lassen müssen.

Auch auf eine Stabsstelle für das ehrenamtliche Engagement (Tatenbörse) haben sich die Vier geeinigt. Das sei gelebte Bürgernähe, verkündete Martin Luithle und setzte sich damit wohl bewusst von den Ideen einer Sabine Reiser ab.

„Wir sind nah beieinander“, bekannte Andreas Kaltenbach, der zu Beginn des Wahlkampfs „gar nichts von Seeliger“ hielt. „Aber wir haben alle im Wahlkampf gelernt. Und in allen Podiumsdiskussionen habe ich gemerkt: Seeliger kann überzeugen“.

Autor: hpk