Burchardt nachhaltig blass, Reiser ratlos, Seeliger sachlich
Die zweite Podiumsdiskussion, zu der die örtliche Tageszeitung am Montag Abend ins Konzil gebeten hatte, brachte rund 800 Leute auf die Beine, der Erkenntnisgewinn aus der Debatte allerdings war überschaubar. Fast alles hatte man schon zigmal gehört und gelesen. Dennoch gab es eine klare Punktsiegerin. Die Frage aber ist: Merken das die WählerInnen noch rechtzeitig? Denn in vier Tagen steht die Entscheidung an.
Wirtschaft, Finanzen, Wohnraumprobleme – erneut aufgewärmt und hoch gekocht, etwas nachgewürzt und häppchenweise zum Verzehr angeboten. Sowohl den Moderatoren als auch den KandidatInnen gehen allmählich die Themen aus. Oder das, was sie dafür halten. Soziale Belange blieben auch diesmal außen vor und die Frage, wie es mit dem Konstanzer Krankenhaus weiter geht, wenn die angestrebte Kreislösung scheitern sollte, wurde nur am Rande erwähnt.
Reiser will „rund 1000 Parkplätze“
Erwartungsgemäß etwas Leben kam in die Bude, als es um den Verkehr ging. Sabine Reiser (CDU) brachte ihre alten Kartoffeln auf den Tisch. „Rund 1000 Parkplätze“ will sie auf dem Döbele schaffen. Dass sie damit die innerstädtischen Verkehrsprobleme verschärft, will ihr aber partout nicht in den Sinn. Schon bei der letzten Debatte hatte sie erklärt, dass damit auch den Schweizern die Möglichkeit geboten würde, für ihr Blech in der Nachbarstadt ein lauschiges Plätzchen zu finden. Und Sabine Reiser schilderte pathetisch (auch so eine aufgewärmte Kartoffel) das gar schröckliche Schicksal eines Eidgenossen, der ihr kürzlich sein Leid geklagt hat. Er habe von Kreuzlingen aus mit seinem Auto fast eine Stunde benötigt, um nach Konstanz zu kommen. Das, so Reiser, müsse ein Ende haben und ein Parkhaus auf dem Döbele führe zu einer Verflüssigung des Parksuchverkehrs. Wann merkt Frau Reiser endlich, dass der von ihr so oft zitierte Nachbarstädter gehörig einen an der Waffel hat und als Argument für ein Parkhaus irgendwie gar nicht taugt?
Sabine Seeliger konterte wie gewohnt mit profunder Sachkenntnis. Nicht der Parksuchverkehr sei das größte Problem, denn es komme vor allem zu Staus, wenn sich die überfüllten Parkhäuser leerten. Sie hält an ihrer schon mehrfach artikulierten Forderung fest, an Spitzentagen einen Shuttle-Bus anzubieten, die dementsprechende Infrastruktur vor den Toren der Stadt bereits ab Herbst bereit zu stellen und sich damit für den vorweihnachtlichen Ansturm zu rüsten. Auf ein zusätzliches Parkhaus in der Innenstadt zu setzen, und um der Verkehrsmassen Herr zu werden, hält die grüne OB-Kandidatin für das falsche Konzept. Viel Beifall gab es für ihre durchdachten Vorschläge.
Burchardt sucht ein Verkehrskonzept
Und Uli Burchardt? Er sei „kein Verkehrsexperte“, sagte der Marketingmann und kramte ebenfalls eine alte Kartoffel aus, die er bei diesem Thema immer bei sich hat. Ein „Gesamtkonzept“ müsse her, ließ Burchardt verlauten. Wie bei fast allen Debatten blieb Burchardt blass und durchgehend vage. Dass es dieses Gesamtkonzept in weiten Teilen bereits gibt, scheint dem Kandidaten einfach nicht in den Kopf zu wollen, oder er kennt es einfach nicht. Langsam fragt man sich, wer Burchardt berät. Je länger der Wahlkampf dauert, desto klarer wird: Der durchaus charmante Kandidat hat nur Floskeln parat und ist schlecht informiert. Langsam gehen ihm auch die Witzchen aus, mit denen er sich die vergangenen Wochen aus der Bredouille zog, wenn es eng wurde.
Ein „Sozialexperte“ ist er offensichtlich auch nicht. Auf die Wahlprüfsteine zu sozialen Fragen, die ihm die Linke Liste hat zukommen lassen, reagierte er überhaupt nicht. Auch die Fragen, die ihm die ehemaligen OB-Kandidaten Luithle, Kaltenbach und Tartsch stellten, waren Burchardt wohl eher lästig. Seine Antworten kamen spät, deren dürre Inhalte sind vernachlässigbar und waren mit ein Grund, dass die drei Ex-Kandidaten nun Seeliger unterstützen.
Die Konzerthausleiche zuckt weiter munter und fidel vor sich hin und würde gerne aus ihrer Gruft klettern. Dabei helfen möchten Reiser und natürlich Burchardt. Reiser behauptete, die „Stadt ist reich“ (da war es ganz still im Saal) und könne sich ein „Haus für Konstanz“ locker leisten. Woher sie das Geld nehmen will? Keine Ahnung. Aber sie kenne da einen reichen Unternehmer (Kartoffelbrei, der seit Wochen im Einsatz ist), den sie gerne im Auftrag der „lieben Konstanzerinnen und Konstanzer“ anrufen möchte. Bemerkung am Rande: Mit ihren Wahlkampffinanzen geht Reiser eher klandestin um. Vor Wochen hat sie erklärt, dass sie ihre Spenden umfänglich offenlegen werde. Das ist bis heute nicht geschehen und wird wohl auch nichts mehr. Bei Seeliger indes weiß man längst, woher wie viel Geld kommt und wer dahinter steckt.
Seeliger setzt auf Stabilität
Uli Burchardt – „ich verspreche nichts, Sie wählen nur einen Oberbürgermeister und keinen König“ – neigt ebenfalls zur Leichenfledderei und plädiert wacker für ein Konzerthaus. Irgendjemand wird’s schon bezahlen. Wo er denn geeignete Standorte sehe, war die Frage an ihn. Er wich aus, wollte – wen wundert das überhaupt noch? – nichts Konkretes sagen. Erst auf hartnäckiges Nachfragen, das ihm sichtlich unangenehm war, erwähnte er u.a.das Döbele (!) und das Vincentius-Gelände. Anschließend war er herzensfroh, dass das Thema aus Zeitgründen nicht weiter erörtert werden konnte. Da atmeten seine Anhänger erleichtert auf.
Sabine Seeliger blieb bei ihren Aussagen. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen schwierig, ein wie auch immer geartetes Konzerthaus zu planen. Natürlich stünde dieses Projekt auf der Wunschliste, aber die Finanzlage, auch der kommenden Jahre, lasse eine Realisierung wohl nicht zu. Sie würde sich lieber darum kümmern, das bisher Erreichte (Schule, Betreuungsangebote für Kinder, Bildung, Kultur) abzusichern und zu stabilisieren. Für Wolkenkuckucksheime mag sich die Grüne nicht begeistern.
Fazit nach rund zwei Stunden: Sabine Seeliger war in nahezu allen Punkten ihren Mitbewerbern überlegen. Sie finden, dieser Bericht ist wiederum einseitig? Mag sein, aber die andere Seite gibt eben außer des Einsatzes von teuren Nebelkerzen nicht viel her. Und das ist eindeutig zu wenig.
Autor: H.Reile
ja so ist dies wohl. Im Vorfeld des ersten Wahlganges hatte ich bestimmte Fragen an relevante Bewerber per Email gesendet. Herr Burchardt ignorierte auch gefliessentlich meine Mail, bis heute keine Antwort. Nun ja am Sonntag werde ich wohl Herrn Urban mangels geeigneter Kandidazen geben. Die anderen erfüllen leider alle meine persönlichen Ausschlusskriterien (Jurist, Parteibuch). Grüße aus dem Urlaub
Die letzten Kommentare waren wohl überflüssig. Ich kann den Artikel von Herrn Reile voll unterstützen, da ich auch Besucher dieser Diskussion war und diese Schilderung real ist, auch wenn es hier ein paar Gegner nicht so sehen wollen.
Diese „Artikel“ hier sind ja der Hammer, wie kann man bitte sowas schreiben ? Auf kosten anderer ? Ist das Journalismus ? Und vor allem jeder der ein bisschen Schmalz im Hirn hat lässt sich doch von sowas nicht beeinflussen. Erst recht nicht wenn so offensichtlich Partei ergriffen wird. Ich bin vor lachen fast gestorben! Und das Frau Seeliger, auch ich werde sie wählen, sich hier nicht zu Wort meldet, und von dieser Berichterstattung distanziert, ist mir ein Rätsel. Ist den „Autoren“ hier nicht bewusst das Sie Frau Seeliger damit nur schaden? Einfach lächerlich. Das is ja besser(oder schlechter, je nach dem wie man es jetzt sehen will) als die Bild!
Auch wenn ich Herrn Reiles Anschauungen nicht teile, seemoz ist nicht der Südkurier. Um es mal klar zu sagen, ich kündige ihn nicht, weil dort soziale Projekte teilweise wirklich effektiv unterstützt werden, was ich ihnen zugute halte. Die Berichterstattung über den Wahlkampf ist ist ohne Worte. Lieber Herr Werner, die hätten einen ähnlichen Leserbrief auf sie gemünzt wahrscheinlich nicht veröffentlicht.
Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn ein sowieso tendenziöses Online-Magazin offen einen Kandidaten unterstützt. Warum aber die Kontrahenten ständig herabgesetzt und lächerlich gemacht werden müssen, ist mir schleierhaft. Dieser antiquierte, sich ständig an der eigenen ‚Genialität‘ berauschende und durch und durch zynische und verächtliche Schreibstil des Herrn Reile ist schlicht zum Kotzen, mit Verlaub. Ich möchte mal wissen, was ihn dazu berechtigt. Wenn man bedenkt, dass er nebenbei noch Gemeinderat ist, übrigens ohne spürbare Wirkung, frage ich mich wirklich, ob da noch ein Rest von Seriösität vorhanden ist. Ich gehe nicht davon aus, dass dieser Kommentar veröffentlicht wird, denn Kritik verträgt ein geborener Austeiler ja selten. Ich muss das trotzdem schreiben und rate dringend mal zur Selbstüberprüfung. Es wäre bitter nötig.
zu Henny Bachmann
Frau Reiser hat mich nach langem Prüfen ebenfalls überzeugt, das versperrt mir keineswegs den Blick auf Frau Seligers Qualitäten oder ihr ernsthaftes Engagement, ebenso wenig wie für die Anliegen der anderen Kandidaten. Die Wähler werden entscheiden was sie für Konstanz wollen. Ich hoffe, dass sie es informiert tun und jeder für sich eine eigenständige, bewusste Entscheidung trifft. Für den Rest des Wahlkampfes wünsche ich mir eine Kultur von Fairness, Offenheit und Sachlichkeit. Gegenseitiger Respekt und der Respekt für die Meinung des anderen sind dafür Voraussetzung.
Das klingt richtig nett: Der “Wirtschaftsrat der CDU e.V.” ist ein bundesweit organisierter Unternehmerverband, der sich als Plattform zur Mitgestaltung der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik im Sinne der sozialen Marktwirtschaft versteht.
Machen wir uns bewusst, dass der Wirtschaftsrat die Interessen von Unternehmern vertritt. Damit korreliert eine eigene Interpretation des Begriffes „soziale Marktwirtschaft“. Der Wirtschaftrat begrüßt die Privatisierung von Krankenhäusern, Verkauf kommunaler Immobilien, widerspricht einer längeren Bezugsdauer von Arbeitslosengeld für Ü5ojährige usw. Letztlich kann sich darüber jeder selbst ein Bild machen.
Ich finde: Für mich sind gleichzeitige Mitgliedschaft im Wirtschaftsrat und bei Attac ein Widerspruch per se.
Sehr geehrte Wählerin, sehr geehrter Wähler
es ist sehr interessant zu lesen, dass unsere Wahl sich scheinbar auf 2 Personen reduziert hat, S.S. z.B. war jahrelang Gemeinderätin, warum hat man nichts Positives gehört? Warum ist mit der Biogasanlage nichts geworden?
Von der besten, mit besten Kenntnissen, mit jahrelanger Erfahrung , den besten Umgangsformen etc. ausgestattet, spricht man kaum. Sabine Reiser ist kompetent und kann für unsere Stadt am besten positiv arbeiten. Unsere Stadt braucht sie. Warum ist Frau Sabine Reiser beim 1. Wahlgang Erste geworden? Da konnte man sich noch unvoreingenommen eine eigene Meinung (Wahl ) bilden.
Ich bin sicher, der Wähler ist gewissenhaft. Grün hatten wir und einen Mann hatten wir auch.
Grüße Henny Bachmann
Das gemeine Volk ist dem Herrn Burchardt wohl keine Antwort wert. Am 05.06.2012 hatte ich ihm per e-mail folgende Anfrage geschickt, bis heute keine Antwort:
post@uliburchardt.de
Sehr geehrter Herr Uli Burchardt,
auf Ihrer Website erwähnen Sie im Gegensatz zu den übrigen Kandidaten auch die Bahnanbindung von Konstanz.
Wie Sie wissen, sind die Gleise 2 und 3 am Hauptbahnhof in Konstanz weder für Behinderte noch für Menschen mit Kinderwagen gut erreichbar. Die Bahn hat darauf der Stadt Konstanz ein Angebot über einen Fahrstuhl gemacht, der unglaublich ist, wenn das so zutrifft (s.u.). Ich wollte eine Kopie dieses Schreibens, der OB hat mir die Herausgabe allerdings verweigert. Seine Antworten finden Sie unten. Meine Frage an Sie:
Werden Sie mir eine Kopie dieser und vergleichbarer Schreiben, bei denen es um Aufträge geht, die die Konstanzer bezahlen müssen, per e-mail zuschicken, wenn Sie Oberbürgermeister werden?
Ich danke für Ihre Antwort.
Hochachtungsvoll, Georg Warning, Bodanstr. 15, D-78462 Konstanz, ai2337@hotmail.com
In Zusammenhang mit einer barrierefreien Erreichbarkeit des mittleren Bahnsteigs in Konstanz schrieb der Südkurier online (26.11.2011) unter Berufung auf einen Brief des Leiters Regionalbereich Südwest der Deutschen Bahn:
„Die Bahn sei aber bereit, bis zum Konziljubiläum den dritten Aufzug an die Bodanstraßenbrücke zu bauen. Sie würde die Kosten vorfinanzieren, die Stadt solle dann die Eigentumsrechte an das Unternehmen abtreten, dafür den Lift aber betreiben.“
Ich hatte darauf den Oberbürgermeister Horst Frank um eine Kopie dieses Schreibens gebeten.
Die erste Antwort:
Date: Mon, 5 Dec 2011 15:02:05 +0100
From: ob-frank@stadt.konstanz.de
To: ai2337@hotmail.com
Sehr geehrter Herr Warning,
vielen Dank für Ihre Mail vom 02.12.2011. Leider ist es mir nicht möglich Ihnen das Schreiben des Leiters Regionalbereich Südwest zuschicken. Schreiben an die Stadtverwaltung werden im Einzelfall ausschließlich Gemeinderäten zur Verfügung gestellt. Auch dies geschieht nur mit Einverständnis des Absenders. Ich bitte um Ihr Verständnis.
Die zweite Antwort auf mein Nachfragen:
Subject: AW: Unterführung vom Bahnhof bis zur Hafenstraße
Date: Thu, 8 Dec 2011 18:08:13 +0100
From: ob-frank@stadt.konstanz.de
To: ai2337@hotmail.com
Sehr geehrter Herr Warning,
bei dem Informationsfreiheitsgesetz handelt es sich um ein Bundesgesetz. Der durch dieses Gesetz gewährte Rechtsanspruch richtet sich nur gegen Bundesbehörden, daher wäre richtige Ansprechperson für Sie nicht die Stadt Konstanz, sondern die Deutsche Bahn AG. Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann Ihnen das Schreiben von der Stadt Konstanz nicht zur Verfügung gestellt werden.
Es ist nicht notwendig mit Hern Burchardt schlecht umzugehen, aber es ist notwendig die einzelnen Kandidaten und die Berichterstattung des Südkuriers kritisch zu hinterfragen. Wie dort unter dem Deckmantel der Neutralität mit den anderen Kandidaten umgegangen wird, ist mehr als unfair. Ich hätte mir auch eine noch bessere Recherche und einen etwas sachlicheren Artikel im seemoz gewünscht, aber gut, dass überhaupt jemand mal zu diesen Thema geschrieben hat. Herr Burchardt hat ja auch die Möglichkeit sich ungekürzt hier zu äußern, was Sie nun für ihn wahrgenommen haben. Diese Möglichkeit haben andere Bürger beim Südkurier nicht, der von weit mehr Menschen gelesen wird als seemoz. Abgesehen davon stimme ich Ihnen zu, dass die Demontage eines Menschen nicht unbedingt das richtige Mittel ist,sondern eine sachliche Auseinandersetzung gefragt ist. Allerdings muss er sich, wenn er für ein solches Amt kandidiert, auch Angriffe gefallen lassen können, Unterstützung lässt er sich ja auch gefallen. Ich habe ihn, bei allem Respekt für seine Person, jedenfalls nicht öffentlich gegen die, vielleicht sogar ungewollte, Unterstützung protestieren sehen. Sollte er es tatsächlich selber nicht bemerkt haben, würde das nicht für seine politische Kompetenz sprechen.
Ich finde es widerlich, wie hier mit der Person Uli Burchardt umgegangen wird. Einfach mal was böses behaupten, irgendwas wird schon hängen bleiben. Gut daß er reagiert und heute folgendes veröffentlicht hat:
Liebe Konstanzerinnen und Konstanzer,
es sind jetzt noch wenige Tage bis zur Wahl. Und wir spüren: Der Wahlkampf wird härter.
In den letzten Tagen wurden im Internet und mündlich Behauptungen über mich verbreitet, die schlicht falsch sind.
Was dort unter anderem mit namentlicher Beteiligung des linken Onlinemagazins seemoz inszeniert wurde, ist klassisches Onlinemobbing.
Deshalb möchte ich im Folgenden auf einige der Unterstellungen eingehen, um einer Kampagne zu begegnen, deren einziges Ziel es ist, von der inhaltlichen Auseinandersetzung um die Zukunft unserer Stadt abzulenken.
Für Ihre Unterstützung bin ich sehr dankbar.
Und eines ist klar: Wir bleiben fair!
1. Ich kandidiere als unabhängiger Bewerber.
Obwohl ich der CDU angehöre, kandidiere ich bewusst nicht als Partei-Kandidat und habe mich auch nie um eine Nominierung beworben. Ich habe von Anfang an um die Unterstützung aller Konstanzerinnen und Konstanzer geworben und bin gleich zu Beginn auf die Vertreter aller Gruppierungen gleichermaßen zugegangen. Meiner Unterstützer-Initiative gehören CDU-Mitglieder genauso an wie Grünen-Wähler, SPD-Anhänger genauso wie ein FDP-Stadtrat, Freie Wähler und viele Bürgerinnen und Bürger ohne Parteizugehörigkeit.
Diese breite Basis schafft Unabhängigkeit. Und das ist mir wichtig. Zu meinen Unterstützern gehört auch Andreas Jung und das war nie ein Geheimnis. Um auch das klar zu sagen: Ich stehe und stand mit ihm nie in einer geschäftlichen Verbindung und wüsste auch gar nicht, worin diese bestehen sollte.
2. Wirtschaftskompetenz und Führungserfahrung
Ich war sieben Jahre lang beim renommierten Handelsunternehmen Manufactum tätig. Nach dem Abschluss meines Studiums der Forstwirtschaft an der Fachhochschule Weihenstephan zum Dipl. Ing (FH) habe ich dort zunächst den Gartenkatalog aufgebaut. Nach etwa 2 Jahren wurde ich zunächst kommissarisch, dann mit Gesamtprokura Mitglied der Geschäftsleitung. Ich habe zum Beispiel das Einzelhandelskonzept von Manufactum entwickelt und umgesetzt. Zudem war ich als Alleingeschäftsführer des Tochterunternehmens „Magazin“ für dessen Restrukturierung und Weiterentwicklung zu einem „Multichannel-Unternehmen“ zuständig. Darunter versteht man ein Unternehmen, das sowohl stationären Handel als auch Online-Handel betreibt.
In diesen Funktionen hatte ich umfangreiche Verantwortung für Personal (mehrere hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) sowie Umsatz- und Budgetverantwortung in zweistelliger Millionenhöhe. Meine Zeit bei Manufactum war eine sehr erfolgreiche Zeit. Mit meinem damaligen Chef Thomas Hoof habe ich bis heute Kontakt und ein ungetrübtes Verhältnis.
3. Selbständigkeit
Im Jahr 2005 habe ich mich selbständig gemacht. Die Firma begann mit Marketing-Dienstleistungen für namhafte nationale Kunden und hat sich immer mehr auf die Unternehmensberatung spezialisiert, konkret auf die Beratung bei der Vermarktung von Qualität und Nachhaltigkeit. Im Krisenjahr 2009 habe ich die Firma verkleinert und 2010 aus technischen Gründen von einer GmbH & Co. KG in eine reine GmbH umfirmiert.
Die Zahlen, die über mein Unternehmen veröffentlicht werden, beziehen sich im Wesentlichen auf die damalige Beteiligungs-GmbH, die nur der Haftung diente und nie operativ tätig war – sie haben keinerlei Aussagekraft. Meine Firma hat mit Ausnahme des Anlaufjahres 2005 immer respektable Gewinne erzielt, selbst im Krisenjahr 2009 eine schwarze Null.
Heute bin ich neben der Beratungstätigkeit der Uli Burchardt GmbH auch freiberuflich als Referent und Autor tätig. Als Referent halte ich Vorträge über die Vermarktung von Qualität und Nachhaltigkeit. In letzter Zeit habe ich in diesem Rahmen zum Beispiel Vorträge gehalten beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband, bei der HSMA (Verband der Sales- und Marketingfachkräfte aus Hotellerie, Gastronomie und Tourismus), beim DEHOGA Bundesverband oder auch bei INTERSPORT Deutschland.
Das Jahr 2011 ist buchhalterisch noch nicht abgeschlossen, wird aber sicher eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre meiner Selbständigkeit sein.
Ich lebe sehr gut von meiner Selbständigkeit und bin stolz darauf.
4. Mein Buch „Ausgegeizt“
Im März 2012 ist mein Buch „Ausgegeizt!“ im Campus-Verlag erschienen. Darin thematisiere ich die Bedeutung der Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Konsum. Selbstverständlich bin ich der Autor dieses Buches, die Inhalte stammen ausschließlich von mir. Ebenso selbstverständlich habe ich mir hinsichtlich der Form des Buches Unterstützung gesucht, wie das bei Sachbüchern üblich ist. Namentlich waren das mein Literaturagent Oliver Gorus und Teile seines Teams. In der Danksagung meines Buches ist das entsprechend kenntlich gemacht.
5. Meine Mitgliedschaften: Wirtschaftsrat der CDU und Attac
Ich gehöre dem Wirtschaftsrat der CDU an und bin seit vielen Jahren Mitglied des Vorstandes der Sektion Konstanz-Westlicher Bodensee des Verbandes. Der „Wirtschaftsrat der CDU e.V.“ ist ein bundesweit organisierter Unternehmerverband, der sich als Plattform zur Mitgestaltung der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik im Sinne der sozialen Marktwirtschaft versteht. Im genannten regionalen Vorstand bin ich auch Pressesprecher, etwas anderes habe ich nie gesagt.
Dies habe ich auch einem der Online-Aktivisten persönlich mitgeteilt, was ihn nicht daran hinderte, öffentlich das Gegenteil zu behaupten.
Im Frühjahr 2011 bin ich zudem Mitglied des Netzwerks Attac geworden. Wie ich bei zahlreichen Gelegenheiten öffentlich gesagt habe, bin ich dort nicht Aktivist, sondern sehe meine Mitgliedschaft als Unternehmer dort als Signal: Wir müssen gemeinsam für die Bewahrung der sozialen Marktwirtschaft eintreten, da sie von entfesselten Kapitalmärkten bedroht wird. Deshalb bin ich für eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte und für eine Finanztransaktionssteuer.
6. Mein Lehrauftrag an der HTWG
Ich betrachte meinen Lehrauftrag überwiegend als ein Ehrenamt, da die Vergütung in keinem Verhältnis zum Aufwand steht. Ich erfülle meinen Lehrauftrag gerne und bin stolz darauf. Ebenso stolz bin ich auf meine Studentinnen und Studenten.
Fazit: Vielleicht ist mein Lebenslauf bunter als andere, es gibt aber in meinem Leben nichts zu verbergen.
Sollten Sie irgendwelche Fragen an mich haben, sprechen Sie mich also gerne an. Ich bin die nächsten Tage sehr intensiv bei vielen Terminen in Konstanz unterwegs. Die Einzelheiten können Sie meiner Homepage entnehmen. Bitte kommen Sie direkt auf mich zu. Nichts ist besser als das persönliche Gespräch.
Ich freue mich auf die kommenden Tage und eine sachliche Debatte im Wahlkampf,
Ihr
Uli Burchardt
Dass seemoz Frau Seliger offen unterstützt ist völlig legitim und jeder kann das für sich einordnen. Die Berichterstattung des Südkuriers ist das für viele Leser nicht Bestes Beispiel dafür ist der Artikel heute morgen im Anzeiger. Da wird offensichtlich versucht das schwache Bild des Wunschkandidaten zu relativieren, indem Schwächen eingeräumt werden, um eventuellen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, um den Schaden damit zu begrenzen. Indirekt geschickt wird die B33 Umfallerthese veröffentlicht und damit einem breiten Publikum zugänglich gemacht, ohne dass sie vertreten wird. Bei Frau Reiser spricht man von Übermotivation und Ehrgeiz. Wie würde man Motivation wohl beurteilen, wenn die vom Wunschkandidaten ausging? Herrn Burchardt aber misstraut man möglicherweise, weil man ihn nicht gut kennt. Ich stelle hiermit klar, dass ich Herrn Burchardt tatsächlich nicht kenne. Aus diesem Grunde werde ich mir gewiss kein Urteil über seine menschlichen Qualitäten erlauben. Ich respektiere ihn, wie jeden anderen Kandidaten. Der Grund, weshalb ich ihn lieber nicht als OB sehen möchte ist sachlicher Natur. Er hat sich ernsthaft um ein Amt beworben und sich nicht ausreichend in die Materie eingearbeitet. Er verfügt gewiss über ausgezeichnete Rednerqualitäten, was kein Nachteil für das Amt wäre, doch das ist nicht ausreichend um dieses für unsere Stadt so wichtige Amt auszuüben. Eine Grundvoraussetzung für eine ernsthafte Bewerbung ist in meinen Augen, dass die Hausaufgaben gründlich gemacht werden, wenn selbst das nicht der Fall ist, erübrigt sich alles weitere. In einem schließe ich mich dem Südkurier an, geht wählen und schaut genau hin. Nicht anschließen möchte ich mich der Verhinderungswahlthese, denn es stehen hier Kandidaten zur Wahl, die für das Amt geeignet sind und die jede für sich die dafür notwendigen Kompetenzen aufweisen können.
@Dachfrosch
„Oder hat irgendjemand Grund an der Objektivität und Ausgewogenheit unserer einzigen unabhängigen Tageszeitung zu zweifeln?“
In diesem Satz haben sie 3 Lügen eingebaut…ich hoffe es war Ironie.
Also ich sehe nur, das Fr. S. die Einzige ist, die etwas bewirken könnte mit ihren kompetenten Aussagen. Wenn da nicht wieder der sture egoistische Gemeinderat wäre (nicht alle). Ich bezweifle auch, das die Bürger gar nicht wollen, das ihre Stadt endlich ihre Stadt ist/wird oder bleibt. Denn es ist alles eine leidvolle Gechichte in KN, denn selten wurde etwas gutes bewirkt zur Zufriedenheit der Bevölkerung. In KN heißt es nur Spiel/Sport/Studenten Seestrassenparty/Industriegebietgelage inkl. Komas….. und vor allem CH-Shopping und viel, viel Tourismus.Ob das Fr. S. in seriösen Griff bekommen wird?????
Weitere Bebauung in KN oder KKH oder Verkehrslage B33 und innerstädtisch, na ja, man wird sehen. Der Bahnhofboulevard, fängt an, mir zu gefallen. Den alten CH-Bahnhof könnte man ja wirklich zu einer Fahrradhalle umbauen, mit geringer Parkgebühr zur Erhaltung und sonstigen Kosten. Vor allem aber sollte endlich ein anständig/ansehliches/sauberes WC am Bahnhof enstehen. Ach ich hätte noch sonstige Ideen aber nur für Fr. S.
Ich habe die Debatte von Anfang bis Ende mitverfolgt und mein Eindruck deckt sich weitgehend mit dem von Herrn Reile. Übrigens haben auch andere mir die Rückmeldung gegeben, Sabine Seeliger sei sachlich, gut informiert und kompetent gewesen.
Während Frau Reiser zeitweise sehr wolkig und widersprüchlich war. (1000 + X Parkplätze am Döbele und auch noch Sozialwohnungen und Eigentumswohnungen. Der berühmte Schweizer, der viel einkaufen will und keinen Parkplatz findet usw.)
Herr Burchardt bleibt für mich blass und vage, und auch hier bin ich nicht die einzige.
Ich bilde mir meine Meinung halt selber und die Lektüre verschiedener Medien gehört dazu.
Also im Südkurier kamen diese von Reile wahrgenommenen großen Unterschiede der Kandidaten so überhaupt nicht rüber. Hier wurden alle mit ihren Sachthemen vorgestellt und es war keine Rede davon, dass die Grüne konkreter, kompetenter oder auch pragmatischer gewesen wäre wie die beiden CDUler. Und da der Südkurier Veranstalter war und mit mehreren Journalisten vor Ort, kann man doch davon ausgehen, dass er die Situation deutlich vollständiger und objektiver erfasst hätte, als es ein einzelner Journalist eines Konkurrenzmediums tun kann. Oder hat irgendjemand Grund an der Objektivität und Ausgewogenheit unserer einzigen unabhängigen Tageszeitung zu zweifeln?
Zumindest interessieren sich einige meiner Bekannte als Burchardt-Wähler nicht für Informationen (Wahrheiten?) hier und im Gropper-Magazin. Ihre Wahl steht fest, mit eigener Bildung.
@Eugen Kurz
Wen interessiert schon Wahrheit? Mundus vult decipi! Die Stimmverteilung beim ersten Wahlgang vermag dies trefflich zu belegen. Ich meinerseits komme mir jedenfalls vor wie auf einem Narrenschiff, seit windige Gesellen hier so regen Zulauf erfahren – Wo fängt Hochstapelei eigentlich an? – Doch: die Hoffnung stirbt zuletzt!
Einseitig?
Herr Urban würde sagen: „Die Wahrheit!“, und diesmal träfe er damit den Nagel auf den Kopf. Ich war im Saal, von Anfang bis zum Schluss, und habe aufgepasst. Auch wenn das zeitweilig sehr, sehr mühsam war.