Der Intendant aus Kreuzlingen zu Gast im Bodmanhaus

Sage noch mal jemand, ein Kreuzlinger könne keine Karriere machen. Dieser Kreuzlinger ist drauf und dran, ganz große Karriere zu machen: Jossi Wieler, derzeit Intendant der Staatsoper Stuttgart, zählt schon jetzt zu den großen Regisseuren im deutschsprachigen Raum. Zum Beginn der Herbstsaison kommt er zur Diskus- sion ins Bodmanhaus nach Gottlieben. Gesprächspartnerin am 6. 9. ist die Journalistin und Musikwissenschaftlerin Corinne Holtz

Jossi Wieler stammt aus dem Thurgau und ist heute einer der großen Regisseure im deutschsprachigen Raum. Seit einem Jahr leitet er die Staatsoper Stuttgart. Doch Wieler entspricht nicht dem Bild, das man sich landläufig von berühmten Regisseuren macht: ‚Umsicht, Bescheidenheit, Höflichkeit, Korrektheit sind die sichtbar hervorstechenden Merkmale seiner Person‘, schreibt Hajo Kurzenberger in der kürzlich beim Alexander-Verlag in Berlin erschienenen Monographie «Jossi Wieler – Theater». Dieses Buch, das unter anderem auch einen Text von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek «für, über Jossi Wieler» enthält, ist Anlass für ein Gespräch mit Jossi Wieler im Bodmanhaus Gottlieben am Donnerstag, 6. September.

Jossi Wieler, geboren 1951, aufgewachsen in einer jüdischen Fabrikantenfamilie in Kreuzlingen, ausgewandert 1972 nach Israel, Studium als Regisseur in Tel Aviv, 1980 Rückkehr nach Europa und Assistenz am Düsseldorfer Schauspielhaus. 1985 begeisterte Kritiken für eine Aufführung von Kleists «Amphitryon» am Schauspiel Bonn, 1986 erste Einladung ans renommierte Berliner Theatertreffen. 1994 wird seine Aufführung des Jelinek-Stücks «Wolken.Heim» von «theater heute» zur Inszenierung des Jahres gewählt und auch international ausgezeichnet. Weitere aufsehenerregende, preisgekrönte Inszenierungen folgen, darunter zunehmend auch Opern und auch immer wieder Stücke von Elfriede Jelinek – zuletzt etwa «Rechnitz (Der Würgeengel)».

Das Gespräch mit Jossi Wieler führt Corinne Holtz. Sie ist Musikwissenschaftlerin und Musikjournalistin, langjährige DRS-2-Redakteurin und Studiengangsleiterin für Performance an der Fachhochschule Bern. Corinne Holtz stammt aus Frauenfeld.

Im Anschluss an den Abend, zu dem das Bodmanhaus gemeinsam mit der Kulturstiftung des Kantons Thurgau einlädt, wird wie immer ein Glas Wein offeriert.

Der Theatermann Jossi Wieler im Gespräch mit Corinne Holtz, Donnerstag, 6. September 2012, 20 Uhr. Eintritt: 8 Franken. Reservierung: Bodmanhaus – Am Dorfplatz 1 – 8274 Gottlieben, Tel. +41 (71) 669 34 80, sekretariat@bodmanhaus.ch, www.bodmanhaus.ch

Autor: PM/hpk