Das Internetportal dornroeschen am 3.5.2007

Nun ist sie endlich da, „seemoz“, die vor fast einem Jahr angekündigte Publikation des linken Spektrums. Der (…) Konstanzer Journalist Holger Reile, der in den teilweise wilden achtziger Jahren als Herausgeber des legendären „Nebelhorns“ firmierte, ist der Kopf der ganz neuen Zeitung, die vor allem den „Südkurier“ und die „Schwäbische Zeitung“ und womöglich sogar dornroeschen das Fürchten lehren will.

(…) An der „widerborstigen Zeitung für den Bodenseeraum und das befreundete Ausland“, so die Selbsteinschätzung von Reile & Co, werde „fleißig gebastelt (…) als Alternative zu „Südkurier“ und „Schwäbischer Zeitung“, deren Lokalspalten immer häufiger nur noch von teilzeitbeschäftigten Gymnasiallehrern, geldknappen Studenten und mitteilungsbedürftigen Hausfrauen gefüllt“ würden. So lese „sich das auch“.

„MoZ“ dagegen wolle „alternativ“ sein. Man werde in „MoZ“ „allerdings nichts über die Jahreshauptversammlung Ihres Kleingartenvereins finden“, heißt es in dem sehr selbstbewussten Statement zum Start der Publikation. „MoZ“ warte statt dessen auf mit Berichten „über bemerkenswerte Diskussionen, hörenswerte Konzerte und lesenswerte Bücher; über kommunale Skandale und regionale Randale sowie über Debatten aus Politik und Kultur rund um den See“.

Ein erster Augenschein bringt die Begegnung mit einem durchaus solide gestalteten, angenehm unaufgeregten Auftritt im Internet, wobei allerdings gleich eingangs mit einer doch etwas irritierenden Warnung aufgemacht wird: „seemoz wird keine Preisausschreiben organisieren und keine blödsinnigen Umfragen.“ Das würde nun in der Tat auch wirklich niemand erwarten.

Autor: Erich Gropper