Die „Stuttgarter Zeitung“ schrieb über seemoz:
Es ist gerade mal ein paar Wochen her, da haben die Deutsche Post AG und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi eine gemeinsame Erklärung gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus verfasst. In dem Aufruf von Mitte August, der unter anderem von der stellvertretenden Verdi-Vorsitzenden Andrea Kocsis und dem Post-Vorstandschef Frank Appel unterschrieben ist, ging es um die Weigerung der Post, eine Druckschrift der sächsischen NPD-Landtagsfraktion zu befördern
Erst der Bundesgerichtshof (BGH) hatte den Monopolisten dazu verdonnern können, die Pamphlete der rechtsextremen Partei zu versenden. Man habe in der Sache „Zivilcourage gezeigt“, lobte sich das Unternehmen selbst, sekundiert von Verdi. Und weiter: „Rechtsextremistischen Verhaltensweisen werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln entgegen treten.“ Jeder, der sich in dem Unternehmen an rechtsextremistischen Aktionen beteilige oder diese unterstütze, müsse wissen, „dass er nicht in die Kultur des Unternehmens passt“.
Das klingt beruhigend. Doch ist dem wirklich so? Bei genauem Hinsehen zeigt sich: eher nicht. Die Post beschäftigt ausgewiesene Rechtsradikale – und das seit Jahren. Der stellvertretende NPD-Kreisvorsitzende Armin Schrott ist seit 2004 als Briefzusteller in Rielasingen-Worblingen im Kreis Konstanz tätig. Der heute 45-Jährige war 2011 auch als NPD-Landtagskandidat unterwegs, wo er für ein Verbot von Minaretten eintrat, für ein Gehalt für Mütter und die Stärkung „nationaler Interessen“ sowie die Abschaffung „unsinniger und kostenintensiver Integrationsprojekte“ warb. Ein Aufruf gegen Rechtsextreme, um sie dann im Unternehmen unbehelligt zu lassen – wie geht das zusammen?
Die Post AG bedauert, da könne man nichts machen. Der Mann erledige seinen Job tadellos. Weil er zudem seine Weltanschauung bei der Arbeit nicht zum besten gibt, seien dem Arbeitgeber die Hände gebunden. „Verstöße gegen betriebliche Regelungen“ seien ebenso wenig bekannt wie „parteipolitische Aktivitäten während der Arbeitszeit“. Sobald sich das ändere, werde man „alle arbeitsrechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen“, teilte ein Sprecher mit.
Schrott aber hat Freunde, die alles andere als harmlos sind. Der Journalist Holger Reile, der für die Linken im Konstanzer Gemeinderat sitzt, wird mit Schmähungen und Angriffen überschüttet, seit er in seinem linksalternativen Blog „seemoz“ und im „Neuen Deutschland“ über den Fall berichtet hat. Er bekam sogar Morddrohungen. „Wir ziehen Dich vom Boden hoch, bis Dir die Luft ausgeht“, heißt es da. Holger Reile hat den Staatsschutz eingeschaltet. Die Beamten rieten ihm, die Bedrohung sehr ernst zu nehmen.
Autor: Stuttgarter Zeitung vom 19.10.2013
„Erst der Bundesgerichtshof (BGH) hatte den Monopolisten dazu verdonnern können, die Pamphlete der rechtsextremen Partei zu versenden“. Was ist das für eine merkwürdige Umschreibung für einen Rechtsbruch?
Was ist das für eine ehrenwerte Gesellschaft? Den Amoklauf von Winnenden vergessen? Sarrazins unverhohlenen Rassismus vergessen? Auch von den französischen Militärs verlassen? Endlich Platz für sozialen Wohnungsbau im Ländle !!
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/franzoesische-brigade/-/id=1622/nid=1622/did=12312638/1gkmiak/index.html
Was ist das für eine Linke? Gestern gegen Berufsverbote wettern und heute selbst ein solches fordern. Lasst den Mann doch arbeiten, in der Zeit kann er wenigstens keine Scheiße machen. Am besten sollte er noch Überstunden machen. Und wenn er andere bedroht: Dafür gibt es das Strafrecht.