Traueranzeige

Vor einem Jahr hat die Caritas die das Stadtbild und die Niederburg prägenden Kastanien in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abgeholzt. Wir trauern noch immer und sind wütend über die Respektlosigkeit von Stadt und Kirche.

Dabei hat niemand von uns etwas gegen das geplante Pflegeheim, wenn es wirklich alten und hilfsbedürftigen Menschen nützt.

Hier aber wird alles rein wirtschaftlichen Interessen geopfert: Ausgerechnet an der engsten Stelle der Stadt soll das größte Pflegeheim entstehen: Mit über 100 Plätzen größer als das Marienhaus (99 Plätze), größer als alle anderen Pflegeheime in der Stadt und im Land (Bundesdurchschnitt 63 Plätze), größer als die Fachleute fordern (50 Plätze).

Es gibt kaum Parkplätze – weder für Mitarbeiter, noch für Außenstehende (Ärzte, Physio- und Ergotherapeuten). Besucher werden auf das Parkhaus an der Laube verwiesen (wie, wenn sie Angehörige nicht nur besuchen, sondern am Wochenende mit nach Hause nehmen wollen?)

Und die Bewohner dürfen sich mit Rollstuhl und Rollator am Pflaster der Niederburggassen versuchen, oder schauen, ob sie schnell genug sind, über den vielbefahrenen Rheinsteig zum Rhein zu gelangen.

Für all das sind die Kastanien geopfert worden, für all das soll ein Betonklotz an deren Stelle treten.

Wir sind immer noch fassungslos.

Zukunft-Zoffingen