Paul Nizon liest im Bodmanhaus

In den 1970er Jahren wanderte der Schweizer Kunsthistoriker und Schriftsteller Paul Nizon aus. Die Suche nach dem Geheimnis des Lebens führt ihn in die Stadt Paris, die er als das größte menschliche Kunstwerk empfindet. Er folgt damit dem lockenden Versprechen einer freigeistigen Bohème in Gesellschaft von Beckett, Picasso und Sartre. Siegfried Unseld prophezeit ihm einst Weltruhm, doch Nizon ist ein Geheimtipp geblieben. Nun liest er kommenden Donnerstag in Gottlieben im Bodman-Haus. Darauf haben viele seiner Fans lange gewartet.

Seine Selbsterfindung in dieser als Mythos erlebten Stadt, die ihn von Fremdheits- und Isolationsgefühlen heilt, vollzieht sich nicht zuletzt durch die Frauen, die Paris für Nizon zu einem wundervoll gedeckten Tisch werden lässt. „Parisiana“ versammelt die wichtigsten Texte dieses Jahrhundertschriftstellers über Paris.

Paul Nizon wurde 1929 als Sohn eines russischen Einwanderers und einer Schweizerin in Bern geboren. Er studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Germanistik. 2010 erhielt Paul Nizon den österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur, 2014 den Grand Prix Literatur und ganz neu: 2017 den Gert-Jonke-Preis.

Christoph Kuhn, der moderieren wird, arbeitete 35 Jahre lang für den Zürcher „Tages-Anzeiger“ als Leiter des Kulturressorts und war politischer Korrespondent in Frankreich und Lateinamerika. Er ist Autor eines Romans („Gestellte Bilder“ 1981) und zweier Essaysammlungen („Zeit und Stadt“, 1994, und „Wo der Süden im Norden liegt“, 2007).

Termin: Donnerstag, 15.6., 20 Uhr im Bodmanhaus in Gottlieben. Eintritt: CHF 10.- / CHF 5.- (in Ausbildung). Ermässigter Eintrittspreis CHF 8.- für Mitglieder der ‚FdB‘

Reservationen: +41 (0)71 669 34 80 oder sekretariat@bodmanhaus.ch;
www.bodmanhaus.ch

MM (Bild: Jerry Bauer)