Weltweit erstes demokratisches Ja zum Grundeinkommen?
Am 25. September kommt es in der Stadt Zürich erneut zur Abstimmung über das Grundeinkommen. Die Initiative fordert die Durchführung eines 3-jährigen wissenschaftlich begleiteten Pilotversuchs in der Stadt Zürich. Damit sollen Fakten zum Thema Grundeinkommen geschaffen werden. Der Abstimmungskampf hat mit einem Crowdfunding Mitte Juni begonnen.
In Zürich hat der gemeinnützige «Verein Grundeinkommen» die 1. städtische Volksinitiative zum Grundeinkommen lanciert, welche am 25. September 2022 vors Zürcher Stimmvolk kommt.
Es handelt sich dabei um ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt, um den Effekt eines Grundeinkommens auf Mensch und Gesellschaft zu erforschen. Das Grundeinkommen soll an mindestens 500 Proband:innen und einer entsprechenden Kontrollgruppe getestet werden. Es soll Fakten zum bedingungslosen Grundeinkommen schaffen und prüfen, ob das Grundeinkommen einen möglichen Lösungsansatz für eine finanzielle Existenzsicherung für alle darstellt.
Denn eins ist sicher: Die Covid-19 Pandemie hat zuletzt eindrücklich aufgezeigt, dass die finanzielle Sicherheit zentral für ein angstfreies und erfülltes Leben ist. „Wir haben die Chance auf das weltweit erste, demokratische JA zum Grundeinkommen. Zürich kann am 25. September als Vorreiterin vorangehen und Antworten auf die aktuellen Krisen erproben“, so Lara Can vom Initiativkomitee. Die Initiant:innen sind überzeugt, dass die Chancen für ein Ja zum Pilotversuch gut stehen, weil sie breit abgestützt unter anderem in der FDP, GLP, SP und der Juso engagiert sind.
Im Vorfeld startet der «Verein Grundeinkommen» eine Crowdfunding-Kampagne: «Labor der Zukunft – Grundeinkommen jetzt testen». Mit der Frage «Willst du wissen, ob das Grundeinkommen faul macht?» ging die Kampagne online und erreichte in nur drei Tagen bereits 25% des Finanzierungsziels. «Mit dem Funding werden wir eine spektakuläre und auch etwas provokante Polit-Kampagne durchführen, die weit über Zürich hinaus wirken wird», so Mit-Initiant Silvan Groher.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Macher:innen vom «Verein Grundeinkommen» die breite Bevölkerung einbezieht und mit ihr Aktionen finanziert. Das im 2020 durchgeführte Projekt «Together Now», welches die Bundesmassnahmen für 133 Selbständige und Freischaffende während der Corona-Krise 2020 ergänzte, war ein Grosserfolg. Mittels 1’500 Unterstützer:innen konnten Überbrückungs-Einkommen von insgesamt CHF 280’000 finanziert werden.
Aus diesem Projekt heraus entstand das längerfristig angelegte Pionierprojekt «Ting», gefördert vom Migros Pionierfonds. Ting verzeichnet seit dem Onlinegang Mitte 2020 bereits mehr als 300 Mitglieder, die gemeinsam über CHF 20’539 geteiltes Geld pro Monat verfügen. Ziel der Community ist es, finanzielle Spielräume für Veränderungen zu ermöglichen. Die Community trägt mit monatlichen Beiträgen zu einem Vermögen bei, das allen Mitgliedern zur Verfügung steht, für persönliche Vorhaben, die einen Mehrwert für die Gesellschaft enthalten.
Text und Bild: Verein Grundeinkommen
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