Alle wissen, was sie nicht wollen
In der Schweizer Politik geht es derzeit ähnlich zu wie noch letzten Herbst im britischen Unterhaus, als es um den Brexit ging: Alle wissen, was sie nicht wollen – aber es gibt auch keine Mehrheit für eine Alternative. In noch einem weiteren Punkt ähneln sich die Debatten: Es geht um Verhandlungen mit der EU. In der Schweiz geht es logischerweise nicht um den Austritt aus selbiger, sondern um einen „Rahmenvertrag“. Was hat es damit auf sich? …weiterlesen »
„Über den Wolken – Anleitungen zum Abheben“
So der Titel einer bemerkenswerten Ausstellung, die kommenden Sonntag im Kunstmuseum Thurgau auf dem Gelände der Kartause Ittingen eröffnet wird. Es geht um den Traum vom Fliegen, der sich seit Jahrhunderten durch die Menschheitsgeschichte zieht. Auch mehrere Werke des oberschwäbischen Flugpioniers und Erfinders Gustav Mesmer, der zeitlebens davon träumte, mit einem seiner Flugfahrräder zu fliegen, werden gezeigt. Hier geht es zur Pressemitteilung. …weiterlesen »
Bahnnetz in der Region verstärkt ausbauen
Die Grenz- und Randregionen der Nordostschweiz, am Bodensee und beidseits des Rheins haben ein großes Potential für mehr Eisenbahnverkehr insbesondere im Städtedreieck St. Gallen – Winterthur – Konstanz. Dieses lässt sich mit der bestehenden Infrastruktur mit längeren, einspurigen Strecken nur zu einem kleinen Teil nutzen. Für einen Fahrplan mit mehr Schnellzügen und S-Bahnen fordert die „Initiative Bodensee-S-Bahn“ einen schrittweisen Ausbau der Nordostschweizer Bahninfrastruktur. …weiterlesen »
Kultur-Koma auch in der Schweiz verlängert
Der Shutdown geht geht auch bei unserem Nachbarland in die Verlängerung: Der Schweizer Bundesrat hat seine Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus vergangenen Mittwoch verschärft. Für die Kulturbetriebe bedeutet das: Mindestens bis Ende Februar sollen Kinos, Theater und Museen geschlossen bleiben. Veranstaltungen sind grundsätzlich verboten. Kulturlobbyisten fordern jetzt mehr Hilfen. Außerdem will man vor allem die Nationalbank stärker zur Kasse bitten. …weiterlesen »
Kulturpolitik statt Gemüseshow
Mit einem Engagement für die Verbesserung der Kulturberichterstattung könnte die Kulturstiftung des Kantons Thurgau einen wichtigen Beitrag zum Kulturleben der Ostschweiz leisten. An Geld dafür fehlt es nicht, die Stiftung müsste sich nur auf ihre eigentliche Aufgabe zurückbesinnen: Statt der Bespaßung des kantonalen Publikums durch das geplante, höchst beliebige „Ratartouille“ für eine ernstzunehmende Auseinandersetzung mit der Kultur in der Region zu sorgen. …weiterlesen »
Kulturstiftung des Kantons Thurgau: Am Scheideweg
Die Kulturstiftung des Kantons Thurgau kann im nächsten Jahr auf dreißig Jahre ihrer Existenz in der heutigen Form zurückblicken. Da liegt die Idee natürlich nahe, das Bisherige zu evaluieren und Neues auszuprobieren. Deshalb hat die Kulturstiftung ein neues Format der Kulturförderung lanciert: „Ratartouille“. Dieses neue Projekt der Kulturstiftung klingt nicht nur so, sondern liegt tatsächlich im zeitgeistigen Trend zu Performance statt Tiefgang, kritisiert unser Autor Jochen Kelter. …weiterlesen »
Initiative schlägt neue Bahnstrecke vor
Das Bahnangebot innerhalb der Agglomeration Kreuzlingen/Konstanz und zwischen den benachbarten Agglomerationen ist noch nicht so gut wie an vielen anderen Orten in der Schweiz. Daher hat die Initiative Bodensee-S-Bahn umfassende Verbesserungsvorschläge zum Bundessachplan Verkehr eingebracht. Eine Neubaustrecke zwischen Felben und Tägerwilen könnte die Bahnfahrzeiten um mehr als die Hälfte verkürzen und die Bahnkapazität verdoppeln. …weiterlesen »
Tumult im Turm
In der Eidgenossenschaft stimmte am Wochenende das Wahlvolk über eine Initiative ab, die Konzerne in die rechtliche Verantwortung nehmen wollte, für begangene Menschenrechts-Verstöße und angerichtete Umweltschäden geradezustehen. Sie erzielte immerhin einen moralischer Sieg. Die Abstimmung zur Konzernverantwortung hat die Schweiz stärker verändert, als Bundesrat und Wirtschaftsverbänden lieb sein kann, meint unser Kommentator aus dem Nachbarland. …weiterlesen »
Nachrichten von der Kulturfront
Während die Kultur in Deutschland darniederliegt, geht der Kulturbetrieb in der nahen Schweiz – mit einigen Einschränkungen – weiter. Wer Lust auf leibhaftige zeitgenössische Musik oder eine ausgefallene Ausstellung hat, braucht also nur über die Grenze zu reisen, um sich im befreundeten Ausland seinen bevorzugten Kunstgenüssen hinzugeben. Es ist trotz der finsteren Zeiten einiges geboten – von delikater Spektralmusik bis hin zu schaurigen Truppenübungsplätzen als Bühnenbildern des Krieges. …weiterlesen »
Weniger Geld für Produzenten von Kriegsmaterial
Die „Kriegsgeschäfte-Initiative“, über die Ende November in der Schweiz abgestimmt wird, will Pensionskassen und der Nationalbank verbieten, weiterhin Geld in Rüstungsfirmen zu investieren. Die Nationalbank, IndustrievertreterInnen und bürgerliche Parteien hingegen behaupten, das sei wirtschaftlich nicht verkraftbar. Doch das ist so nicht ganz richtig. …weiterlesen »
Reiche Schweiz wird langsam ärmer
Die Armutsquote in der gesamtschweizerischen Bevölkerung liegt bei mittlerweile 7,9 Prozent. Besonders betroffen sind Alleinerziehende und die Working Poor. Bei der letzten Erhebung der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) 2018 lag die Armutsquote in der Ostschweiz mit 5,8 Prozent unter dem schweizerischen Durchschnitt. Im Thurgau bezogen 1,5 Prozent Sozialhilfe. …weiterlesen »
Die oft vergessene Kunst
Der Tanz hatte in der Antike gar eine eigene Muse, Terpsichore. In Winterthur findet er – selbst in diesem Seuchenjahr – aber auch noch heute immer wieder eine Heimstatt: Das Tanzfestival, das vom 12.-21. November zum 28. Mal stattfindet. Es handelt sich dabei um eine der wegweisenden Veranstaltungen für zeitgenössischen Tanz in der Region, die eine Vielzahl an internationalen und lokalen Choreographien präsentiert, die in dieser Gegend meist wohl nur bei dieser Gelegenheit zu sehen sein werden. …weiterlesen »
Ostschweizer Komitee kämpft für Konzernverantwortung
Das Ostschweiz Komitee für die Konzernverantwortungsinitiative hat vergangenen Dienstag in St. Gallen seine Argumente vorgestellt. Die PolitikerInnen Lucrezia Meier-Schatz (CVP/SG), Thomas Brunner (GLP/ SG), Roger Forrer (SVP/TG) und Franziska Ryser (Grüne/SG) legten dar, wieso aus ihrer Sicht die Initiative eine Selbstverständlichkeit fordert: Wenn Konzerne Flüsse vergiften oder ganze Landstriche zerstören, dann sollen sie auch dafür geradestehen, meint das breite Bündnis. Hier die Medienmitteilung im Wortlaut. …weiterlesen »
Kreuzlingen will mehr Flüchtlinge aufnehmen
Der Kreuzlinger Stadtrat hat sich mit der Forderung an die Schweizer Justizministerin Karin Keller-Suter (FDP) gewandt, mehr Flüchtlinge aus griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen. Er verweist darauf, dass im ehemaligen Flüchtlings-Empfangszentrum in Kreuzlingen – das zum „Ausreise-Zentrum“ umgewidmet wurde – derzeit nur 56 Personen unterbracht sind, obwohl Platz für 290 wäre. …weiterlesen »
Der Versuch, die Schweiz zur Insel zu machen
Ein Song von Paul Simon gibt Ratschläge, wie man eine Geliebte los werden kann: „Fifty ways to leave your lover“. Wenn es um die vertragliche Bindung der Schweiz an die EU geht, muss dies das Lieblingslied der Schweizerischen Volkspartei (SVP) sein. Ende September versucht sie wieder einmal per Volksabstimmung, die von ihr ungeliebte EU loszuwerden. Der Ausgang ist noch offen. …weiterlesen »
Milliarden für neue Kampfjets?
Soll die Schweiz in den nächsten Jahren sechs Milliarden Franken für neue Kampfjets ausgeben oder wirft man damit viel Geld zum Fenster raus? Darüber befinden die Schweizer Stimmberechtigten Ende September. Parlament und bürgerliche Parteien sind dafür, linke und grüne Parteien lehnen ab und unterstützen das von der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) initiierte Referendum gegen die Flugzeugbeschaffung.
Literatur zum Anhören und Anfassen
Literatur ist unvergleichlich und nicht umsonst seit Jahrtausenden eine der großen Inspirationsquellen der Menschheit, ihr Gedächtnis und nur zu oft auch ihr Kummerkasten. Wer schreibt, der bleibt, das gilt zwar nur für die wenigsten AutorInnen, aber die meisten schreiben heutzutage ohnehin fürs Hier und Jetzt. Im Literaturhaus Thurgau in Gottlieben gibt es in den nächsten Wochen zahlreiche Lesungen, die ein breites Spektrum der zeitgenössischen Literatur abbilden und einen Besuch wert sind. …weiterlesen »