Ein Preis für „Bild“ – geht es noch absurder?
Vor sieben Tagen erst war Wolfgang Storz auf Einladung von seemoz und dju (Journalisten-Gewerkschaft in verdi) in Konstanz. Er berichtete über seine Studie »Drucksache „Bild“ – Eine Marke und ihre Mägde«, in der die aktuelle Griechenland-Berichterstattung des Boulevardblattes unter die Lupe genommen wird. Just für diese Artikelserie wird BILD nun ausgezeichnet – ausgewählt von namhaften Journalisten, ausgezahlt von der Johanna-Quandt-Stiftung. Fragt man sich doch: Wer hat da wann und warum an welchem Rad gedreht? …weiterlesen »
SPD will es mit den Kirchen nicht verderben
Anfang Mai hat der Parteivorstand der SPD den Antrag der Laizistinnen und Laizisten in der SPD auf Anerkennung als Arbeitskreis kurz und bündig abgelehnt, „da man das gute Verhältnis zu den Kirchen nicht belasten wolle“. Munter tappt die Partei also ins nächste Fettnäpfchen – die große Tradition von Humanismus und Aufklärung kommt der SPD zusehends abhanden. Das Kreuz in der Schule und das Salär für den Bischof sollen bleiben, findet die SPD-Spitze. …weiterlesen »
Das Märchen von der grünen Volkspartei
Nach 30 Jahren sind die Grünen auf ihrem Marsch durch die Institutionen an einem Etappenziel angekommen. Aller Voraussicht nach werden sie in Baden-Württemberg nun mit Winfried Kretschmann den ersten Ministerpräsidenten ihrer Parteigeschichte stellen können. Die politischen Kommentatoren überschlagen sich derzeit mit eigenwilligen Interpretationen: Die Grünen seien nun eine Volkspartei und das Wahlergebnis markiere eine Niederlage des Konservatismus und einen Sieg linker Politik. Diesen Deutungen ist eines gemeinsam: Sie sind allesamt falsch. …weiterlesen »
Keine Macht den Doofen
Vor einigen Wochen schrieb Michael Schmidt-Salomon einen Artikel für das Lifestyle-Magazin „Mind“, in dem er neben „Religiotie“ auch „Ökologiotie“ und „Ökonomiotie“ als menschheitsgefährdende Wahnvorstellungen beschrieb. Angesichts der Vorgänge in Fukushima, die zeigen, wie sehr wir die Gefahren der Risikotechnologie „ökologiotisch“ verdrängen, ist der Artikel leider sehr aktuell. seemoz dokumentiert den Text in Auszügen. …weiterlesen »
Eine Regierung ist durch den Wind
Egal, auch wenn Angela Merkels CDU sich wider Erwartungen auch bei der baden-württembergischen Landtagswahl an diesem Wochenende durch den Alltag und erneut – wie seit vielen Jahrzehnten – an die Regierung mogeln könnte – es änderte nichts an der Erkenntnis: Die Bundesregierung von Angela Merkel und vor allem ihre Union sind seit der Atomkatastrophe in Japan `durch den Wind` und haben auf der nach oben offenen Unglaubwürdigkeits-Skala einen neuen Spitzenwert erreicht. …weiterlesen »
Nur die Laufzeit zu den Wahlen zählt
“Es ist unanständig, diese Katastrophe zu Wahlkampfzwecken zu missbrauchen”, so will der CDU-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, seine davon schwimmenden Felle retten. Man dürfe keinen Wahlkampf „auf dem Rücken der Opfer in Japan führen“ schallt es aus der CDU und aus dem konservativen Blätterwald. Aber welches Thema müsste die Menschen hierzulande gerade jetzt nicht mehr umtreiben? …weiterlesen »
Libyen im toten Winkel der Medien
Der Volksaufstand in Libyen unterscheidet sich in vielfacher Hinsicht von den Revolutionen in den Nachbarländern Ägypten und Tunesien. Während die Diktatoren Mubarak und Ben Ali nach relativ kurzer Zeit dem friedlichen Druck der Straße nachgaben, verteidigt der libysche Diktator Gaddafi seine Macht mit äußerster Gewalt. Doch die Medien klären über solche Unterschiede nicht auf. Der Libyen-Konflikt, durch die Umweltkatastrophe in Japan ohnehin in die zweite Reihe der Berichterstattung gerückt, bleibt undurchsichtig. …weiterlesen »
Zwischen Revolution und Demokratie
Wir leben in spannenden Zeiten. In diesen Monaten stürzt an der europäischen Südflanke eine Diktatur nach der anderen. Doch Europa, das sich selbst als Wiege der Demokratie begreift, muss sich mit der Rolle eines Zaungastes begnügen. Wir haben die Diktaturen in der arabischen Welt zu lange und zu eifrig unterstützt, als dass wir nun für die Opfer unserer „Freunde“ als ehrlicher Makler für eine Demokratisierung akzeptabel wären. …weiterlesen »
Mit Konstantin Wecker zur Nazi-Blockade in Dresden
Rechtsextreme Parteien und Gruppen haben zum 66. Jahrestag der alliierten Luftangriffe auf Dresden wieder einen Aufmarsch angekündigt. Dagegen hat sich ein breites Bündnis organisiert: Auch aus Konstanz startet ein Bus nach Dresden (siehe Kasten im Text). Der Liedermacher und erklärte Gegner des Rechtsextremismus, Konstantin Wecker, fährt am 19. Februar nach Dresden und wird die Anti-Nazi-Blockaden gegen den größten Nazi-Aufmarsch in Europa unterstützen. Christine Wicht von nachdenkseiten.de sprach mit Konstantin Wecker. …weiterlesen »
Die Türkei taugt nicht als Vorbild für Arabien
Seit zwölf Jahren steht die türkische Soziologin Pinar Selek im Verdacht, eine Attentäterin zu sein – ein absurder Vorwurf in einem absurden Rechtssystem. Jetzt startet in Istanbul der dritte Prozess gegen die 38-jährige, die Zuflucht in Deutschland gefunden hat. Doch sie ist nur eine von vielen, die der Willkür der türkischen Justiz ausgesetzt sind: Aus Istanbul berichtet Dieter Sauter. …weiterlesen »
„Er ist ein Hurensohn, aber er ist unser Hurensohn“
Als Franklin D. Roosevelt einmal auf den nicaraguanischen Diktator Somoza angesprochen wurde, antwortete er: “Er ist ein Hurensohn, aber er ist unser Hurensohn”. So drücken sich heutige Politiker natürlich nicht mehr aus, wenn sie ihr ganz besonderes Verhältnis zu den Potentaten der arabischen Welt beschreiben. Aber Merkel, Westerwelle und Co.wissen schon, dass Mubarak und Kollegen in ihren Ländern die Menschenrechte mit Füßen treten, zehntausende politische Häftlinge eingekerkert haben und jegliche oppositionelle Tätigkeit mit Brutalität unterdrücken. …weiterlesen »
Ein Wort und schon ist frau Stalinistin
Helle Aufregung um die Linkspartei: Ein Nebensatz genügt – und alle fallen über die Vorsitzende her. Die von „Spiegel online“, der Bildzeitung für Besserverdienende, gegen Gesine Lötzsch entfachte Kampagne wird zwar wacker gekontert, zuletzt von Oskar Lafontaine bei „Anne Will“ am letzten Sonntag, doch die Schlammschlacht ist gestartet. Völlig überflüssig, denn Europas stärkste linke Kraft hat ganz andere Sorgen. …weiterlesen »
Wikileaks und die Folgen
Zwei Artikel in einem Beitrag: Wie wirkt Wikileaks? Susan Boos denkt über Demokratie im Internet nach. Und über Verantwortlichkeiten eines News-Pools, der Konzerne vernichten oderKriege auslösen kann.
Dieter Sauter, Korrespondent aus Istanbul, berichtet über Enthüllungen vom Bosporus, die das Gleichgewicht in Asien stören. So oder so: Wikileads verändert die Welt. Und wie gehen wir damit um? …weiterlesen »
Was kommt nach dem Auto?
Jobs in der Autoindustrie garantieren schon längst nicht mehr, was sie früher boten: ein akzeptables Auskommen und eine halbwegs sichere Zukunft. Und doch ist die Umstellung der Branche weg vom Klimakiller Auto ein schwieriges Unterfangen. Ein Bericht von einer Gewerkschafter-Konferenz über die Frage: Was kommt nach dem Auto? Gibt es Chancen für einen Umstieg? …weiterlesen »
Geißler rettet Mappus und die CDU
Leider haben wir wieder einmal Recht behalten: Schon zu Anfang der „Schlichtung“ zu Stuttgart 21 haben wir vorausgesagt, dass es Heiner Geißler gelingen wird, die Kurve zu kriegen und nicht nur den unterirdischen Bahnhof für richtig zu halten, die Gegner zu spalten und den baden-württembergischen Ministerpräsidenten und seine CDU vor einem Absturz bei der im März nächsten Jahres bevorstehenden Landtagswahl zu retten. So ist es nun gekommen. …weiterlesen »
Seine Reden bringen Westerwelle ins Gerede
Stolz verkündet die IHK einen prominenten Gast: Guido Westerwelle, FDP-Vorsitzender und Außenminister, ist am 21. Januar Gastredner beim gemeinsamen Neujahrsempfang von Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer (IHK) im Konstanzer Konzil. Westerwelle, www-weit wegen seiner „überschäumende Persönlichkeit“ aktuell im Gerede, gerät seiner Reden wegen allerorten ins Gerede, wie eine aktuelle Presse-Information von abgeordnetenwatch.de verrät. …weiterlesen »
Die Integrationsdebatte als Ablenkungsmanöver
Integrationsverantwortliche der Städte Kreuzlingen, Konstanz, Dornbirn, Radolfzell, Schaffhausen und Singen veranstalten am Samstag, 13. 11., in Kreuzlingen eine eintägige Tagung: „Konzepte der Partizipation von MigrantInnen“. Eine sicher wichtige, spannende Veranstaltung. Doch kann sie der derzeitigen Integrationsdebatte in Deutschland gerecht werden? Denn nicht Herkunft oder Religion, sondern die soziale Spaltung ist Ursache der meisten gesellschaftlichen Missstände. Die derzeitige Integrationsdebatte erweist sich als reine Show, die von den realen Problemen ablenken will …weiterlesen »