Kunstverein Konstanz präsentiert Kunst auch online

Die aktuelle Ausstellung im Konstanzer Kunstverein „From Somewhere in the Mediterranean“ muss Anlass sein, über künftige Präsentationsformen nach­zu­denken, denn viele Inhalte waren erstmals online zu sehen – gut so. Bei einem Live-Besuch empfand ich die Exponate zunächst als rätselhaft verschlossen, sie lösten daher in mir beinahe reflexartig Unmut aus – weil ich mich (erneut) des Gefühls nicht erwehren konnte, dass ich etwas sehe, das sich von dem, was ich sehen soll, stark unterscheidet. …weiterlesen »

Schloss Arenenberg: Eine Kaiserin bringt Kohle

Mit Verspätung startet jetzt in den sechs kantonalen Thurgauer Museen das Ausstellungsprojekt „Thurgauer Köpfe“. Das Napoleonmuseum auf dem Arenenberg widmet sich darin unter dem Titel „Eine Kaiserin bringt Kohle“ der letzten Monarchin Frankreichs, Eugénie de Montijo. Sie nutzte das Schlossgut am Bodensee nach dem Tod ihres Mannes, Kaiser Napoléon III., mehrere Jahre lang als Sommersitz. 1906 schenkte sie das Anwesen samt seinen Sammlungen dem Kanton. Vor 100 Jahren, am 11. Juli 1920, starb sie. …weiterlesen »

Kultur Sommer Konstanz 2020 geplant

Mit dem Projekt „Kultur Sommer Konstanz 2020“ wollen sich erstmals verschiedene KulturakteurInnen aus Konstanz zu einem großen Kollektiv zusammen schließen, um ein viel­seitiges Kulturprogramm auf eine gemeinsame Bühne zu bringen. Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Corona“ wollen sie mit vereinten Kräften die hiesige Kultur wieder ein Stück in Richtung Normalität lotsen. …weiterlesen »

Hans Paasche: Seefahrt

Gestern hat unser Gastautor Helmut Donat an Hans Paasche erinnert, der vor 100 Jahren von rechten Freikorpskämpfern „auf der Flucht“ erschossen wurde. Paasche war nicht nur Lebensreformer, Offizier, Revolutionär und Pazifist, sondern auch Schriftsteller. Hier ein Text von ihm aus dem Jahr 1912, aus dem sich so manche (Trug-) Schlüsse ziehen lassen. Viel Spaß beim Lesen, denn schließlich ist Lesen zwar irgendwie wie Googlen, aber zum Glück doch noch immer viel, viel krasser. …weiterlesen »

Literatur auf dem Land: 20 Jahre Bodmanhaus

Als das Bodmanhaus feierlich seinen Betrieb aufnahm, blieben die SchriftstellerInnen unter den Gästen (von denen viele hier nie wieder gesehen wurden) eher im Hintergrund. Diese Gründung war durchaus ein Wagnis, dessen sich die wenigsten bewusst waren: Ein Literaturhaus in der kleinsten Gemeinde des Kantons, die eher für Hotellerie am Seerhein und Hochzeitstourismus bekannt war als für Kultur. Würden Einwohner und Gäste sich an seltsame, mitunter recht trinkfeste Leute wie Autoren gewöhnen? …weiterlesen »

Black Lives Matter – das Theater solidarisiert sich

Teilt die Konstanzer Bühne in einer Medien­meldung mit. Der von Polizisten getötete George Floyd sei keine Ausnahme gewesen, heißt es darin, er stehe „symbolisch für unzählige Schwarze Menschen und People of Color“. Auch in Deutschland erlebten BPoCs regelmäßig Gewalt, ob physisch, institutionell oder psychisch. „Rassistische Gewalt ist auch ein deutsches Problem, sie verletzt, entmün­digt und tötet. So geht es nicht weiter!“ Zu Wort kommen zwei afrikanische Schauspielerinnen. …weiterlesen »

Philharmonie: Sie dürfen wieder spielen

Am Sonntag geht es los mit den Klassikkonzerten im neuen, pandemiegerechten Gewand. Ensembles der Südwestdeutschen Philharmonie geben zwischen 21. Juni und 26. Juli rund zwanzig Konzerte an verschiedenen Spielstätten und nutzen die Gelegenheit, ein teils etwas anderes Repertoire zu präsentieren. Neben mehr oder weniger Klassischem gibt es auch Filmmusik, Tangos sowie zwei eigene Kinderkonzerte zu hören. Als Spielstätten dienen Neuwerk, Rosgartenmuseum, Mainau-Palmenhaus und Inselhotel. …weiterlesen »

„Friedenshetzer“ und Gegner des „Schwertglaubens“ – Teil II

Die Haltung christlicher Theologen und Pfarrer in den Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts ist zumeist wenig rühmlich: Sie haben Waffen gesegnet , zum Krieg aufgerufen und waren tatkräftige Unterstützer von Militarismus und Nationalismus. Alle? Nicht alle, denn es gab einige Ausnahmen. Vor 100 Jahren starb etwa Otto Umfrid (1857-1920), ein Pazifist in den Reihen der evangelischen Kirche. Der weitgehend vergessene Stuttgarter Stadtpfarrer wurde nicht zuletzt von seiner Kirche angefeindet.

Ein Gastbeitrag von Helmut Donat …weiterlesen »

Orchestervorstand zu Nix vs. Pijanka

Nun hat sich auch die Personalvertretung der Philharmonie zu den jüngst aufgeflammten Meinungsverschiedenheiten zwischen der Orchesterintendantin Insa Pijanka und dem Theaterintendanten Christoph Nix geäußert. Die OrchestervertreterInnen richten in einer Erklärung den Blick vor allem in die Zukunft und auf das Publikum, auf dessen regen Zuspruch sie schon in naher Zukunft hoffen. Taktisch geschickt gehen die MusikerInnen auf die drollige Schulhofschubserei der letzten Tage nur sehr indirekt ein. …weiterlesen »

„Friedenshetzer“ und Gegner des „Schwertglaubens“

Die Haltung christlicher Theologen und Pfarrer in den Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts ist zumeist wenig rühmlich: Sie haben Waffen gesegnet , zum Krieg aufgerufen und waren tatkräftige Unterstützer von Militarismus und Nationalismus. Alle? Nicht alle, denn es gab einige Ausnahmen. Vor 100 Jahren starb etwa Otto Umfrid (1857–1920), ein Pazifist aus den Reihen der evangelischen Kirche. Der weitgehend vergessene Stuttgarter Stadtpfarrer wurde nicht zuletzt von seiner Kirche angefeindet. …weiterlesen »

Bühne frei für den krummen Hermann

Anfang Mai hatte das Theater Konstanz als erstes Theaterhaus in Baden-Württemberg ein an die Bedingungen des Infektionsschutzes angepasstes Konzept für die Freilichtspiele auf dem Münsterplatz vorgestellt und damit in der Öffentlichkeit bundesweit großen Zuspruch erhalten. Das Konzept wurde auch von der Stadt Konstanz und dem Gemeinderat abgesegnet und somit können die Münsterfestspiele im Juli stattfinden. …weiterlesen »

Zoff in der Kulturszene: Nix contra Pijanka

Theaterintendant Christoph Nix fühlt sich von Philharmonie-Chefin Insa Pijanka „diffamiert“ und zu Unrecht angegriffen. In einer aktuellen Pressemitteilung des Theaters, die wir ungekürzt veröffentlichen, nimmt Nix nun Stellung zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen, und teilt seinerseits kräftig aus. …weiterlesen »

Geschichte als Lebenswelt

Von Hölderlin in Hauptwil bis zur Serverfarm in Diessenhofen: Eine Geschichte der Arbeit.

Der Basler Historiker Heiko Haumann hat den Begriff der Lebenswelt in der Geschichtswissenschaft mitgeprägt. Damit ist eine Geschichtsschreibung gemeint, die nicht vornehmlich vertikale Abläufe, Daten und Taten großer Männer (und weniger Frauen) in den Mittelpunkt rückt, sondern die die Perspektive von der Geschichte betroffener Menschen einnimmt. Den Autor des jüngst erschienenen Buchs Spuren der Arbeit, Stefan Keller, hat Haumann damals mit dessen Grüningers Fall nicht zufällig promoviert. …weiterlesen »

Hölderlin zum 250.: „Pallaksch, Pallaksch“

Ganz einfach hatte es Hölderlin nicht mit seinen Mitmenschen, aber einfach hat er es ihnen auch nie gemacht, weder als Mensch noch als Lyriker. Von ihm, der vor 250 Jahren in Lauffen am Neckar geboren wurde und 1843 in Tübingen starb, wurden zu Lebzeiten beileibe nicht alle Werke gedruckt, und breitere Anerkennung erfuhr sein Schaffen erst ab dem frühen 20. Jahrhundert, als auch sein Spätwerk gelesen wurde, das zuvor oft als Gebrabbel eines Schizophrenen abgewertet worden war. …weiterlesen »

„Alle müssen ‚Farm der Tiere‘ gesehen haben!“

Ein Theater für alle – das wollen die neue Intendantin am Theater Konstanz Karin Becker, Chefdramaturgin Doris Happl und der designierte Leiter des Jungen Theaters Kristo Šagor in der Spielzeit 2020/21. In der vergangenen Woche stellten sie sich und ihren Spielplan in virtuellem Rahmen der Presse vor. Unter dem Motto „Einmal Welt, bitte!“ soll dem Theaterpublikum in der kommenden Spielzeit eine Mischung aus Klassikern wie Shakespeares „Viel Lärm um nichts“, modernen Werken (zum Beispiel „Katharina Blum. Oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“) und Neuheiten wie „dosenfleisch“ von Ferdinand Schmalz präsentiert werden. …weiterlesen »

Kultur-Clips vs. Corona – Manfred Junker

Ob die Reihe „Jazz unter Palmen“, die üblicherweise in den Sommermonaten auf der Mainau veranstaltet wird, auch 2020 stattfinden kann, steht derzeit noch in den Sternen. Um in dieser schwierigen Zeit den Jazz aber nicht zu kurz kommen zu lassen, finden im Palmenhaus der Insel Konzerte statt, die im Netz gestreamt werden. Ab Sonntag um 19.30 Uhr ist der Gitarrist Manfred Junker zwischen Palmen und Orchideen zu sehen und zu hören. …weiterlesen »

Saxophonunterricht in Corona-Zeiten

In der derzeitigen schwierigen Situation gibt seemoz ausgewählten Unternehmen, Institutionen und Soloselbstständigen, die sich von sozialen und ökologischen Grundsätzen leiten lassen, die Gelegenheit, sich, ihre aktuelle Situation und ihre besonderen Angebote darzustellen. Heute berichtet der in der Konstanzer Jazz-Szene bestens bekannte Saxophonist Uli Stier, wie er sich durchzuschlagen versucht. …weiterlesen »