Ein Schiff als soziologisches Labor

In der neuen Produktion des Micha Stuhl­mann Ensembles „Beine baumeln himmel­wärts“ ist bereits im Titel implementiert, dass es um Standpunkte und Blickwinkel geht. Was wir in einem Moment wahrnehmen und wie wir es wahrnehmen, hängt mit unserem Blickwinkel, dem Ort und der Situation, dem Befinden zusammen. Im Stück werden starre Sichtweisen aufgelöst und uns unser eigenes alltägliches Sozialverhalten wie in einer Laborsituation vorgeführt. Am 24. und 25. Februar ist es in der Konstanzer Spiegelhalle zu sehen. …weiterlesen »

Auf der Strecke bleibt der Journalismus

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Schweiz wird bekämpft, die Verlage fusionieren wie wild und auf der Strecke bleibt der Journalismus, meint „Kontext“ in seiner aktuellen Ausgabe. Und ein weiteres Journalisten-Thema spielt eine Rolle in der Film-Besprechung „6:3 für die Pressefreiheit“. …weiterlesen »

Wie die Selbstheilungskräfte den Markt nicht heilen

Wirtschaftsfragen als Theaterthemen – geht das? Regisseur Mark Zurmühle und Miriam Fehlker, Dramaturgin vom Konstanzer Theater, meinen ja. Und Ayad Akhtar hilft: Der US-amerikanische Autor pakistanischer Herkunft kleidet in seinem Stück nämlich solche Fragen in eine Thriller-Story – am nächsten Freitag hat „Die unsichtbare Hand“ Premiere im Stadttheater. Man darf gespannt sein. …weiterlesen »

Wenn Hirn und Herz sich streiten

Auf der Studiobühne des Unitheaters in Konstanz UTK war das Stück „Weißalles und Dickendumm“ zu sehen. Im Rahmen einer Liebeskomödie werden Themen wie der Dualismus von Körper und Geist, aber auch verschiedene Formen der Liebe behandelt. Mit einem zu Unrecht selten inszenierten Stück gibt Regisseurin Anna Hertz ihren Auftakt als neue Leitung am UTK und wird mit donnerndem Applaus belohnt. …weiterlesen »

Das Schweigen der Druiden

Nicht alle Komponisten waren tatsächlich Komponisten von Beruf. Erst, nachdem er abends seine Pferdemetzgerei zugesperrt und all das Blut abgeduscht hatte, verwandelte sich etwa Erik Satie in den Meister heiterer musikalischer Freiübungen … halt, das ist gelogen. Tatsache hingegen ist, dass sich Charles Ives lieber eine goldene Nase als Versicherungsunternehmer verdiente, statt heldenhaft als bahnbrechender Komponist zu verhungern. …weiterlesen »

Kontext: „Kein Jahr mehr ohne Krieg“

Die Informationsstelle Militarisierung in Tübingen, kurz Imi, macht keine schöne Arbeit. Aber gute. Und eine, die immer wichtiger wird – die Imi-Reportage wird zum Kernstück der aktuellen Kontext-Ausgabe. Und mit Michael Lünstroth und Christoph Nix haben es zwei Konstanzer Bekannte wieder einmal bis nach Stuttgart geschafft. …weiterlesen »

Zebra-Kino endlich wieder mit vollem Programm

Nach den närrischen Tagen ist das Zebra-Kino wieder mit vollem Programm da: Ein Meisterwerk aus den USA mit einem Hauptdarsteller, der so viele Oscars gewonnen hat wie niemand vor ihm; ein Gruselfilm aus Österreich und ein deutscher Film von und für Jugendliche. Was aber nicht fehlen darf: Eine Schau preisgekrönter Kurzfilme, die schon legendären moonlight shorties. Die seemoz-Vorschau: …weiterlesen »

Mit 65 ist man alt, ab 80 „hochbetagt“

Am Theater Konstanz inszeniert Regisseur Andreas Pirl das Stück „Gestern ist auch noch ein Tag“ von Kirsten Stina Michelsdatter, ein Dialog zwischen Mutter und Tochter. Der Text wurde eigens für die beiden Darstellerinnen geschrieben, die im wahren Leben Schwieger­mutter und -tochter sind. Veronika Fischer hat vor der Wiederaufnahme des Stückes im März mit den beiden gesprochen. …weiterlesen »

„Muzungu“ und der neue Kolonialismus

Und schreiben kann er auch – nicht nur Rechtsgutachten, Doktorarbeiten und Zeitungsartikel, sondern neuerdings auch Kriminalromane. Mit „Muzungu“ legt Christoph Nix, Rechtsprofessor, Rechtsanwalt und Theaterintendant aus Konstanz, seinen dritten Roman und einen politischen Krimi vor, der so gar nichts von einer Räuberpistole hat. …weiterlesen »

Von der Lust, heutzutage Komponist zu sein (II)

Im zweiten Teil unseres Gesprächs erzählt der Komponist Wolfgang-Andreas Schultz, wie er Indien für sich entdeckte und welchen Einfluss außereuropäische Kulturen auf sein Komponieren haben. Neugierige Ohren können sich davon am 18.2. im Wolkensteinsaal in Konstanz selbst ein (Hör-) Bild machen. Natürlich beantwortet er auch die Gretchenfrage nach seinen Lieblingskomponisten.

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Von der Lust, heutzutage Komponist zu sein

Es ist selten genug, dass ein zeitgenössischer Komponist in Konstanz in einem Porträtkonzert – mit also nur von ihm komponierten Stücken – vorgestellt wird. Am 18.2. ist es so weit: In einem Kammerkonzert der Südwestdeutschen Philharmonie werden drei neuere Werke von Wolfgang-Andreas Schultz aufgeführt. Wir sprachen mit diesem Komponisten, der sich außerhalb des Mainstreams der Neuen Musik wohlfühlt – und gerade deshalb kein Problem mit dem Publikum hat. Ein Gespräch in zwei Teilen: …weiterlesen »

Kunst gegen Rechts, aber wo geht’s nach Links?

So zwei Titel der neuen Kontext-Ausgabe, die sich zudem den Tarifabschluss in der Metallindustrie vornimmt oder auch die türkische Militäroperation Olivenzweig – und das auch auf türkisch. Doch auch der Stuttgarter Dauerbrenner S21 darf nicht fehlen. …weiterlesen »

Kino in der Fasnacht

Nur zwei Filme hat das Konstanzer Zebra-Kino diese Woche im Programm – kein Wunder angesichts des Fasnachtstrubels: Einen US-Streifen des neuen Regiestars Kathryn Bigelow über „Rassenunruhen“ in Detroit und einen deutsch-koreanischer Film mit der aufstrebenden, aufregenden Kim Min-hee (Foto), die trotz junger Jahre schon Preise bei den Filmfestivals in Locarno und Berlin einheimste. …weiterlesen »

„Tuttlinger Krähe“ wird volljährig

Die „Tuttlinger Krähe“, 2001 aus dem Ei geschlüpft, hat sich zu stattlicher Größe gemausert und erlebt ab 10. April ihre bereits 18. Auflage. Bis zum Finale am 15. April garantiert der Wettbewerb dem kleinen Tuttlingen die Aufmerksamkeit der bundesweiten Kleinkunstszene, wenn zwölf starke Teilnehmer um den Bronzevogel wetteifern. Letzten Freitag startete der Vorverkauf der Einzelkarten für die „Tuttlinger Krähe 2018“. …weiterlesen »

Je suis Jelinek

Wie man aus einer Textfläche der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek eindrucksvolle Bilder und politische Relevanz herausarbeitet, wird derzeit in „Wut“ am Theater Konstanz gezeigt. Zu sehen sind die Facetten des dunklen Gefühls im Konflikt zwischen Konsum und Terror. …weiterlesen »

Von linken Lücken und spitzen Pinseln

In der aktuellen Kontext-Ausgabe geht es obendrein um schießwütige Funktionäre, völkischen Nachwuchs, Freund Franziskus und verquere Kopfgeburten, womit eine neue Diskussion unter Linken gemeint ist – wieder einmal spannender Lesestoff mit Erkenntniswert. …weiterlesen »

Wut

Unter dem Schock der Anschläge auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo und einen koscheren Supermarkt in Paris, bei dem vor zwei Jahren 16 Menschen ermordet wurden, schrieb sich Elfriede Jelinek in Rage. Herausgekommen ist „eine rasende Text­fläche namens Wut“, die der Dramaturg Daniel Grünauer und die Regisseurin Claudia Meyer nächsten Samstag auf die Bühne der Konstanzer Theater-Werkstatt bringen werden. …weiterlesen »