Zum Niederknien schön
Nein! Die Rede ist hier nicht von Halle Berry oder Bérénice Bejo – sondern von drei Streichquartetten, Eckpfeilern im Prunkbau der abendländischen Musikkultur, die das in Konstanz ansässige Circolo Quartett am Sonntag in einer Matinee „Melancholie und Lebenslust“ zu Gehör bringen wird. Zentrale Werke der Gattung von Schumann und Bartók ragen aus dem Programm heraus. Das dritte Quartett des Vormittags allerdings nannte kein Geringerer als Beethoven „einen rechten Dreck“. …weiterlesen »
Eine Krähe kommt selten allein
Vom 4. bis 9. April 2017 findet zum 17. Mal der Kleinkunstwettbewerb „Tuttlinger Krähe“ in der Angerhalle Tuttlingen-Möhringen, dem „Mekka der Kleinkunst“, statt. Das Kleinkunstspektakel an der Donau hat sich bundesweit einen Namen in der Szene gemacht. Vom Geheimtipp ist „die Krähe“ zu einem der meist beachteten Kabarett-Wettbewerbe im deutschsprachigen Raum geworden. Seit einigen Tagen gibt es dafür Karten. Für Freunde des Genres ist die Krähe ein Pflichttermin, denn wer es hier ins Finale schafft, dem ist die Aufmerksamkeit sicher. …weiterlesen »
Der Gedankenleser oder: Schöne Grüße von der NSA
Am 15. und 16.12.2016 wird „Der Gedankenleser“, ein dynamisches und hochaktuelles Theaterstück voller Situationskomik, um 20 Uhr im Konstanzer Kulturzentrum K9 aufgeführt. Acht in Konstanz lebende, begeisterte Schauspieler haben das Stück konzipiert und spielen selber mit. Und stellen Sie sich vor: Jemand kann Ihre Gedanken lesen … oder: Sag, was immer Du willst, ich weiß sowieso, was Du denkst. …weiterlesen »
Wer hatte nochmal die „Roten Socken“ erfunden?
Auch anderswo geht es um Bürgerbeteiligung. In Stuttgart zum Beispiel, wo es um die Entwicklung eines Wohnquartiers geht. Ansonsten geht es Kontext in der aktuellen Ausgabe viel um Musik, aber auch um die Rechten im Lande und anderswo. …weiterlesen »
Poesie im Richental-Saal
Im Rahmen der laufenden Kunstausstellung „Hinter Kulisse und Stirn – Das Behagen am Unbehagen“ im Konstanzer Kulturzentrum steht ein Poesie-Festival mit vier Autoren der Phöbus-Reihe des Münchner scaneg-Verlags bevor. Laut dem Steckborner János Stefan Buchwardt darf im Ausstellungskosmos des Politischen, Architekturkritischen und Archaischen das Schöngeistige auf keinen Fall fehlen. …weiterlesen »
Genau, der aus Ottis Schlachthof
Ja, Ottfried Fischer, bekannt als musikverrückter Jungbauer Sir Quickly aus der schrägen TV-Serie „Irgendwie und Sowieso“, als Bulle von Tölz, als Pfarrer Brown oder aus Ottis Schlachthof. Mit seiner Wahnsinnsband „Die Heimatlosen“ zeigt er sich am 8.12. um 20 Uhr im Stadttheater Konstanz komplett neu. Und erzählt über die Liebe, das Leben und die Angst vorm Daheimbleiben. …weiterlesen »
„Ich, Daniel Blake“
Der meisterhafte Film „I, Daniel Blake“ des meisterhaften Ken Loach, 2016 mit der Goldenen Palme bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet, wird ausgiebig im Konstanzer Zebra-Kino gezeigt: eine Anklage an die Sozialsysteme überall in Europa. Außerdem feiert „Drei von Sinnen“ eine wahrlich verdiente Verlängerung: Der Streifen aus Konstanz schlägt alle Rekorde. …weiterlesen »
Demenz – aus der Welt des Vergessens
Durch eine Neuregelung des Arzneimittelgesetztes ist es künftig in Deutschland erlaubt, an Demenzkranken für die Allgemeinheit zu forschen. Die Konstanzer Künstlerin Stefanie Scheurell hat das schon vor Jahren gemacht. Nicht im Namen der Wissenschaft, sondern im Namen der Kunst hat sie sich mit der Demenz befasst und ein umfangreiches Portrait ihrer Großmutter angefertigt. Mit „RUTH“ gibt es nun einen Bildband, der das kontroverse Werk begleitet. …weiterlesen »
Über Job-Center-Klienten und andere Verlierer
Besonders lesenswert: Die Kritik zu dem meisterhaften Ken Loach-Film „Ich, Daniel Blake“ (demnächst im Zebra-und im Scala-Kino). Ein Handwerker in Newcastle gerät nach einem Herzinfarkt in die Mühlen des Sozialstaats – und kämpft dagegen an. Lesens- und später dann sehenswert. …weiterlesen »
Aus der Sicht des Bruders
Der Schriftsteller Hermann Kinder (Foto) ist Gast der Reihe „Konstanzer Literaturgespräche“ und liest – bereits am heutigen Mittwoch – in der Konstanzer Spiegelhalle aus seinem neuesten Buch „Portrait eines jungen Mannes aus alter Zeit.“ Darin schlägt er einen großen Bogen vom Ende des 2. Weltkriegs über den schwierigen Neubeginn mit Brennnesselsuppe in Notunterkünften bis zur Gegenwart. Geschildert wird die Zeit aus der Sicht eines älteren Bruders bis zu dessen Freitod im Februar 1963. …weiterlesen »
„Abgefahren. Romer“: Ganz großes Theater
Die Premiere des Stücks von Gerhard Zahner in der vollbesetzten Konstanzer Zimmerbühne war ein voller Erfolg. Beeindruckend Anna Hertz, eine Schauspielerin mit selten erlebter Ausdrucksstärke. Kongenial ihr Partner Patrick Manzecchi, der jederzeit den passenden Klangteppich wob. Nicht zu vergessen die dramaturgische Ideenarbeit von Leona Strakerjahn. Insgesamt ein kulturelles Highlight des Jahres 2016. …weiterlesen »
KULA rockt den Dezember
So gar nicht weihnachtlich kommt das KULA-Programm im Dezember daher. Zwar gibt es am zweiten Weihnachtstag die legendäre, sagenumwobene und alljährliche Coming Home Party, doch ansonsten geht es überhaupt nicht besinnlich, sondern höchstens rappig und punkrockig und – ja, auch dekadent zu. Da sind dann Smoking, Abendkleid und Toga angesagt und Kaviarhäppchen gibt es auch. Am 17. Dezember ab 22 Uhr. …weiterlesen »
„Das zweite Trauma“
Am Tag nach der Premiere in Stuttgart wird der Dokumentarfilm des Konstanzer Autoren Jürgen Weber „Das zweite Trauma – das ungesühnte Massaker von Sant´Anna di Stazzema“ am nächsten Montag im Konstanzer Scala-Kinocenter seinen Kinostart haben – eine der letzten Aufführungen im zum Abriss freigegebenen Kultkino. …weiterlesen »
Sant’Anna und die Justiz
Der Konstanzer Autor Jürgen Weber zeichnet historische und juristische Momente des ungesühnten Nazi-Massakers im italienischen Dorf Sant’Anna di Stazzema nach. Ein Dokumentarfilm, der Schwächen hat – und trotzdem gesehen werden muss: Thema auf seemoz und Kontext. …weiterlesen »
Konstanz spielt in der Bundesliga
Die Südwestdeutsche Philharmonie ist als eines von nur sechs Berufsorchestern in Deutschland in das Förderprogramm „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ des Bundes aufgenommen worden, das in den nächsten fünf Jahren erhebliche Mittel in die Kassen des Orchesters spülen wird. Woher das Geld kommt und wohin es fließen könnte, war gestern Thema einer Pressekonferenz. „Nachhaltigkeit“ und natürlich „Exzellenz“ waren dabei ganz zeitgeistig die häufigsten Schlagwörter. …weiterlesen »
Konterfei
Sebastian Wandl ist ein Künstler aus Profession – die Kunst begleitet ihn sein ganzes Leben. Nach ausgiebigem Weltenbummeln und Studium an der Freien Kunstwerkstatt München verwirklichte sich 2011 sein Traum, als freischaffender Künstler zu arbeiten. Er hat inzwischen europaweit ausgestellt und ist regelmäßig als Teil des Künstlerkollektivs HAUS75 auf namhaften Messen wie die Kölner ART.FAIR und dem Münchner Stroke vertreten. Und jetzt im artROOM in Konstanz. …weiterlesen »
Lieben Sie? Etwa Brahms?
Wie geht man damit um, bereits zu Lebzeiten zum Klassiker zu werden? Johannes Brahms wählte einen effektiven Weg: Er gab sich gern ebenso bescheiden wie verschlossen und erscheint auch in seinen Briefen nicht als himmelstürmendes Genie, sondern als schlichter Musikhandwerker, der eine ironische Selbstdistanz pflegt. Die Südwestdeutsche Philharmonie hat drei spätere Werke dieses Großmeisters der unsentimentalen Melancholie auf ihr Novemberprogramm gesetzt. Das passt. …weiterlesen »