Porträts provinzieller Gewalttäter
Der pensionierte Geschichtslehrer Walter Hutter, der seit 2014 das Stadtarchiv Markdorf betreut, hat in seinem Buch „Stützpfeiler der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in der Provinz“ eine differenzierte Mikrostudie über die Personen geschrieben, die von 1933 bis 1945 die Naziherrschaft in der Kreisstadt Überlingen durchsetzten und als Täter oft vielfältige Spuren hinterließen. Hier der zweite Teil einer ausführlichen Besprechung dieses Buches, den ersten Teil des Textes finden Sie hier. …weiterlesen »
Porträts provinzieller Gewalttäter
Der pensionierte Geschichtslehrer Walter Hutter, der seit 2014 das Stadtarchiv Markdorf betreut, hat in seinem Buch „Stützpfeiler der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in der Provinz“ eine differenzierte Mikrostudie über die Personen geschrieben, die von 1933 bis 1945 die Naziherrschaft in der Kreisstadt Überlingen durchsetzten. Fazit: Die fünf Nazis, die das Amt des Kreisleiters von 1930 bis Anfang 1945 ausübten, waren Typen aus verschiedenen Milieus mit unterschiedlichen Werdegängen. …weiterlesen »
OB-Kandidatur: Unterstützung für Pantisano wächst
Luigi Pantisano, bei der OB-Wahl im Juli Herausforderer des Amtsinhabers Uli Burchardt, kann sich über prominenten Rückhalt freuen. Filmregisseur Douglas Wolfsperger reiht sich in den Kreis derer ein, die den Stuttgarter Gemeinderat und Stadtplaner bei seiner Kandidatur unterstützen. Nicht der einzige Neuzugang im Unterstützerbündnis, und auch sonst gibt es für Pantisano Positives zu vermelden. …weiterlesen »
Bahn der Zukunft – Hauptstrecke oder Abstellgleis?
Die gute Nachricht: Mehr Menschen denn je fahren mit der Bahn, der Bedarf und die Mittel, neue Züge zu bestellen, seien vorhanden. Die schlechte: Das System und die Infrastruktur geraten an ihre Grenzen. So umriss Matthias Gastel, Bundestagsabgeordneter und bahnpolitischer Sprecher der Grünen, das Dilemma beim Schienenverkehr zum Auftakt des Bodensee-Bahnforums, zu dem er ParteikollegInnen aus Landtag und Gemeinderat sowie VertreterInnen von ISBS, VCD und Pro Bahn nach Singen eingeladen hatte. …weiterlesen »
Bahn der Zukunft – Hauptstrecke oder Abstellgleis?
Die gute Nachricht: Mehr Menschen denn je fahren mit der Bahn, der Bedarf und die Mittel, neue Züge zu bestellen, seien vorhanden. Die schlechte: Das System und die Infrastruktur geraten an ihre Grenzen. So umriss Matthias Gastel, Bundestagsabgeordneter und bahnpolitischer Sprecher der Grünen, das Dilemma beim Schienenverkehr zum Auftakt des Bodensee-Bahnforums, zu dem er ParteikollegInnen aus Landtag und Gemeinderat sowie VertreterInnen von ISBS, VCD und Pro Bahn nach Singen eingeladen hatte. …weiterlesen »
Stadt: Handlungsprogramm Radverkehr wirkt
Naturgemäß gibt es Wahrnehmungsunterschiede zwischen den PlanerInnen, die die städtischen Radverkehrsanlagen pflegen und erweitern sollen, und den RadfahrerInnen, die sie benutzen müssen. Während Autos auf breiten Prachtboulevards nur so dahinrauschen, sehen sich RadfahrerInnen auf handtuchbreite, löcherige, scherbenübersäte Treidelpfade direkt am Rand einer Kloake verwiesen. Wie aber sehen die MacherInnen ihr Werk? Hier ein Überblick der Stadt zum Stand des Handlungsprogramms Radverkehr. …weiterlesen »
Ausflüge gegen das Vergessen (13): Das KZ Überlingen
Um die Rüstungsproduktion am Bodensee unterirdisch „bombensicher“ fortsetzen zu können, wurde in Überlingen im September 1944 ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau errichtet. Die KZ-Häftlinge schufteten beim Bau des Goldbacher Stollens, in den Teile der Rüstungsbetriebe aus Friedrichshafen verlagert werden sollten. Mindestens 243 von ihnen wurden innerhalb von nur acht Monaten getötet, fielen den unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen zum Opfer oder wurden von den Wachmannschaften ermordet. …weiterlesen »
Hanau liegt auch am Bodensee
Lina Seitzl, die Vorsitzende der SPD Konstanz, und der LLK-Stadtrat Simon Pschorr haben Pressemitteilungen zum Attentat in Hanau herausgegeben, in denen sie die rassistischen Morde nicht nur als das Verbrechen eines wirren Einzeltäters einordnen, sondern auch auf gefährliche Tendenzen vor Ort verweisen. Danach sind Rechtsradikalismus und Rassismus im Alltag immer stärker spürbar und müssen von uns allen täglich zurückgewiesen werden. Hier die beiden Mitteilungen im vollen Wortlaut. …weiterlesen »
Frauenrechte sind Menschenrechte!
Auch wenn es so manncher noch nicht gemerkt hat: Menschenrechte kann nicht nur eine Hälfte der Menschheit für sich reklamieren, sondern sie sind universell. Diese Erkenntnis hat sich auch in Deutschland noch immer nicht ganz durchgesetzt, wie etwa die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen beweisen. Deshalb erinnert die Chancengleichheitsstelle der Stadt Konstanz gemeinsam mit weiteren Institutionen im März zum internationalen Frauentag daran, dass Frauen gleiche Rechte haben. …weiterlesen »
Brauner Dreck an jeder einzelnen Note
(red) Was meint eigentlich Norbert Heizmann, einer der prominentesten Fasnachter der Stadt, zur Gesangsdarbietung von Konstanzer Narren in Berlin? In der baden-württembergischen Landesvertretung des Bundestags hatten dort CDU-Stadtrat Marcus Nabholz und närrische Mitstreiter Lieder des als Antisemit und Nazi-Parteigänger enttarnten Willi Hermann zum Besten gegeben. Wir haben bei Heizmann nachgefragt. Seine Stellungnahme im Wortlaut. …weiterlesen »
Auflösung: Wer wars (2)

Am vergangenen Freitag fragten wir nach der englischen Frauenrechtlerin und Publizistin Sylvia Pankhurst (1882–1960). Ihre eng mit der Labour Party verbundene Organisation hieß East London Federation of Suffragettes (später Worker’s Suffrage Federation). Sie selbst schrieb Artikel und Bücher (unter anderem eine Kulturgeschichte Äthiopiens) und gab insgesamt vier viel beachtete Zeitungen heraus, unter anderem „The Woman’s Dreadnought“ („das Schlachtschiff der Frau“), später umbenannt in „Workers’ Dreadnought“, und die „New Times and Ethiopia News“. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie auf Einladung Haile Selassies in Äthiopien. Ihre Mutter war die berühmte Emmeline Pankhurst, die gemeinsam mit Tochter Christabel die militante Frauenrechtsgruppierung Women’s Social and Political Union führte. Ihr Vater war der Rechtsanwalt Richard Pankhurst, der seine Frau und die Töchter in ihrem Stimmrechtskampf unterstützte. Sylvias jüngere Schwester Adela war Mitbegründerin der Kommunistischen Partei Australiens. 1918 erhielten Britinnen über dreißig das Wahlrecht für Parlamentswahlen; ein allgemeines, gleichberechtigtes Wahlrecht wurde erst 1928 eingeführt. brm
„Faschismus entschlossen bekämpfen!“
Trauer, aber auch Wut – und vor allem die Forderung nach Konsequenzen. So lässt sich die Stimmungslage der um die 400 Menschen zusammenfassen, die sich am Freitagabend auf der Marktstätte in Konstanz einfanden. Gemeinsam gedachten sie der Opfer des rechtsextremistischen Attentäters, der am 19.2. in der hessischen Stadt Hanau gezielt neun Menschen ausländischer Herkunft ermordete und im Anschluss seine Mutter und sich selbst tötete. …weiterlesen »
Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (2)
Alle zwei Wochen fragen wir freitags nach Persönlichkeiten aus der Geschichte – nach frechen Frauen, couragierten Männern und überhaupt nach Menschen, die sich für eine bessere Welt einsetzten und dabei nicht selten viel riskierten. Manche sind noch heute bekannt, viele andere aber sind in Vergessenheit geraten – wie etwa die abtrünnige Anhängerin einer der militantesten Frauenrechtsgruppierungen Europas, mit der wir die Serie heute fortsetzen.
Morgen Kundgebung wegen rechter Morde in Hanau
(red) Das Solidaritätsbündnis Rojava und weitere Gruppen rufen als Reaktion auf die rechtsextremistisch motivierten Morde in Hanau dazu auf, am Freitag auf der Konstanzer Marktstätte öffentlich Flagge gegen Rechts zu zeigen. Der Aufruf im Wortlaut: …weiterlesen »
„Ein Narr vom alten Schlag“
Die Lieder des Willi Hermann waren im verdrucksten Klima der 1950er Jahre mitnichten „unpolitisch“, und sie sind es erst recht nicht im Kontext unserer aktuellen Kenntnis darüber, wer Hermann wirklich war, meint Tobias Engelsing, der Direktor der Städtischen Museen in Konstanz und selbst Fasnachter. …weiterlesen »
Anselm Venedey: Das war’s
In seiner letzten Sitzung als Konstanzer Gemeinderat verabschiedete sich Anselm Venedey (FWK) nach annähernd anderthalb Jahrzehnten aus der aktiven Lokalpolitik. Er will sich mehr Zeit für sein Privatleben nehmen und ist auch mehr als nur ein wenig amtsmüde. Verdenken kann man’s ihm nicht, denn die RätInnen absolvieren oft einen Halbtagsjob, der ihnen zudem einiges abverlangt: Nicht zuletzt Sitzfleisch – und die Fähigkeit, ungerührt Stunde um Stunde zuzuhören, und zwar allen und allem. …weiterlesen »
Schäbige „Willkommenskultur“ in Öhningen
Als ehemalige Sozialarbeiterin ist Doris Künzel Kummer gewöhnt. Doch was die ehrenamtliche Flüchtlingshelferin in der Höri-Gemeinde Öhningen zu sehen bekam, hat sie fassungslos gemacht. Im Einsatz für bessere Lebens- und Wohnverhältnisse für Geflüchtete musste Künzel sich immer wieder mit Behörden wegen Unterbringungsmängeln herumschlagen. Eine Küche indes, in der man kaum kochen kann oder ein Bad, das weder Wanne noch Dusche hat, ist selbst ihr noch nicht untergekommen. In einem Brandbrief an Bürgermeister Andreas Schmid prangerte Doris Künzel Anfang Januar die „erbärmlichen Verhältnisse“ in der Anschlussunterbringung an. …weiterlesen »
