Der Flüchtlingstod stand nicht auf der Tagesordnung

Eigentlich ein Skandal: Eine Resolution zur Flüchtlingspolitik wird im Konstanzer Gemeinderat eingebracht – und zuerst von CDU-Sprechern abgelehnt, nur weil Linke die Verfasser sind. Und dann von OB Burchardt auf die nächste Sitzung verschoben, nur weil der Flüchtlingstod nicht vorab auf der Tagesordnung stand. Schlimm aber auch, wie in Stadt und Landkreis Konstanz mit Flüchtlingen umgegangen wird. Höchste Zeit für ein Umdenken – auch vor Ort …weiterlesen »

Chance, Geschichte bewusst zu machen: vertan

„Geschichte nicht blass werden lassen“ wollte das Stadttheater Konstanz nach den Worten seines Intendanten Christoph Nix. Doch der Versuch, mit einer Erinnerungsproduktion auf der Werkstatt-Bühne auf Willy Schürmann-Horster aufmerksam zu machen, ging gründlich schief. Schade: Ein Konstanzer Theatermann, von den Nazis als Widerständler ermordet, hätte als Mahnung in der Gegenwart getaugt. Die Chance – vertan …weiterlesen »

Gestatten: Hans Robert Jauß, SS-Hauptsturmführer

20131020-230435.jpgHans Robert Jauß (1921-1997) war ein weltweit angesehener Romanist und Literaturtheoretiker. Mit Wolfgang Iser und Hans Blumenberg initiierte Jauß die einflussreiche Forschungsgruppe Poetik und Hermeneutik. Ab 1966 lehrte er an der neu gegründeten Universität Konstanz. Erst in den 1990er Jahren wurde intensiver über Jauß´ SS-Vergangenheit diskutiert. Gerd Zahner, im Hauptberuf Rechtsanwalt in Konstanz, hat sich den brisanten Stoff vorgenommen und ein Bühnenstück dazu geschrieben. seemoz hat ihn befragt und wollte wissen, was an den Vorwürfen gegen Jauß dran ist und wie Zahner diese thematisiert

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Radolfzell: Martin Staab ist der neue OB

20131020-230035.jpg(hpk) Mit einer deprimierenden Wahlbeteiligung von gerade mal 48,4 Prozent wurde Martin Staab, bisher Bürgermeister von Waiblingen (s. Foto), bereits im ersten Wahlgang mit 54,2 Prozent der Stimmen zum neuen Oberbürgermeister von Radolfzell gewählt. Für viele enttäuschend das Abschneiden der Radolfzeller Bürgermeisterin Monika Laule, die mit 22,4 Prozent nur Platz zwei erreichte. Die übrigen Bewerber landeten abgeschlagen: Rolf Blocher (12,2%), Richard Atkinson (9,6%) und Dieter Bartz (1,1%).

„Konstanz ist eine liberale Stadt“

Nachtrag zum heutigen Artikel über die Sitzung des Konstanzer Gemeinderats: Wie berichtet, äußerte sich Oberbürgermeister Uli Burchardt zu den Drohungen gegen die seemoz-Redaktion – im Anschluss dokumentieren wir seine Erklärung im Wortlaut. Ähnliche Solidaritätsadressen erreichten uns von den Fraktionen der FGL, CDU und SPD, für die wir uns gleichermaßen bedanken (übrigens gingen alle diese Pressemitteilungen auch an den Südkurier – außer einer dürren Ein-Spalten-Meldung über die Erklärung Burchardts war dazu im Lokalblatt nichts zu finden) …weiterlesen »

Von der Zweckheirat doch noch zur Liebesehe?

Der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz, zu dem die Krankenhäuser von Konstanz ebenso wie jene des Singener HBH-Verbundes gehören, besteht zwar erst seit Ende letzten Jahres, er hat sich aber in dieser kurzen Zeit zumindest im Konstanzer Gemeinderat schon viele Freunde gemacht. Diesen Eindruck vermittelte die Sitzung des Konstanzer Gemeinderates am Donnerstag, auf der unter anderem das medizinische Konzept des Zusammenschlusses präsentiert wurde

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Endlich Hilfe fürs K9

Und sie bewegt sich doch, die Spitalstiftung und ihre Chefin, „Sparfuchs“ Ingeborg Rath: Die beliebte Konstanzer Kleinkunstbühne K9 erhält endlich eine Fluchttreppe und damit die Chance, regelmäßig 30 Tickets pro Vorstellung mehr zu verkaufen, was etliche Tausender zusätzlich in die Vereinskasse spülen dürfte – Geld für freie Kultur in Konstanz, das dringend benötigt wird. Der neue Kulturbürgermeister Andreas Osner hat damit sein erstes Zeichen gesetzt …weiterlesen »

ZAPP kontra Südkurier

„Wenn die Schere im Kopf ihr Unwesen treibt“ hatte seemoz am 9. Oktober 2013 getitelt und über die eigentümlichen Interview-Techniken im ‚Südkurier‘ berichtet. Das sah wohl auch das medienkritische Magazin ZAPP beim Norddeutschen Rundfunk so und brachte diesen hübschen Beitrag: Ab Minute 1:15 wird’s spannend (wenngleich auch die übrigen ZAPP-Beiträge das Anschauen wert sind): Das ist die URL zum Beitrag:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/zapp6691.html

Wenn Gemeinderäte zu Geheimnisträgern gemacht werden

Wieder einmal „nicht öffentlich“, wieder einmal ein Finanz-Desaster? Über Darlehen und Sittenwidrigkeit geht es am morgigen Donnerstag auch im Gemeinderat. Aber – fast möchte man sagen: natürlich – einmal mehr hinter verschlossenen Türen. So dass die Berichterstattung sich aufs Hörensagen verlassen muss. Das ist für Schreiber, Leser und Betroffene gleichermaßen ärgerlich. Ändern kann das nur Oberbürgermeister Burchardt, der sein Wahlkampf-Versprechen von mehr Transparenz endlich umsetzen sollte …weiterlesen »

Willy Schürmann-Horster zur Erinnerung

In der Chérisy ist eine Straße nach ihm benannt, vor dem Stadttheater ein Stolperstein für ihn verlegt – dennoch ist Willy Schürmann-Horster nur wenigen in Konstanz ein Begriff. Der Theatermann, Marxist und Widerstandskämpfer, ab November 1941 am Grenzlandtheater Konstanz als Dramaturg engagiert, wurde 1942 in Konstanz als Mitglied der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ verhaftet und am 9. September 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet: Ihm zu Gedenken veranstaltet das Konstanzer Theater jetzt eine Lesung nebst Diskussion – spät, aber immer noch rechtzeitig …weiterlesen »

Die Volkshochschule kommt aus den Miesen nicht raus

Alle Jahre wieder: Das Damen-Duo an der Führungsspitze der Volkshochschule Konstanz-Singen (vhs) verspricht ein positives, mindestens aber ausgeglichenes Ergebnis – und landet wieder in den Miesen. Im Wirtschaftsjahr 2012 erwirtschaftete frau ein Minus von knapp 13 600 Euro, obwohl ein Überschuss von 48 000 geplant war. Auch das für 2013 angepeilte Plus, das zeigt der bisherige Geschäftsverlauf, wird wohl wieder verfehlt …weiterlesen »

Keine Chance mehr für „Schweizer Schüler“ in Konstanz?

„Ab dem Schuljahr 2014/2015 werden keine Kinder mehr mit Wohnsitz Schweiz in Klassen von Konstanzer Grundschulen aufgenommen“. Solche harte Gangart empfiehlt die Stadtverwaltung den Kommunalpolitikern im Ausschuss für Schulen, Bildung, Wissenschaft und Sport, der kommenden Dienstag tagt. Und damit soll ein altes Problem endlich gelöst werden, das stets für Zoff gesorgt hat: Dürfen Deutsche, die geringerer Abgaben wegen in die Schweiz ziehen, weiterhin das deutsche Schulsystem nutzen?

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„Und Herr Fuchtel reist durch Griechenland und privatisiert das Land“

20131010-001505.jpgMit Giorgos Chondros (s. Foto) kam ein Mann nach Konstanz, der wie kaum ein anderer die Probleme Griechenlands erläutern kann: Als Bürgermeister einer Berggemeinde, Führungsmitglied einer Linkspartei und Koordinator des Projekts „Solidarität für alle“ erlebt er die Auswirkungen der Knebelpolitik in seinem Land hautnah mit. Vor seinem ungemein kenntnisreichen Vortrag gab er Seemoz dieses Interview, das zeigt: „Griechenland ist überall“ …weiterlesen »

Wenn die Schere im Kopf ihr Unwesen treibt

Wolfgang J. Koschnick (s. Foto) ist gar nicht gut zu sprechen auf die Tageszeitung vor Ort. Der renommierte Fachbuchautor aus Allensbach war von Südkurier-Redakteur Uli Fricker zum Interview gebeten worden. Anlass: Koschnicks neues Buch „Der große Betrug. Die hartnäckigsten Lügen und Irrtümer über die Werbung“. Doch das geführte Interview erschien nie. Der Südkurier hat offensichtlich Angst, noch mehr Werbekunden zu verlieren und schweigt deshalb das kritische Buch und seinen Verfasser lieber tot …weiterlesen »

Konziljubiläum: Der karge Rest ist teuer genug

Man könnte auch sagen: Als Tiger abgehoben, aber als Teppichvorleger gelandet. Vom einstigen Programm für das Konziljubiläum (2014 bis 2018) ist nicht mehr viel übrig. Nachdem man sich im letzten Moment von abenteuerlichen Projekten verabschiedet hat, wäre Zeit gewesen, innovative Ideen in Gang zu bringen. Doch geblieben ist, mit wenigen Ausnahmen, ein bräsiger Bodensatz, über den sich lediglich das Bildungsbürgertum freuen wird. Ob sich daran in den verbleibenden Monaten noch etwas ändert? …weiterlesen »

Radolfzeller OB-Wahl – und Jugendliche ab 16 wählen erstmals mit

Zur Radolfzeller OB-Wahl am 20.10. stehen fünf Kandidaten zur Wahl: eine Frau, vier Männer. Erstmals stellen die sich morgen im Milchwerk der Öffentlichkeit vor. Premiere aber auch für jugendliche WählerInnen: Erstmals sind Jugendliche ab 16 Jahren zur Wahl aufgerufen. Der Jugendgemeinderat möchte mit einer Werbekampagne viele Jugendliche zur Wahl motivieren …weiterlesen »

Die Niederburg wird aufgehübscht

Während gegenwärtig der Münsterplatz seinen barrierefreien Durchgangsweg erhält und noch in diesem Jahr das Plätzchen der oberen Hofhalde zum autofreien Treffpunkt umgebaut wird, soll im Frühjahr die Gerichtsgasse saniert werden. Die Pläne sehen eine grundlegende Erneuerung der altersschwachen Gasse vor. Der Technische und Umweltausschuss (TUA) muss nur noch zustimmen …weiterlesen »