Ein nur vorläufiges Ja des Kreistages zur Krankenhaus-Lösung
So viele Zuhörer hatte der Konstanzer Kreistag noch nie – so viele Demonstranten auch nicht. Gut 60 Zuschauer/Demonstranten, darunter Beschäftigte der betroffenen Krankenhäuser sowie etliche Kommunalpolitiker, drängten sich im Sitzungssaal des Landratsamtes, erlebten eine erfreulich offene Präsentation der bisherigen Verhandlungsergebnisse, eine langweilige Diskussion und eine eindrucksvolle Abstimmung: Mit großer Mehrheit stimmte der Kreistag für eine kreisweite Fusion. …weiterlesen »
Hätten Sie mal ein Sommerloch für mich?
Keine Frage: Mit seiner flapsigen Bermerkung in einer Abizeitung hat sich der neue Bundestagsabgeordnete Till Seiler keinen Gefallen getan. Das weiß der eloquente Grüne nun und er hat sich angemessen und in aller Form entschuldigt. Er hätte aber zumindest ahnen können, dass ihm ein heftiger Gegenwind ins Gesicht blasen würde, denn einige Messer waren schon länger gewetzt. Dass sich unter den Verwertern der Seiler´schen Steilvorlage jede Menge Heuchler tummeln, steht außer Frage.
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Klinikum: Beschäftigte und Patienten werden bluten
Konstanz gibt grünes Licht für die Kreislösung: Die Konstanz, Singen und Stockach gehörenden, wirtschaftlich maroden Krankenhäuser sollen einen kommunalen Verbund eingehen. Mit breiter Mehrheit stimmte der Gemeinderat als erster der geplanten Partner den Eckpunkten für den Konsortialvertrag zu. Danach sollen die Krankenhäuser in einer GmbH aufgehen, an der der Landkreis Konstanz 51% hält, während Singen und Konstanz jeweils 23% bekommen und für Stockach 3% vorgesehen sind. …weiterlesen »
Was hat Uni-Rektor Rüdiger zu verbergen?
Eine leider unendliche Geschichte – die häufig genug verschwiegene Zusammenarbeit des Rüstungskonzerns EADS mit Konstanzer Schulen und Hochschulen. Letztes Beispiel: Der aktuelle Kooperationsvertrag mit der Uni Konstanz – erst informierte die Universität nur auf Nachfrage, dann blieb die Schriftfassung verschollen, dann gab es unpräzise Angaben zum Inhalt und schließlich war alles nur ein Missverständnis. Bleibt die Frage: Was hat Uni-Rektor Rüdiger zu verbergen? …weiterlesen »
Schöner Wohnen bei Familie Nissenbaum
Spätestens im Herbst wird die aktuelle Wohnraumnot in Konstanz wieder die Schlagzeilen bestimmen. Wohin mit den StudentInnen, die dann nach halbwegs günstigen Unterkünften suchen? Wohin mit jenen, die mit einem Umzug nach Konstanz liebäugeln, aber sich die hohen Mietpreise nicht leisten können? Es ist ja nicht so, dass es keinen Wohnraum gibt – doch manche Haus- oder Wohnungsbesitzer lassen ihn lieber vergammeln, meist aus Spekulationsgründen. …weiterlesen »
Auch Heckler und Koch mischt in Saudi-Arabien mit
Nach dem umstrittenen Export von Leopard-2-Kampfpanzern gibt es jetzt auch Anzeichen für einen Rüstungsexport aus Baden-Württemberg nach Saudi-Arabien. Nach SWR-Informationen wird derzeit eine Produktion für moderne G36-Gewehre mit Hilfe des Waffenherstellers Heckler & Koch aus Oberndorf in Saudi-Arabien aufgebaut. Die „Aktion Aufschrei: Stoppt den Waffenhandel“, ein bundesweites Bündnis aus zehn kirchlichen und Friedensorganisationen, kritisiert dies scharf. …weiterlesen »
Ist Oberbürgermeister Frank für Grüne noch wählbar?
Bahn statt B33: Die Aktionsgemeinschaft „Das bessere Verkehrskonzept“ begrüßt die durch den Konstanzer Oberbürgermeister angestoßene Diskussion über den Sinn des autobahnähnlichen Ausbaus der B33. Sie lehnt den Ausbau in der geplanten Dimension jedoch als überzogen ab und fordert stattdessen, Mittel des Bundesverkehrswegeplans in Ausbau und Modernisierung der Bahn in der Region zu stecken. …weiterlesen »
Über geheime, einträgliche Geschäfte der Panzerbauer
Auch die Konstanzer Grünen entdecken das Thema: Rüstung am Bodensee. Eine Veranstaltung will nächste Woche die Rüstungsgeschäfte am Bodensee unter die Lupe nehmen. Besonderes Augenmerk genießt da offensichtlich der EADS-Konzern aus Friedrichshafen mit seinen Versuchen, an Konstanzer Schulen und Hochschulen verstärkt Einfluss zu gewinnen. Auf den Beitrag von Till Seiler, neuer Bundestagsabgeordneter und ehemals Lehrer aus Konstanz, darf man deshalb besonders gespannt sein. …weiterlesen »
Eine kleine Demonstration widerständigen Bürgertums
Wohl 150 Menschen – Familienangehörige, Freunde, viele ehemalige Schüler und aktuelle SchülerInnen des Konstanzer Suso-Gymnasiums – gaben Hermann Venedey die Ehre: Die Stolperstein-Verlegung für den mutigen Lehrer, der den Nazis die Stirn bot und zeitlebens als Querdenker galt, geriet zu einer kleinen Demonstration widerständigen Bürgertums. Mit aureichendem Respekt und nötiger Nachdenklichkeit. …weiterlesen »
Stadtgeflüster: Von Heuchlern, Gauklern und Drückebergern
Die Debatte um die Kündigung des Konstanzer Chefarztes Gert Müller-Esch hat sich kurzfristig gelegt und in die Sommerpause verabschiedet. Dann aber auf ein Neues. Mit seiner Erklärung, ob er erneut als OB-Kandidat antreten wird, will sich Horst Frank bis zum Oktober Zeit lassen. Aktuell aber spitzt sich die Situation beim „Südkurier“ täglich dramatisch zu. Gut möglich, dass der noch frische Chefredakteur Stefan Lutz durch den für Südkurier-Verhältnisse orkanartigen Gegenwind in die Knie geht. …weiterlesen »
Zum Tod von Rolf Pape
Die seemoz-Nachricht vom Tode des widerständigen Querdenkers Rolf Pape verbreitete sich schnell. Vielen war der eigenwillige Mann ein Begriff. Er zählte zu den markantesten Gesichtern dieser Stadt. Grund genug auch für die hiesige Tageszeitung, an ihn zu erinnern. Doch Südkurier-Lokalchef Jörg-Peter Rau lehnte einen Nachruf strikt ab. Wen interessiert schon dieser randständige Alte, mag er sich gedacht haben. Hier ein Text von Ernst Köhler, der jahrelang mit Rolf Pape befreundet war. …weiterlesen »
Demonstranten stehen (aber laufen auch) im Regen
Gut 100 Jugendliche und damit deutlich weniger als von den Organisatoren erwartet, demonstrierten am Samstag durch Konstanz. Studentische Organisationen hatten zu der Demo „Wohnraum für alle“ aufgerufen. Die Problematik steht seit Monaten auf der politischen Tagesordnung, wurde von den meisten Medien aber erst vor einer Woche entdeckt. „Wohnraum ist Menschenrecht und keine Ware“, war die politische Losung. …weiterlesen »
Rolf Pape ist tot
Foto: Roland Dorau
Heute früh wurde Rolf Pape auf dem Konstanzer Hauptfriedhof beerdigt. Man kannte den alten Herrn mit seinen langen, weißen Haaren. Der überzeugte Staatsfeind, Sozialaktivist und Physikphilosoph, wie ihn ein langjähriger Freund bezeichnete, gehörte seit Jahrzehnten zum Konstanzer Stadtbild. Behende lief er auf seinen Krücken durch die Straßen, war täglich kilometerweit unterwegs, immer beladen mit Pappkartons und Lebensmitteln, die er irgendwo günstig erstanden hatte. Sein Rucksack war meist prall gefüllt mit fotokopierten Gesetzestexten, über die er in früheren Jahren gerne und ausführlich diskutierte. In den letzten Jahren aber zog sich Rolf Pape immer mehr zurück und wurde auch für seine besten Freunde unerreichbar. Einsam und verlassen ist er schon vor Wochen in seiner Wohnung gestorben. seemoz bemüht sich derzeit um einen Nachruf.
Stolpersteine auch für Singen
In der nächsten Woche werden zum sechsten Mal etliche Stolpersteine in Konstanz verlegt (s. seemoz v. 28.6.). Und tags drauf auch in Singen. Dort hat sich vor gut einem Jahr ebenfalls eine Initiative „Stolpersteine für Singen – gegen Vergessen und Intoleranz“ formiert, die nun bereits zum zweiten Mal die Stolpersteine für Nazi-Opfer verlegen lässt: Nummer 16 bis 27 für Singen. …weiterlesen »
Das blutige Geschäft in der Max-Stromeyer-Straße
Am Panzergeschäft mit Saudi-Arabien, derzeit in der Republik heftig umstritten, verdienen auch Unternehmen aus der Bodensee-Region: Tognum aus Friedrichshafen, gerade von EADS an Daimler transferiert, liefert die Motoren für die Leopard-Panzer, ATM aus Konstanz die Computer. Doch was in den Chefetagen als Geschäft des Jahres gefeiert wird, bleibt der Öffentlichkeit gegenüber ein Staatsgeheimnis: Eine mühsame Recherche im Rüstungsgeschäft am Bodensee. …weiterlesen »
Titanic ahoi
Nicht jeder mag sie als hübsch empfinden, und ihre seltsam altertümlichen Namen Constanze, Fridolin und Friedrich laden auch nicht gerade zum Knuddeln ein – aber anscheinend haben die Konstanzer Gemeinderäte und Gemeinderätinnen eine wahre Affenliebe zu den Bodensee-Katamaranen entwickelt, die sie sich gern auch immer wieder viel Geld kosten lassen. Bei manchen scheint die Zuneigung eher irrational begründet zu sein, andere machen ganz handfeste wirtschaftliche Gründe für ihre Liebe geltend. …weiterlesen »