„Bürgerprotest für unser Krankenhaus“
Ein breites Bündnis – von der AOK bis zu den Rathaus-Parteien, von der Caritas bis zu den Gewerkschaften – will die Konstanzer verdi-Zentrale „zum Erhalt unseres kommunalen Krankenhauses“ schmieden. Für den 31. Mai lädt sie deshalb zur Gründung einer Bürgerinitiative ein. Auch Bürgermeister Boldt steht auf der Einladungsliste.
„Wir sind der Meinung“, schreibt die Gewerkschaftssekretärin Margrit Zepf, „dass die dem Gemeinwohl dienende Gesundheitsversorgung in öffentlicher Hand bleiben muss und nur durch eine kreisweite Lösung eine dauerhafte Zukunftsperspektive geschaffen werden kann. Die Diskussion darüber, wie diese kreisweite Lösung aussehen könnte, wollen wir nicht allein den Politikern und Chefärzten überlassen“.
Bürgerprotest nun auch in Konstanz – S21 und KKH lassen grüßen. Womöglich aber – man mag es kaum glauben – haben Bürgermeister ja aus ihren schlechten Erfahrungen gelernt. Und gehen auf Bürger, Beschäftigte und Patienten zu. Denn die Zukunft des Klinikums geht uns alle an.
Konstanzer Imagefilm: Viel Geld für ganz wenig Inhalt
Nachdem der neue Konstanzer Werbefilm „Willkommen in Konstanz“ abgenudelt war, klatschten sich die geladenen Gäste schier die Hände wund. Man mochte fast meinen, hier, im Hotel „Riva“ an der Seestraße, habe eben eine Oscar-Verleihung stattgefunden. Dabei wurde nur ein dünner Streifen präsentiert, bei dem sekündlich Kitsch und muffige Idylle wie dicker Haferbrei von der Leinwand tropfte. Einziger Trost: Das Grauen war nach rund acht Minuten vorbei. …weiterlesen »
Was ist mit der Integration der Dütschä?
In der Region kennt man Matthias Brenner als „Matze, den Poetry-Slam-Dichter“. Immer wieder und demnächst im Juni in Konstanz tritt er im Dichter-Wettstreit beiderseits der Grenze auf. Dass er aber auch ein sensibler Reporter ist, beweist diese Reportage über Kreuzlingen, der Stadt in der Ostschweiz mit dem höchsten Ausländeranteil. Und Brenner weiß, wovon er schreibt: Schon viermal ist er zwischen Konstanz und Kreuzlingen hin und her gezogen. …weiterlesen »
Krankenhaus-Bosse: „Wir brauchen keine Schlammschlacht“
„Es muss um Inhalte gehen“, forderte Personalrätin Keller auf Seemoz. Das haben sich, reichlich spät zwar, Rainer Ott und Niko Zantl, Klinikum-Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor, nun auch vorgenommen und antworten mit zwei Briefen vom 4. Mai – wir dokumentieren auch diese Stellungnahmen wie immer wortgetreu. Damit der Dialog, damit die Diskussion am Klinikum Konstanz voran kommt. Doch urteilen Sie selbst, ob mit diesen Stellungnahmen wieder ruhigere Zeiten im Krankenhaus anbrechen können… …weiterlesen »
Klinikstreit: Die Gewerkschaft ruft zur Bürgerinitiative auf
Die Gewerkschaft ver.di meldet sich im Streit um das Klinikum Konstanz zu Wort und fordert die Gründung einer Bürgerinitiative. Gleichzeitig rügt sie die Vorgehensweise der Klinikleitung als „wenig souverän“ und verweist auf Spaltungsversuche. Ihr Appell: Nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. …weiterlesen »
Von Grün auf Null
Heute abend um 19.30 Uhr kommt der designierte badenwürttembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann in das Konstanzer Restaurant Seerhein, um den Grün-Roten Koalitionsvertrag vorzustellen. Herrscht eitel Freude über die Einigung oder doch eher Ernüchterung? Haben sich die Grünen von der SPD über den Tisch ziehen lassen? Hier eine kritische Betrachtung …weiterlesen »
Krankenhaus-Chaos: Viele Köche verderben den Brei
Über die Entwicklungen am Konstanzer Klinikum wurde in den letzten Tagen auf seemoz umfänglich berichtet. Es geht nicht nur um die Causa Müller-Esch und auch nicht nur um das katastrophale Missmanagement der Strippenzieher Boldt und Ott. Fragen muss man auch, warum eine Mehrheit aus CDU, FDP, aber vor allem von FGL und SPD mit dazu beigetragen hat, das Dilemma um das Krankenhaus unnötig und ohne Not zu verschärfen. …weiterlesen »
Personalrätin Keller: „Es muss endlich um Inhalte gehen“
Im Rathaus ist man sprachlos: Dass der Personalrat des Klinikums geschlossen zurücktritt, hat die Entscheidungsträger völlig überrascht. Weniger sprachlos ist Elisabeth Keller, Personalrats-Vorsitzende auf Abruf: Im Gespräch mit seemoz fordert sie Geschäftsleitung und Bürgermeister zum Dialog auf: „Es muss endlich um Inhalte gehen.“ Recht hat sie – die Prinzipienreiterei um die Probleme des Klinikums muss aufhören. …weiterlesen »
Konstanzer Klinikum: Personalrat tritt zurück
Gestern abend hat der Personalrat des Konstanzer Klinikums die Konsequenzen aus den Querelen um Gert Müller-Esch gezogen und ist zurück getreten. Diese Entscheidung, so eine aktuelle Mitteilung, sei allen schwer gefallen, stelle aber „ein absolut letztes Mittel in einer ausweglosen Situation“ dar. Und weiter: „Die letzte Woche im Stiftungsrat gefällte Entscheidung einer außerordentlichen und somit fristlosen Kündigung von Herrn Prof. G.Müller-Esch ist für uns zwar Auslöser, aber letztlich nur das bisher drastischste und offensichtlichste Zeichen, wie die derzeitige Krankenhausleitung und Rathausspitze inhaltlichen Hilferufen und auch geäußerter Kritik begegnen“. Weiter wird bemängelt, dass die Auseinandersetzung mit dem Offenen Brief der internistischen Abteilung vollständig fehle. Spätestens jetzt stellt sich die Frage, wie lange sich die Herren Boldt und Ott noch halten können.
Der Brief, über den Konstanz spricht
…den aber kaum jemand kennt. Mit der Veröffentlichung des Offenen Briefes der 25 Mediziner des Zentrums für Innere Medizin am Klinikum Konstanz kurz vor Ostern, der dann in einer Sondersitzung des Gemeinderates zur Kündigung des Chefarztes führte, will seemoz die Diskussion versachlichen. Und ein paar Fragen stellen: Wieso wurden bislang die Kritikpunkte, die Anregungen, die Verbesserungsvorschläge aus diesem Brief nicht diskutiert? Wieso wurde bislang nur über den – nebenbei bemerkenswert sachlichen – Ton des Schreiben gestritten und nicht über seinen Inhalt? Sollte ein Unternehmen, in dem 25 Führungskräfte Verbesserungsvorschläge machen, nicht dankbar sein für konstruktive Kritik? Was sagt das über die Führungsqualitäten von Geschäftsführer Ott, was über die Strategie von Bürgermeister Boldt aus? …weiterlesen »
Solidarität mit Müller-Esch
Chefarzt Prof. Dr. Gert Müller-Esch ist zwar schon von der Website des Klinikums Konstanz verschwunden – Schlagzeilen aber macht er immer noch, der gefeuerte Chefarzt des Zentrums für Innere Medizin. Ärzte-Kollegen melden sich nicht nur auf seemoz zu Wort; Mitarbeiter (s. Foto), Patienten und Politiker beweisen Solidarität. Nur wird darüber in der Haus- und Hofpresse nicht berichtet. Wir veröffentlichen darum die Pressemitteilung der Linken Liste Konstanz, die in anderen Redaktionen verschollen bleibt. …weiterlesen »
„Relikte von gestern beim Südkurier“
Es gab eine kämpferische Mai-Rede von Uwe Hück, dem Porsche-Betriebsrat, in Singen und eine brillante Ansprache von Gregor Gysi in Zürich. Wir aber dokumentieren die 1.Mai-Rede, die Gerhard Manthey im Konstanzer Stadtgarten gehalten hat. Das ist viel Lesestoff, nur geringfügig redaktionell bearbeitet, aber von vorne bis hinten lesenswert. Vor allem die letzten, auf die aktuellen Auseinandersetzungen beim Südkurier bezogenen Passagen empfehlen wir unserer geschätzten Leserschaft. …weiterlesen »
Von Grillstellen und paarungsunwilligen Pinguinen
Stadtgeflüster: Touristiker jubeln, Elektriker buddeln, Pinguine streiken – der Frühling ist hektisch in Konstanz. Wie weggeblasen die Ernüchterung darüber, dass Konstanz noch vor wenigen Tagen fast in steinzeitliche Verhältnisse zurückgefallen ist. Der Strom fiel für einige Stunden aus. Ob dieses schröckliche Desaster die Geburtenrate nach oben treibt? Nein, meint Samuel Graubroth, ehrenamtlicher Sexualberater beim Südkurier. Auch die Pinguine im Sealife denken nicht im Traum daran, sich zu vermehren. Recht haben sie. …weiterlesen »
Chefarzt-Kündigung: Weisschedels Mahnungen verpufften
Ewald Weisschedel, Fraktionsvorsitzender der FWG im Konstanzer Gemeinderat, gilt als einer der kompetentesten Gesundheitspolitiker im Landkreis. Als er über Ostern an seinem Urlaubsort erfuhr, dass Chefarzt Gert Müller-Esch gekündigt werden sollte, warnte er Bürgermeister Boldt und seine Ratskollegen per Mail davor, die Kündigung mitzutragen. Ohne Erfolg. Mit den Stimmen von CDU, SPD, FDP und FGL wurde Müller-Esch handstreichartig entsorgt. Hier im Wortlaut der Aufruf von Ewald Weisschedel: …weiterlesen »
Hardliner setzen sich durch: Chefarzt gefeuert
Irgendwo zwischen Standgericht und Schlammschlacht ist die letzte Sitzung des Konstanzer Gemeinderats wohl ein zuordnen. Einziger Tagesordnungspunkt: Chefarzt Prof. G. Müller-Esch soll gefeuert werden. Das gelang den Hardlinern. Doch Demonstranten blieben vor der Tür, die hochheilige Nichtöffentlichkeit wurde torpediert und die Folgen sind unabsehbar: Zahlen muss einmal mehr der Bürger. Also alle Konstanzer. …weiterlesen »
Arbeitsplatz-Alarm bei Alcan
Beschäftigte und Betriebsrat, Aufsichtsrat und Gewerkschaft waren wie vor den Kopf geschlagen, als am Donnerstag, 28.4., auf einer von der Alcan-Geschäftsleitung in Singen einberufenen Versammlung erklärt wurde: 170 Beschäftigte müssen gehen. Außerdem sollen alle Mitarbeiter in den kommenden vier Jahren ihre Arbeitszeit um 10 Prozent erhöhen. Betriebsratschef Heinrich Holl spricht von einem „Kulturbruch“, der Singener IG-Metall-Bevollmächtigte Rodenfels von „einer Aktion übelster Heuschrecken-Machart“. …weiterlesen »