„Das Bürgertum läuft aus dem Ruder“
Er spricht an der 1.-Mai-Kundgebung in Zürich und ist einer der wichtigsten Politiker der deutschen Linken, im letzten Wahlkampf noch zu Gast in Konstanz: Gregor Gysi über die Notwendigkeit einer antikapitalistischen Energiewende, die Defizite der Grünen, den Zorn des Bürgertums und die Probleme seiner Partei Die Linke, die vor einem sehr schwierigen Übergang steht. …weiterlesen »
Entmachtung eines Chefarztes – auf Raten?
Machtkampf im Konstanzer Klinikum: „Und die Erschütterung in der Belegschaft ist riesengroß“, berichtet die Personalrats-Vorsitzende Elisabeth Keller – Unterschriftenlisten kursieren unter den Beschäftigten, viele wollen zur Gemeinderatssitzung, überraschend für den morgigen Donnerstag einberufen, kommen und ihren Unmut lautstark vortragen. Es geht um die Entlassung eines Chefarztes, aber es geht auch um einen Machtkampf im Klinikum und es geht womöglich um die entscheidende Frage: Wird das Krankenhaus doch privatisiert? …weiterlesen »
Was ist der Stadt die Meinung ihrer Mitarbeiter wert?
Zuerst war die Pressemitteilung der „Aktionsgemeinschaft für ein besseres Verkehrskonzept“, die der Verwaltung vorwarf, dem Gemeinderat wie auch der Öffentlichkeit eine Expertenmeinung zur Verkehrssituation in der Bodanstraße und zur Lago-Parkhauserweiterung bewusst vorenthalten zu haben. Dann kam es zu einer Anfrage im Gemeinderat. Jetzt folgte eine Stellungnahme der Konstanzer Stadtverwaltung. Nur: Statt Antworten zu geben, wirft das Papier neue Fragen auf. Zum Beispiel: Was zählt das Gutachten eines internen Experten?
Sieg für den Schweizer Banken-Banditismus
Über drei Billionen Euro Privatvermögen werden in der Schweiz gebunkert. Schätzungen gehen davon aus, dass 50 bis 70 Prozent dieses Geldes illegaler Herkunft sind. Und ein dreistelliger Milliardenbetrag stammt von deutschen Steuerflüchtlingen. Die brauchen sich aber auch nach letzten Enthüllungen nicht zu grämen: Ein Deal zwischen einer Schweizer Bank und den deutschen Behörden macht’s möglich. …weiterlesen »
Verkehrswende: Konstanzer Forderungen an die neue Koalition
Vorrang für Bahn und Fahrrad – das fordert die Konstanzer Aktionsgemeinschaft „Das bessere Verkehrskonzept“ nicht erst seit heute. Aber heute verlangt sie in einem „Offenen Brief“ von den neuen Stuttgarter Koalitionären verbindliche Vereinbarungen. Adressaten sind vornehmlich Peter Friedrich – der Konstanzer Bundestagsabgeordnete sitzt als SPD-Vertreter am Stuttgarter Verhandlungstisch – und der Konstanzer Landtagsabgeordnete Siegfried Lehmann von den Grünen. …weiterlesen »
Bodensee-Attacis wettern gegen unbegrenztes Wachstum
Attac-Gruppen spannen ein Netz rund um den Bodensee. Das beschlossen Attacis aus Vorarlberg, Lindau, Ravensburg, Konstanz, Singen und Tuttlingen auf ihrem Frühjahrskongress am vergangenen Wochenende in Radolfzell. Doch attac wäre nicht attac, wenn es nur um Organisatorisches ginge. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Frage: Ist unbegrenztes Wachstum möglich? Antwort: Nein. Denn wie kann es unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten geben? …weiterlesen »
Mr. Spock braucht den Konstanzer Flughafen
Der Landeplatz Konstanz (im Volksmund auch als „Flughafen“ verherrlicht) interessiert eigentlich niemanden, ehe dort nicht der erste A 380 abhebt oder das erste UFO aufsetzt. Oder vielleicht doch? Der Konstanzer Gemeinderat interessierte sich in seiner durchaus launigen Sitzung am Donnerstag, 14.04., trotzdem sehr dafür. Nicht minder als für den geplanten massiven Ausbau der Universität, die in den nächsten 50 Jahren baulich sehr zu expandieren gedenkt. …weiterlesen »
Klatsche für Stadtverwaltung und Plädoyer für Radfahrer
Der Verkehrsclub Deutschland rüffelt die Stadtverwaltung. Ungewöhnlich scharf verurteilt der VCD Kreisverband Konstanz die Sperrung eines Teilstücks der Eichhornstraße für Radfahrer durch das Bürgeramt. Das sei rücksichtslos und rechtswidrig. Er empfiehlt betroffenen Bürgern, Widerspruch gegen diese Verkehrszeichenanordnung bei der Stadt Konstanz einzulegen. …weiterlesen »
Rüstungsindustrie kneift. Und SPD und CDU auch…
…bei einer Podiumsdiskussion am 19.4. in der Werkstatt des Konstanzer Stadttheaters. Unter dem reißerischen Titel „Das blutrote Schwäbische Meer, Rüstungskonzerne vor unserer Tür und ihr Geschäft mit dem Tod“ wollen Rüstungsgegner und Politiker darüber sprechen, welche Folgen der Export und der Einsatz von Waffen in Krisen- und Kriegsgebieten hat. Das ist brisant angesichts der Verstrickung von Bodensee-Betrieben in die aktuellen Kriege rund um den Globus. Zu brisant offensichtlich für einige Parteipolitiker und Schuldirektoren. Und für Industrievertreter ohnehin. …weiterlesen »
Neue Ausstellung in Konstanz zu Verbrechen der Wehrmacht
In internationaler Kooperation zeigt das Stadtarchiv Konstanz die Ausstellung „Größte Härte…“, die Verbrechen der Wehrmacht im Polen des ersten Weltkriegsjahres zum Thema hat. Noch eindrucksvoller als die präsentierten Fotos und Dokumente aber dürften Informationen aus dem begleitenden Vortragsprogramm sein. Da geht es zum Beispiel um die beschämende Rolle der SS-Standarte Germania aus Radolfzell und ihres Kommandeurs Heinrich Koeppen. …weiterlesen »
Wenn die Kindheit zum Studienfach wird
Die Uni Konstanz und die PH Thurgau (PHTG) setzen mit dem neuen Studiengang „Frühe Kindheit“ auf grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Der Master-Studiengang wird sich der Frage widmen, wie gesundes Aufwachsen gelingen kann. Einzigartig ist der Studiengang nicht nur wegen seiner inhaltlichen Ausrichtung, sondern auch, weil er grenzüberschreitend angeboten wird: An der Universität Konstanz werden 30 Studierende ihre wissenschaftliche Ausbildung erhalten, die Lehre an der PHTG in Kreuzlingen soll den Bezug zur Praxis herstellen. …weiterlesen »
Stadtgeflüster: Die Rache der Gauklerpartei
Mappus weg und Hoffmann gleich mit. Das hat sich der Allensbacher CDU-Abgeordnete völlig anders vorgestellt. Eine grüne Euphoriewelle, vor allem im Wahlkreis Konstanz, hat einen Mann aus dem Amt gespült, der sehr von sich überzeugt war und ein Scheitern für nahezu unmöglich hielt. Die SPD verlor erneut an Boden, alle anderen Parteien wurden gnadenlos abgewatscht und hatten nicht den Hauch einer Chance. Sie waren lediglich geduldete Zaungäste bei der Auseinandersetzung zwischen CDU und Grünen. …weiterlesen »
Über sieche Krankenhäuser und Lobbyismus in der Stadt
Der Ratssaal war bei Beginn der letzten Gemeinderatssitzung für einmal von Besuchern und Besucherinnen (zum Teil noch mit Schnuller im Mund) überlaufen. Die Zukunft der Krankenhäuser im Landkreis wurde denn auch das zentrale Thema eines sehr, sehr langen Abends. Doch auch die Sylvesterknallerei und unterdrückte Unterlagen waren Thema im Gemeinderat. …weiterlesen »
Mappus weg! Oder doch nicht?
Nun ist´s soweit: Am Sonntag entscheidet sich, wie es in Baden-Württemberg weiter geht. Wird Stefan „Brennstab“ Mappus abgewählt und anschließend in Brüssel endgelagert wie sein Vorgänger? Reicht es für Rosa-Grün? Wird die dröge Farbpalette durch ein sattes Rot aufgefrischt? Wenn ja, sperrt man den Münsterturm vorsichtshalber, um suizidale Wahlverlierer vor dem Schlimmsten zu bewahren? Wie schneiden die KandidatInnen vor Ort ab? Wie hoch ist die Wahlbeteiligung? Fragen über Fragen. Spätestens am 27.3., gegen 18 Uhr, werden wir es wissen. …weiterlesen »
Fritz ist tot
Der Antifaschist Fritz Besnecker wurde am Donnerstag, 15 Tage vor seinem 82. Geburtstag, tot in seiner Wohnung in Singen aufgefunden; wenige Tage auch vor Veröffentlichung seiner Autobiografie „…das widerständige Leben des Fritz B.“, die am 30.3. in der Konstanzer Volkshochschule vorgestellt werden sollte. Dieser Termin findet so zumindest nicht statt – über Änderungen werden wir zeitnah informieren.
Mit Fritz Besnecker verliert die Linke, die VVN-BdA, verlieren die Gewerkschaften einen Kameraden und Zeitzeugen, der die sozial-politische Entwicklung in unserer Region geprägt und erlebt hat wie kaum ein anderer. Allerdings: Für einen würdigen Nachruf brauchen wir noch ein wenig Zeit und etwas Abstand. Derweil nur ein Zitat von Kurt Tucholsky, das auch am Ende der Lesung aus Besneckers Buch stehen sollte und wie ein Motto seines Lebens wirkt: „Denn nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein“.
EADS macht sich an Konstanzer Bildungsstätten breit
Erst die Fachhochschule (HTWG), dann das Ellenrieder-Gymnasium, jetzt die Universität: Der Bodensee-Rüstungskonzern EADS kauft sich in die Konstanzer Bildungslandschaft ein. Vor wenigen Tagen erst unterzeichnete Uni-Rektor Rüdiger in Friedrichshafen eine Rahmenvereinbarung mit Top-Managern der EADS-Tochterfirmen Astrium und Cassidian. Doch die Universität hält sich mit Informationen seltsam zurück – der Rektor habe den Vertrag in „Eigenverantwortung unterschrieben“. Eine Parallele zu den Vorgängen um das Ellenrieder-Gymnasium? …weiterlesen »
Wer sorgt für Streit am Stadttheater?
Zoff am Stadttheater. Ein Regisseur beschwert sich, der Intendant wehrt sich und die Lokalzeitung kocht ihr Süppchen aus dem Zwist. Lokalredakteur Lünstroth nutzt die Attacke von Regisseur Schwarz, um Intendant Nix einmal mehr am Zeug zu flicken. Aufgeregtheiten allerorten also. Wir sprachen mit Chefdramaturg Dr. Thomas Spieckermann vom Stadtheater Konstanz und denken, ein wenig Klärung und etwas Sachlichkeit könnten nicht schaden. …weiterlesen »