Engagiert und widerständig: Wer wars? (10)

Die verrückte Anatomieprofessorin

Weil sie fürs Parlament kandidierte, musste sie ihre Unistelle kündigen. Doch dann akzeptierte die Wahlbehörde einfach ihre Bewerbung nicht: eine Frau in der Politik? Unanständig! Und dann auch noch sie! Ihren Job bekam sie nicht zurück, und die institutseigene Wohnung musste sie auch gleich räumen. Mit 41 Jahren stand die Professorin der Veterinäranatomie vor dem Nichts. Kenias Präsident Daniel arap Moi rieb sich damals die Hände, denn die Vorsitzende des Nationalen Frauenrats war ihm schon lang ein Dorn im Auge. Er freute sich allerdings zu früh, denn jetzt legte sie erst richtig los.

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Verkehrswende made in Konstanz

Fridays for Future Konstanz geht nun wieder zu regelmäßigen Freitagsdemonstrationen über. Am Freitag, den 12. 6., wollen die Konstanzer KlimaschützerInnen mit einer coronagerechten Fahrraddemo ein Zeichen für eine schnelle Verkehrswende setzen. Die letzten Wochen haben so manchen Menschen gezeigt, dass ein Leben mit weniger Verkehrs­lärm auch schön ist, und in manchen Städten zu einem teilweisen Umdenken geführt. Diesen Schwung wollen die Klimabewegten jetzt in normalere Zeiten hinüberretten. …weiterlesen »

Linke gegen Verschärfung des Polizeigesetzes

Erst im November 2017 hatte die grün-schwarze Landesregierung eine Novelle des Polizeigesetzes durch den Stuttgarter Landtag gepaukt, mit der die Befugnisse der Ordnungskräfte im Ländle erheblich ausgeweitet wurden. Jetzt will die Regierung Kretschmann das Gesetz neuerlich verschärfen. Tobias Pflüger, Linke-Bundestagsabgeordneter und Sprecher der baden-württembergischen Landesgruppe, zeigt sich entsetzt über die Planungen. …weiterlesen »

Litzelstetten: Nur bedingt barrierefrei

Im April trafen sich der Behinderten­beauf­tragte der Stadt Konstanz, Stephan Grumbt (Bild), und Ortsvorsteher Wolfgang Gensle zu einem Rundgang durch Litzelstetten. Nun wurden die Ergebnisse bekannt. Die Begehung war angedacht worden, um weitere Schwachstellen in der örtlichen Infrastruktur zu finden, die nicht barrierefrei ausgestattet sind. Hier das vorläufige Resultat der Besichtigung. …weiterlesen »

Harrison: Ministerium lehnt Härtefallantrag ab

Groß war vor rund einem Jahr die Solidarität mit dem Asylsuchenden Harrison Ejike Chukwu, den das Land nach neun Jahren in Konstanz abschieben wollte. Der gebürtige Nigerianer ist in der Stadt bestens integriert und unter anderem ein wichtiger ehrenamtlicher Mitarbeiter im Café Mondial. Nach der behördlichen Rücknahme einer zusammen mit UnterstützerInnen erwirkten Ausbildungsduldung musste Chukwu seine Hoffnung in einen Härtefallantrag beim Innenministerium setzen. Vergeblich, wie jetzt bekannt wurde: In Stuttgart haben die Zuständigen den Daumen gesenkt. …weiterlesen »

Bildungsbude für Singen

Einige politisch interessierte Leute in der Hohentwiel-Stadt trieb die Idee schon länger um: In Singen einen Ort zu schaffen, der für politische Veranstaltungen und Vorträge genutzt werden kann. Zugleich sollten auch Räumlichkeiten für einen Treffpunkt entstehen, der Möglichkeiten „zum Quatschen, gemeinsam Kochen und für Austausch“ bietet. Auf dem Weg dahin sind die Aktiven jetzt einen guten Schritt vorangekommen. Ende Mai haben sie einen Verein gegründet, der die Bildungsbude auf Vordermann bringen soll. …weiterlesen »

No Justice, No Peace!

Eine der eindrucksvollsten Kundgebungen der vergangenen Jahre erlebte Konstanz am vergangenen Samstag. Über 1000 DemonstrantInnen versammelten sich auf dem Münsterplatz, um gegen das System des Rassismus zu protestieren. Auf die Straße getrieben hatte sie der Tod des Afroamerikaners George Floyd, umgebracht von einem weißen Polizisten. Rassistische Gewalt und Diskriminierung, machten die Teilnehmenden deutlich, sind kein US-Phänomen, sondern gehören auch hierzulande zum traurigen Alltag. …weiterlesen »

Keine weiteren Zugeständnisse beim Bau des Luxushotels im Büdingenpark

Luigi Pantisano kritisiert die erneuten Änderungen der Bauplaung des 150 Meter langen Nobelhotels auf dem Gelände des Büdingenparks. Der OB-Kandidat, von Beruf Stadtplaner und Architekt, verlangt eine Kurskorrektur: Anders als bisher solle der Gemeinderat und die Bürgerschaft, allen voran der Verein Bürgerpark Büdingen, in die weiteren Entscheidungen einbezogen werden. …weiterlesen »

Eilmeldung: Großkundgebung gegen Rassismus

(jüg) Weit mehr als 1000 Menschen protestierten am Samstag in Konstanz gegen Rassismus. Anlass der eindrucksvollen Kundgebung auf dem Münsterplatz war die Ermordung des Schwarzen US-Bürgers George Floyd durch einen Polizisten. Rednerinnen, bis auf wenige Ausnahmen nichtweiße Menschen, machten an vielen Beispielen deutlich, dass es sich mitnichten um ein auf die USA beschränktes Phänomen handelt. Rassistische Herabwürdigung in der Schule, an der Uni, im Betrieb und in staatlichen Institutionen gehören auch im angeblich weltoffenen Konstanz zum Alltag. Die überwiegend jungen DemonstrantInnen auf dem Münsterplatz, unter ihnen nicht wenige  Schwarze Menschen und People of Color, ließen lautstark und kämpferisch keinen Zweifel daran, dass sie das nicht länger hinnehmen wollen. (Ausführlicher Bericht folgt.)

Gegen Rassismus und Polizeigewalt

Neben Einzelpersonen rufen auf (Stand 5.6., 15.00 Uhr): Anarchistisches Kollektiv Singen, Café Mondial Konstanz e.V., JugendKultur e.V. Contrast, Konstanzer Seebrücke – Schafft sichere Häfen, linksjugend[’solid] / dielinke.SDS Uni Konstanz, OAT Konstanz, Solidaritätsbündnis Rojava, Teestube Singen.

Büdingen: Buff legt mit weiteren Zumutungen nach

Büdingen-Investor Buff hat bei der Stadt einen neuen Bauantrag eingereicht. Bereits zum fünften Mal verändert der Schweizer damit seine Pläne für die Luxusherberge am Seerhein. Der Verein „Bürgerpark Büdingen“ vermutet Methode: Scheibchenweise wolle er so Umweltversprechungen zerbröseln. Der neue Plan sieht denn auch noch mehr Flächenversiegelung und weniger öffentliche Zutrittsmöglichkeiten vor, außerdem dürften dem Projekt weitere Bäume zum Opfer fallen. Und das ist längst nicht alles. …weiterlesen »

„Keine Steuergelder für Klimakiller“

Fridays for Future meldet sich zurück: Am Dienstag versammelten sich die Klima­schüt­zerInnen nach drei Monaten coronabedingter Demonstrationspause erstmals wieder in der Konstanzer Innenstadt. Mit Mundschutz und unter Einhaltung der Abstandsregeln demon­strierten sie lautstark vor dem Büro des Bundestagsabgeordneten Andreas Jung (CDU) für ein zukunftstaugliches Konjunktur­programm. Anlass sind die laufenden Beratungen der Bundes­re­gie­rung über Wirtschaftshilfen in der Corona-Krise. Dazu hatten sie Jung zuvor schon mehr als hundert Postkarten geschickt. …weiterlesen »

Zoff in der Kulturszene: Nix contra Pijanka

Theaterintendant Christoph Nix fühlt sich von Philharmonie-Chefin Insa Pijanka „diffamiert“ und zu Unrecht angegriffen. In einer aktuellen Pressemitteilung des Theaters, die wir ungekürzt veröffentlichen, nimmt Nix nun Stellung zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen, und teilt seinerseits kräftig aus. …weiterlesen »

Grüne Zettel: Wieder Schlange stehen an der Grenze?

Das Ausbleiben der Schweizer EinkaufstouristInnen war eine der wenigen Pandemiefolgen, über die so manch eine/r nicht unglücklich gewesen sein dürfte. Nicht zuletzt entfiel durch die geschlossene Grenze das Stempeln der sogenannten grünen Zettel, das an Zollstellen regelmäßig zu langen Warteschlangen führte. Die Schlagbäume sollen sich zwar erst am 15.6. wieder komplett öffnen, bereits heute wurde indes wieder mit dem Abfertigen der Ausfuhrkassenzettel begonnen. Eine Absicht, die bei der Gewerkschaft Verdi, die auch Zollbeschäftigte vertritt, auf Ablehnung stößt. …weiterlesen »

Die Marktstätte als „Tatort Klimamord“

Mit einer Tatort-Kulisse demonstrierten in Konstanz am vergangenen Samstag Akti­vist­Innen von Extinction Rebellion gegen eine von den üblichen Verdächtigen in der Industrie vehement geforderte Auto-Kauf­prämie und das Kohlekraftwerk Datteln 4, das just an diesem Tag in Betrieb gegangen war. Für die Gruppe, die sich mit plakativen Aktionen für Klimagerechtigkeit einsetzt, beides fatale Negativsignale für die Klimawende. …weiterlesen »

Auflösung: Wer wars? (9)

Am vergangenen Freitag fragten wir nach dem US-amerikanischen Sänger, Schauspieler und Bürgerrechtler Harry Belafonte. Unter anderem rief er 2005 „Gathering for Justice“ ins Leben, ein inzwischen US-weit agierendes Jugendnetzwerk, das sich für die Beseitigung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheit der Schwarzen und Latinos engagiert. Nach Trumps Amtsantritt 2017 war die Bewegung Mitorganisatorin des Protestmarschs für Frauen- und Menschenrechte in Washington. Er selbst hat sich inzwischen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Immerhin ist er 93 Jahre alt. brm