Aufruf: Solidarität mit Rojava!

Seit 2018 macht das „Konstanzer Solidaritätsbündnis Rojava“ auf die Situation der Menschen in und um die kurdisch bewohnte Autonomieregion Rojava aufmerksam und leistet Aufklärungsarbeit über menschenrechtsverletzende Handlungen von Staaten und Gruppierungen in dieser Region. Aus aktuellem Anlass, der flächendeckenden Bombardierung Nordostsyriens durch die Türkei mit mehr als 60 Toten, wendet sich das Konstanzer Solibündnis mit einem Appell an die Öffentlichkeit:

Dieser Aufruf richtet sich an alle solidarischen Menschen und politische Gruppen, die den erneuten Angriffskrieg der Türkei gegen die selbstverwaltete Region in Nordostsyrien verurteilen. An alle Menschenrechtsaktivist:innen, Mitglieder der Friedensbewegung und alle zivilgesellschaftlichen Akteur:innen, die zu der drohenden humanitären Katastrophe in Nordsyrien nicht schweigen und die Millionen Kurden, Araber, Assyrer, Armenier, Aleviten, Muslime, Eziden und Christen in Nordsyrien ernst nehmen. Es geht um die Verteidigung des Friedens in der Region Der Angriff auf Rojava und auch die kurdischen Gebiete im Nordirak, geht in die nächste Phase und eskaliert erneut.

Seit dem 19. November 2022 fliegt die türkische Luftwaffe wieder massive Angriffe und bombardiert zivile Ziele und Infrastruktur. Der türkische Präsident sowie sein Außenminister sprechen davon, dass Luftangriffe nicht ausreichen und man eine Bodeninvasion starten wird. Es wäre die Zeit der „Abrechnung“, so ein Sprecher des türkischen Präsidenten. Die Türkei beruft sich wieder einmal auf ihr Selbstverteidigungsrecht. Völkerrechtler:innen widersprechen auch dieses Mal. Der Leiter des Bereichs für Völkerrecht beim ECCHR (European Center for Constitutional and Human Rights) erklärte, dass die aktuellen Angriffe der Türkei mit dem Völkerrecht nicht vereinbar sind.

2012 verwirklichten die Menschen in Rojava eine soziale und politische Revolution mit den Prinzipien der demokratischen Selbstverwaltung. Das einzigartige Projekt und dessen Errungenschaften für die Frauenbefreiung, Ökologie und Basisdemokratie sind akut bedroht. Heute, wo dieser andauernde Krieg gegen die kurdische Bevölkerung in Rojava weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden ist, ist unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung wichtiger denn je.

Solidarität muss praktisch werden – jetzt! Kommt zum Treffen des Konstanzer Solidaritätsbündnis Rojava am Mittwoch, den 7. Dezember, um 19:00 Uhr im Café Mondial.

Wir wollen über die aktuelle Lage sprechen, uns über mögliche gemeinsame Aktionsformen austauschen und zeigen, dass internationale Solidarität stärker als alle Widerstände ist.

Das Solidaritätsbündnis organisiert seit Jahren politische Vorträge und Veranstaltungen, um das basisdemokratische Projekt Rojava bekannter zu machen und die Menschen aus dieser Region mit humanitärer Hilfe zu unterstützen. Die regelmäßig gesammelten Spenden überweist die Gruppe an medico international schweiz. Die renommierte NGO bemüht sich um die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung, die psychosoziale Versorgung und Frauenprojekte im Kriegsgebiet.

MM; Bild: Konstanzer Solidaritätsbündnis Rojava